Wieso ist "die Justiz auf dem rechten Auge blind"?
Gilt das Sprichwort heute immer noch? Wieso ist das so?
6 Antworten
Das Sprichwort kommt meiner Meinung nach aus der Weimarer Republik, wo man der Justiz vorgeworfen hat, dass sie Straftaten von Nazis nicht ausreichend bestraft hat bzw. ihnen gar nicht nachgegangen ist. Und da Nazis ja bekanntlich politisch rechts sind, ist das Sprichwort "Auf dem rechten Auge blind" entstanden, im Sinne von: "Die Justiz sieht nicht, was im politisch rechten Bereich für Straftaten begangen werden".
Der Spruch wurde im NSU-Skandal wieder aktuell, als herauskam, dass das NSU-Trio jahrelang nahezu unbehelligt Straftaten begehen konnte (die Justiz hat rechte Straftaten angeblich nicht gesehen -> "auf dem rechten Auge blind".)
Inwieweit dieses Sprichwort heutzutage der Realität entspricht, kann ich als Außenstehender nicht wirklich beurteilen.
Es ist nachgewiesen, daß dies in der Weimarer Republik der Fall war. Google zum Beispiel mal "Emil Gumbel" für Belege.
Die Farce des Hitler-Prozesses lieferte ebenfalls Anschauungsmaterial.
Das ist im Prinzip auch heute noch so, denn die Richterschaft kommt auch heute noch eher aus dem Bereich des konservativen Bürgertums.
Gruß, earnest
Weil sich Radikale gut instrumentalisieren lassen für Aktionen, bei denen gheimdienste oder Polizei icht beteiligt sein können. Nur Linksradikale würden so ein Spiel nicht mitspielen. Bleiben also die Rechten.
Nun, die Justiz ist stets ein Teil des Herrschaftsapparates. Ihre Vertreter kommen meist aus dem gehobenen Bürgertum, dessen Interessen sie wahrnehmen. Richter sind Ideologen des Privateigentums, daher sehen sie verstärkt Linke als ihre Feinde an.
Sie ist auf beiden Augen blind, also unparteiisch
Nein, meine Frage bezieht sich nicht auf Justizia, mit der Waage und dem Schwert und der Augenbinde, sondern auf das Sprichwort. Aber danke trotzdem