Wieso ist das Stuttgart 21 Projekt geplagt durch so viele Probleme?
Ich verstehe nicht wie sich ein Durchgangsbahnhof so sehr von einer U Bahnhaltestelle unterscheiden soll von welche es in Deutschland ja haufenweise gibt und wo der Bau nicht so problematisch war (soweit ich weiss). Ich bin mir bewusst, dass es mehr Gleise hat, einen grösseren Tunnelquerschnitt und natürlich auch zusätzliche Infrastruktur wie weitere Tunnels aber trotzdem. Zb. Hat der HB in Zürich ja auch 10 unterirdische Gleise plus zusätzliche Untertunnelung der Stadt (Weinbergtunnel oder Hirschengrabentunnel) und dort hat es ja auch funktioniert. Natürlich ist das Stuttgart 21 Projekt aus architektonischer Sicht her ambitionierter mit diesen Betonbögen, im Vergleich sind die Gleise am HB Zürich schlicht gehalten aber ich hoffe man kann meinen Vergleich trotzdem nachvollziehen.
Ausserdem weiss ich, dass in Stuttgart der Boden mit dem Torf schwierig zu händeln ist, aber in Zürich ist ja auch die Sihl direkt unter dem Bahnhof
3 Antworten
Ich wohne in Stuttgart
Ich denke kaum, dass das Projekt selbst "Probleme" bereit. Technisch lässt sich alles lösen und es wurde ja (größtenteils) bereits gelöst.
"Probleme" tauchen ja "nur" beim Zeit- und Kostenrahmen auf. Beides wurde damals eben schön gerechnet, um es der Bevölkerung schmackhaft zu machen und um es politisch durchsetzen zu können. Am Anfang hieß es sogar, das Projekt würde gar nichts kosten und sich komplett aus den Flächenverkäufen finanzieren. Der Zeitplan war halt ambitioniert.
Aber technisch sind eigentlich kaum größere Probleme aufgetreten. Weder ist das Mineralwasser versiegt, der Bahnhofsturm ist nicht zusammengestürzt und die Lichtaugen sind auch fertig betoniert.
Ob das Projekt (bei den jetzt bekannten Kosten) sinnvoll ist bleibt abzuwarten. Klar ist der alte Bahnhof schrottreif und die Infrastruktur ist veraltet, aber auch ein Kopfbahnhof kann mit den heutigen Triebwägen und Wendezügen gut bedient werden.
Es ist allerdings unmöglich, hier auf GF dieses Projekt in wenigen Sätzen vollständig zu diskutieren.
Der Tiefbahnhof in Stuttgart wird um ungefähr 90° gedreht. sämtliche Strecken müssen mit vielen Tunnels neu angeschlossen werden wobei für die Gäubahn - die uns Schweizer besonders interessiert - offenbar noch keine Lösung gefunden wurde.
Wenn Dir bewusst ist, welche schiere Größe, Anzahl an Gleisen, Tunneln + begrünten Hallendächern das ganze Projekt hat + die verstehst trotzdem nicht, wie es sich von einen normalen U-Bahnhof unterscheidet, wird es Dir wohl auch keiner erklären können. Man kann es bei Wikipedia nachschlagen. Da steht fast alles drin.
Meine Frage bezieht sich auch darauf wieso es in Zürich funktioniert aber Stuttgart nicht
Das ist eine reine Feststellung. Da ist überhaupt nichts unhöfliches dran. Allen-falls ein guter Rat. Weil Du den Unterschied nicht verstehst, fragst Du doch. Ich habe gar keinen Grund, unhöflich zu sein, weil andere Dir nicht helfen können.
Gehts noch unhöflicher?