Wieso hat Opel einen so schlechten Ruf?

11 Antworten

Zum Teil liegt dem eine Sparpolitik zugrunde, die aber auch bei anderen Unternehmen zu Tage getreten ist.

Zum Teil aber eine Sache die uns alltäglich, in allem Begegnet:

Schlechte "Propaganda". :) VW hat sich besser / Geschickter über die Medien verkauft. Der schlechte Ruf entstand in den 90ern - auf keinen Fall baute VW in dieser Zeit Flächendeckend deutlich bessere Autos als Opel ( eher das Gegenteil ). ( Besonders Motortechnisch beispiel vgl. 1,6 Liter 75 PS vs. 1,8 Liter 75 PS, sowie die 2.0 Liter im Astra/ Vectra/Golf/Passat ) Das ging für meinen Begriff bis in die Zeit des Golf 4 hinein. Der wird heute, obwohl anfällig, zu hohen Preisen noch gehandelt während zum Beispiel Astras günstiger zu haben sind.

Deshalb immer die "Meinung" der Massen hinterfragen, und schauen wie diese Zustande gekommen ist :)

Unter den Folgen dieser Entwicklung hat der Konzern sehr gelitten und ist derzeit zum Teil schon etwas ins hintertreffen geraten. Die öffentliche Meinung ist trotzdem nicht ganz objektiv, wenn man bedenkt was für Schnitzer VW verzeiht werden...


Fraganti  24.01.2015, 01:53

Was habt ihr bloß alle immer mit den 90ern? In den 90ern hatte Opel doch längst einen schlechten Ruf. Der entstand nicht erst da.

VW hat sich besser / Geschickter über die Medien verkauft.

Im Endeffekt brauchen die nur ihr Logo dahin zu drucken, mehr brauchen sie gar nicht machen. Warum das bei denen seit über 50 Jahren funktioniert, ist ein Mysterium in sich.

auf keinen Fall baute VW in dieser Zeit Flächendeckend deutlich bessere Autos als Opel ( eher das Gegenteil ).

In den 80ern und 90ern baute VW bessere Autos als Opel und das muss man sogar eingestehen, wenn man so gar nichts für VW übrig hat, wie ich.

Besonders Motortechnisch beispiel vgl. 1,6 Liter 75 PS vs. 1,8 Liter 75 PS,

Der 1,6 Liter 75PS im ersten Astra stammte noch aus Kadett E, der brauchte minimal mehr Treibstoff und vor allem Superbenzin.

Der 1.8 Liter vom Golf hatte 90PS im Golf II und lief mit dem günstigeren Normalbenzin. Auch im Golf III hatte er 90PS und lief mit Normal. Die 75PS Sparversion im Golf III war vor allen für Länder gedacht, in denen Fahrzeuge nach PS-Nennleistung besteuert wurden/werden, z.B. Österreich und Italien. Auch die 75PS VW Version bringt mehr Drehmoment bei deutlich niedrigeren Touren als der 75PS Opel Motor und ist durch Normalbenzin betriebsgünstiger gewesen. Der ist nicht dafür bekannt schnell kaputt zu gehen. Er wurde 1997 eingestellt.

1998 brachte Opel seinen 1.6 75PS Motor auch noch wieder im Astra G! VW brachte gleichzeitig aber einen 1.4, der all diese Leistungswerte erfüllt, dabei aber deutlich weniger Super verbraucht und dazu auch noch günstiger in der Steuer ist, während Opel älter und älter da stand. Der 1.4 hatte manchmal frühe Motorschäden, meine Theorie: durch zu viel Extrem-Kurstrecke setzen sich die Ölleitungen in Nähe der Pumpe zu.

Golf 4 hinein. Der wird heute, obwohl anfällig,

Der IVer ist im allgemeinen jedenfalls nicht so anfällig wie der Golf III und trotzdem hat auch der IIIer seine Fangemeinde.

während zum Beispiel Astras günstiger zu haben sind.

Die sehen ja auch viel älter aus und du musst schon einen anfälligeren 16Ventiler nehmen um Leistungs- und Verbrauchswerte eines VW 8Ventilers gleicher Motorgröße zu erreichen.

0

Den schlechten Ruf hat Opel aus den 90er Jahren - viele Fabrikate hatten sehr mit Rost zu kämpfen. Das hängt ihnen heute immer noch an obwohl man das Problem ab 1997/1998 sehr gut in den Griff bekommen hat dank verzinkter Karosse etc.!

Aber trotzdem hält dieses psychologische Phänomen noch an - über etwas negatives wird sich viel häufiger unterhalten als über positive Dinge. War schon immer so und wird auch immer so bleiben...


angelohn  23.01.2015, 09:36

VW hatte teilweise schlimmere Probleme. VW hatte nur bessere Propaganda, das ist alles.

0
angelohn  23.01.2015, 09:36

VW hatte teilweise schlimmere Probleme. VW hatte nur bessere Propaganda, das ist alles.

0

Der schlechte Ruf hängt klar mit der Qualität und einem sich schleichend verschlechternden Markenimage zusammen. Bis in die frühen 80er hinein würde ich sogar behaupten, dass Opel qualitativ auf einem ähnlichen Niveau mit vielen seiner Wettbewerber in der Preisklasse war. Der Killer war vielleicht der Golf II, der nach dem extrem rostenden Golf I kompromisslos gut konserviert war, so dass man heute noch rostfreie Golfs findet, die mittlerweile 30 Jahre alt werden. Opel Kadett E in den 80ern rostete mit ziemlicher Sicherheit nach 10 Jahren durch - egal wie gut man das Auto pflegte. Der Nachfolger Astra war mit dem Golf III vielleicht noch ebenbürtig, denn der war qualitativ wieder schlechter. Als aber in den 90ern die Mitkonkurrenten VW und die japanischen Hersteller noch mehr auf Qualität setzten, hat man Opel mehr oder weniger kaputt gespart. In den 80ern hatte man bei General Motors klar von der Ingenieursleistung bei Opel profitiert, aber die Marke bewusst knapp gehalten. Vieles ist auch mit der Person Ignacio Lopez verbunden. Die Geschichte um diesen "Spar-Kommissar" war höchst brisant: http://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_I... Insgesamt kann man sagen, dass fast überall dort, wo man in der Vergangenheit die Weichen stellen konnte, um Opel Ruf aufzubauen, eigentlich alles falsch gemacht wurde. Von der Produktqualität, über Werbung, bis hin zur Modellpolitik. General Motors hatte daran schon einen gehörigen Anteil - wenn auch nicht alleine. Die Qualität der Autos hat sich seit den späten 90ern schon erheblich verbessert. Das kommt nur bei den potenziellen Kunden nicht an, die die hohen Preise und den hohen Wertverfall der Autos sehen. Das macht die Autos zwar zu super Kandidaten für den Gebrauchtwagenmarkt, macht aber bei Neukunden Probleme. Das mangelnde Prestige der Autos sorgt auch dafür, dass die Autos als Gebrauchtwagen oft gnadenlos "runtergerockt" werden, was dann auch wieder kein gutes Licht auf die Marke wirft. In den letzten Jahren hetzt man Opel als konzerneigene Konkurrenz noch Chevrolet mit Kampfpreisen auf den Hals, verhindert aber gleichzeitig, dass Opel global die Autos verkauft.

Um die Marke steht es einfach nicht gut. Die Schließung in Bochum ist für Deutschland auch ein PR-Debakel.


Fraganti  23.01.2015, 20:56
Bis in die frühen 80er hinein würde ich sogar behaupten, dass Opel qualitativ auf einem ähnlichen Niveau mit vielen seiner Wettbewerber in der Preisklasse war.

Mal einen Kadett D, Rekord E, Ascona C, etc. gesehen? 1980 war das erste Jahr in 3 Jahrzehnten mit einer Jahresendbilanz, die dick im Minus stand. Die Umsatzeinbrüche lagen höher als in der Weltwirtschaftskrise 1929-1930!

Ihr Gespür für den Markt komplett verloren und verzettelt haben sie sich bereits in den 1970ern und dann natürlich für alle kommenden Neuvorstellungen. Falsches Design, oder richtiges Design aber Jahre zu spät, Markttrends nicht erkannt, an Käuferwünschen vorbei entwickelt und dazu eine stark gesunkene Qualität. Die Trends, denen man folgte, wie z.B. der Schubabschaltung (Volvo und Mercedes seit 79, Bmw und Opel seit 82, Toyota seit 84, VW seit wann, 87?) machte man nicht publik!

Auch ihre ganzen Werbekampagnen ab Mitte der 70er wirken wie amateurhafte Kopien 20 Jahre älterer Werbung. Kein einziger Auftritt, ohne dass man sich fragt, ob Irrenhausinsassen die Verantwortlichen für den Aussageninhalt waren. Die musikalische Untermalung dazu dunkel, traurig und beklemmend und das die ganzen 80er Jahre hindurch.

"Kadett und Ascona! Die Errr -Volkswagen! Von Opel!" Hatte der Sprecher nicht auch die Wochenschau vor 1945 vertont? :D

Allgemein war es das Fischen im falschen Teich, man hätte sich darum bemühen müssen Ford-Kunden abzuwerben! Dort hätten sie sich auch abgucken können, wie man erfolgreiche Werbekampagnen macht. Bei VW hatten sie bereits null Chance.

Opel Kadett E in den 80ern rostete mit ziemlicher Sicherheit nach 10 Jahren durch

Der Kadett D schaffte das in unter 2 Jahren.

Als aber in den 90ern die Mitkonkurrenten VW und die japanischen Hersteller

VW war in den 90ern schon lange nicht mehr "Mitkonkurrent" sondern lag seit den 60ern in unerreichbarer Entfernung vorne und die Japaner waren schon seit den 70ern qualitativ hochwertiger.

Opel Konkurrenten waren Ford und Franzosen und zunehmend Skoda (die überholten kurz nach der Jahrtausendwende dann auch deutlich). Damit waren sie in den 90ern qualitativ wieder gleichwertig, auch wenn sie den schlechten Ruf weg hatten und nie auf Neuvorstellungen der Konkurrenz rechtzeitig und angemessen reagierten, ihre Konkurrenz aber bei jeder Opel Neuvorstellung kurz darauf ein Facelift oder ein ganz neues Modell aus dem Ärmel zauberte, mit dem Opel alt aussah.

Ignacio Lopez

...hängt interessanterweise mit einer weider steigenden Qualität bei Opel Produkten zusammen! Das erkennen allerdings nur Leute, die die vorherigen Opel Produkte kennen. Er sorgte dafür, dass Opel letztendlich auch 1,14Milliarden$ direkt von VW erhielt, auch wenn er das nicht so geplant hatte. Was dem so alles angekreidet wird...buhuhu ein 10€ Golf IV Warnblinklichtschalter, der eine Einheit mit dem Relais bildet und nicht mehr aus 2 Teilen besteht....genau wie bei Mercedes bereits Mitte der 70er, wo soll da der Aufreger sein? Und dass der Golf IV, dessen Entwicklungszeit in die Lopez-Ära fällt, wieder deutlich besser als der Golf III von vor der Lopez-Ära war, unterschriebt dir auch jeder, der beide Wagen kennt.

In den letzten Jahren hetzt man Opel als konzerneigene Konkurrenz noch Chevrolet mit Kampfpreisen auf den Hals

Die Pläne bestanden einige Jahre darin Opel und Vauxhall aus dem Konzern auszugliedern und abzustoßen. GM lässt sich das europäische Geschäft nicht entgehen und pennt auch nicht solange wie Opel. Man hat die Konkurrenz aus günstigen Werken schon laufen, bevor Opel/Vauxhall weg sind. Seitdem klar ist, dass Opel und Vauxhall im Konzern bleiben, hat man die Marktrückziehung in Europa von Korea-Chevrolet endgültig auf "bis 2016" festgesetzt. Aber auch das wird keine steigenden Zahlen bei Opel verursachen.

0
Fraganti  23.01.2015, 02:51

Der Mutterkonzern hat weit mehr Geld in Opel reingesteckt, als er je davon erhalten hat.

Die deutschen Fehlentwicklungen wurden dann über den Mutterkonzern ins Vauxhall, Holden und Saab Modellprogramm gedrückt und haben auch deren Ruf nachhaltig ruiniert.

Die Vermarktungen des Kadett E als Pontiac Lemans, des Omegas als Cadillac Catera, des Opel Mantas als Buick Manta usw. richteten GM auch in den USA mehr Schaden an als es Nutzen brachte. Aber was willst du machen, wenn du ein Zweigunternehmen hast, dessen Eigenname weltweit nicht zieht?

Ich frage mich, warum sie das nicht längst verkauften. Dient wohl zur Steuerabschreibung.

0
Ferrari  23.01.2015, 00:42

Kurz zusammengefasst: In den 90ern wurde Opel von General Motors zugrunde gespart und es wurden viele Fehler gemacht. Mittlerweile baut Opel wieder großartige hochqualitative Autos, die sich aber aufgrund des scheinbar schlechten Namens nicht so verkaufen, wie es für Opel wünschenswert wäre. So bleibt verdientes Potential zurück. Aber, wenn du der Fragesteller vorhast einen Opel Astra oder so zu kaufen, dann kann ich dir das definitiv empfehlen! Du bekommst große Qualität für einen top Preis und dazu noch ein richtig schönes Auto!

0

Denk einfach mal selbst bisschen nach:

Was denkt die heutige junge Generator, die Autokäufer der Zukunft, wenn sie an Opel denken? - Sie werden vor allem an Krise denken, an geschlossene Werke, an viele Probleme in den Nachrichten, viel Gezerre, viele Arbeitslose, etc. Insgesamt kann man sagen, dass durch die mediale Auseinandersetzung mit der Marke Opel diese vor allem mit negativen Emotionen in Kontakt gebracht wird. Das speichert man ab. Insbesondere auch Unterbewusst in der Kindheit oder Jugend.

Es ist nachgewiesen, dass für Konzerne und Marken die Bindung der Jugend extrem wichtig ist, da eine positive Assoziation mit einer Marke unterbewusst prägend ist und das Gefühl zu einer Firma im Erwachsenenalter beeinträchtigt.

Dies wäre ein Grund, warum Opel in der heutigen Zeit einen so schlechten Ruf hat. Ein Ruf, der aber nicht auf Basis der Autos an sich ist.

Opel wurde von einer falschen Firmenpolitik ihres Mutterkonzerns General Motors wirtschaftlich zugrunde gerichtet. Zur Folge die gesamten wirtschaftlichen Probleme in den Medien. Opel gehört aber dennoch zu den besten Autoherstellern der Welt. Die Autos sind qualitativ hochwertig und weisen ein unglaublich gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis auf.

Opel ist der Firma mit dem wesentlich besseren Ruf, Volkswagen, definitiv ebenbürtig. Modelle wie der Insignia, Astra, Adam oder Cascada beruhen auf hochwertiger deutscher Ingenieurskunst, sind qualitativ hochwertig und sehen zudem sehr edel und modern aus.

Über das Design lässt sich streiten, aber meiner Ansicht nach ist die "Designphilosophie" von Opel im Gegensatz zu Volkswagen wesentlich jünger, sportlicher und auch aggressiver. Volkswagen sieht dagegen, wie ich finde, schlicht und langweilig aus. Aber eben genau diese Schlichtheit gefällt auch manchen Menschen.

Zusammenfassend kann man aber sagen, dass der Grund des derzeitigen schlechten Rufs, die schlechten Nachrichten bezüglich der Firma sind, die sich aber, ich betone es noch einmal, nicht auf die Autos an sich und deren Qualität beziehen, sondern auf eine verkorkste Firmenpolitik seitens des amerikanischen Mutterkonzerns General Motors.

Zudem sei noch erwähnt, dass Opel in den 80er-90ern ein Tief hatte, in einer Zeit in dem General Motors Opel totgespart hat und die Autos an Qualität verloren haben, wodurch die Firma zudem einen schlechten Ruf erhalten hat. Diese Linie hat sich aber nicht bis heute gehalten. Opel hat sich aus diesem Tief, bezüglich der Qualität der Autos, lange befreit.

Den heutigen schlechten Ruf finde ich aber sehr schade. Zum Einen weil er eben mittlerweile nicht mehr gerechtfertigt ist und zum Anderen Opel eine wahre deutsche Traditionsmarke ist, die eng mit der deutschen Geschichte verzahnt ist. Eine wirkliche Kultmarke, die sich eigentlich lohnt zu bewahren.

Opel existierte vor Volkswagen, vor Audi, vor BMW und wurde in einer Zeit groß in der Daimler begann Autos zu bauen und in der Deutschland langsam zu einer Großmacht heranwuchs. Opel baute edle Oberklasse-Mittelklassefahrzeuge.

Man muss sich das mal vorstellen: Hitler wollte für sein 3. Reich ein Auto für das Volk, aber die Marke Opel war auf sehr teurem Niveau, eine Edelmarke für Mittelständler und z.T. auch die Oberschicht, weshalb er die Firma Volkswagen als Billigautomarkenalternative auch für die ärmere Arbeiterschicht gründete. Heute kann sich keiner mehr vorstellen für was Opel mal stand. Schade eigentlich.


rotesand  23.01.2015, 10:57

Ich bin 24 & verbinde mit dem Markennamen Opel ordentlich gemachte Autos die mir zwar optisch nicht sonderlich gefallen die aber 'ne gute Ausstattung & moderne Technik zu einem fairen Preis bieten. Auch frühere Opels habe ich nie als schlecht empfunden oder wahrgenommen. Ich finde die Autos von Opel einfach total neutral, verbinde mit denen nichts aber ich finde sie absolut okay.

In meinem Umfeld laufen einige Opels & alle Besitzer sind mit den Autos absolut zufrieden. Glaube auch nicht dass die Opels schlechter sind als VWs, die Opelfahrer die ich kenne sind mit ihren Autos zufriedener als die VW Fahrer die ich kenne.

1
Fraganti  23.01.2015, 04:42

Sorry, aber deine ganzen Aussagen und Annahmen sind schon im Grundsatz nur so halb richtig.

Opel hatte genug Jugendfans in den 70ern bis 90ern, vermutlich mehr als jede andere Marke, aber die meisten waren Spackos, die sich nun mal kein neues Auto leisten konnten/können.

Man muss sich das mal vorstellen: Hitler wollte für sein 3. Reich ein Auto für das Volk, aber die Marke Opel war auf sehr teurem Niveau,

Opel war auch im teuren Marktsegmenten vertreten, aber nicht nur. Opel war vor dem Krieg das Massenauto in Deutschland und der Stückzahl-stärkste Hersteller Europas, keine andere Marke hatte so viele Zulassungen in Deutschland. Ihr Hauptsegment waren die günstigen Kleinwagen. Aber auch günstige Kleinwagen konnte man sich damals erst ab der Mittelschicht leisten. Wenn du dich mal informierst, was Sprit, Ersatzteile, Kfz-Versicherungen und Kfz-Steuern in Reichszeiten kosteten, wirst du darauf kommen, warum ein Fabrikarbeiter von seinen 120Mark Monatseinkommen sich auch niemals den Betrieb eines Käfers hätte leisten können. Genau aus diesem Grund waren auch die Käfer-Sparer Mittelschichtler und keine aus der Arbeiterklasse.

Ein Opel Kadett 2-türer kostete 1938 1795Mark, das sind inflationbereinigt ca. 7200€ heute.

Der Schreihals wollte wie immer das unmögliche: ein Auto für einen Marktpreis von unter 1000Mark (unter 4000€ heute) und setzte dafür eine staatliche Ausschreibung an, auf die sich nur einer meldete, weil es sowieso unmöglich war so etwas zu produzieren, ohne mit jedem Exemplar Verlust zu machen. Ferdinand Porsche hatte den Käfer (ungenehmigte Kopie des ungarisches Barényi Konzepts, ungenehmigter Nachbau eines tschechischen Tatra Antriebs) und behauptete er könne es für 990RM bauen. Konnte er nicht!

Von den Produktionskosten ganz zu schweigen, hatte er dafür nicht mal eine Fabrik! Aber so bekam er eine Fabrik in Wolfsburg mit Eisenbahnanschluss und dem Mittellandkanalanschluss gebaut, außerdem kam er in den Umkreis der Politiker und darüber zu mehr Rüstungsaufträgen (Panzertechnik, Schwimmwagen, Kübelwagen usw.) Von den Käfern zu 990RM das Stück wurden nur wenige Exemplare ausgeliefert bis vollkommen auf Kriegswirtschaft umgestellt wurde. Alle gingen an VIPs, Politiker, Militärs und Ministerien, bzw. deren Verwandte und Freunde. Die Produktionskosten pro Exemplar lagen deutlich höher als der angesetzte Kaufpreis!

Normalsterbliche, die eine Berechtigung zum Käfer-Erhalt zu 990RM erworben hatten, bekam nie einen. Die, die den Krieg überlebten und ihre volle Karte noch hatten, erhielten dann in den 1960ern 600Mark Rabatt auf einen über 3600DM teuren, neuen Käfer. Wer keinen neuen Käfer kaufen wollte/konnte, erhielt 100DM ausbezahlt. Letztendlich waren es noch knapp 64.000 Leute von einst 380.000 Käfer-Sparern aus Kriegs- und Vorkriegszeit, die wenigstens ein bisschen ihres Geldes zurück erhielten.

Das ganze war VV - VolksVera+sche. Ob von vornherein so aus Politikerkreisen geplant, wird sich nie mehr klären lassen.

2

Weil Opel mal eine Zeitlang echt miese Autos gebaut haben muss, so in den 90ern etwa ... aber heute sind die verschiedenen Opels echt gut & in meinem Freundes-/Bekanntenkreis sind die Opelfahrer (verschiedene Modelle von Corsa bis hin zum Omega & Zafira) wenn man sich umhört mit ihren Autos zufrieden bzw. sogar eher zufriedener als die VW Fahrer :)

Ich bin zwar kein "Opelaner" & würde mir keinen Opel kaufen aber ich finde die Autos gut. Man kriegt auf jeden Fall etwas für sein Geld!