Wieso hat Gott Kühe und Schweine erschaffen, wenn es in manchen Religionen verboten ist sie zu essen?

9 Antworten

er hat auch Kugelfische und Co erschaffen - sollte man nun auch nicht unbedingt einfach so futtern. Nur weil es Tiere gibt heißt es nicht gleich das man sie auch alle verputzen muss


wieso hat deren Gott diese Tiere dann erschaffen?

Also zunächst mal ist der Schöpfergott immer der gleiche. Gerade im Vergleich Sanātana Dharma (Hinduismus) wo der höchste Gott Brahman als Urgrund anerkannt wird zum Christentum wo der höchste Gott El-Elyon verehrt wird, sind die parallele mehr als deutlich. Das Christentum hat nicht umsonst in den Genen viele Lehren aus den vedischen Traditionen enthalten.

Ich meine damit, wieso wurden sie erschaffen, wenn sie verboten sind.

Ursprünglich war es laut Bibel Gottes Plan das wir uns fleischlos ernähren. Siehe 1.Mose 1,29. Im 1.Mose 9,3 hat Gott dann aber die vegetarische Ernährung zur carnivoren Ernährung geändert.

Nun ist es theologisch interessant zu diskutieren, warum Gott bestimmte Entscheidungen getroffen hat. Fakt ist, dass Gott die vegetarische Ernährung nicht verboten hat. Allerdings müssen wir berücksichtigen, dass die Harmonie, die wir im Garten Eden erleben durften, auf der Erde nicht mehr existiert und die Bedingungen zum Überleben anders waren. Als Adam und Eva auf die Erde kamen, gab es noch keinen Ackerbau oder Landwirtschaft. All dies musste erst durch harte Arbeit und Mühe erschaffen werden. Ein paar Grashalme, Beeren und Pilze hätten nicht annähernd den Nährstoffgehalt und die Energie geboten, die für das Überleben notwendig waren. Daher liegt die Vermutung nahe, dass Gott ihnen das Essen von proteinreichem Fleisch in dieser besonderen Situation erlaubte.

Zu der Frage warum man Schwein nicht essen sollte kann man zwei Antworten geben.

Die erste ist religionshistorisch. Die Juden wollten sich damals als etwas besonderes abheben. Die Entstehung des Judentums und des JHWE-Kults, läßt sich vereinfacht so beschreiben, das die frühen Juden von der Reform des Pharaos Echnatons angetan waren, der im 14. Jahrhundert v. Chr. aus dem ägyptischen Polytheismus einen Monotheismus aufbaute, wo nur der Sonnengott Aton als der einzige und höchste Gott zu verehren war. Ein Monotheismus war zu dieser Zeit in den Gebieten im Nahen Osten etwas völlig Neues. Denn viel mehr sei von einer Monolatrie zu sprechen, mit der Verehrung eines Gottes (Volksgott) unter vielen anderen Landesgötter. (Monolatrismus). Die Bibel benennt diese Nachbargötter auch. Das andere Nachbarvölker Schwein aßen, beschlossen sie genau das Gegenteil zu machen um exklusiv zu bleiben.

Die Zweite Erklärung liegt darin, das bereits damals schon bekannt war das Schwein nicht optimal für die Ernährung geeignet ist. Es enthält viel Fett, hat einen hohen Cholesteringehalt und fördert Arteriosklerose. Die gesättigten Fette können das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Besonders bei verarbeitetem Schweinefleisch kann es zu einem erhöhten N-Nitrosamine Wert kommen, der das Krebsrisiko erhöht. Im Vergleich zu Geflügel und Fisch hat der Verzehr von Schweinefleisch also mehr Nachteile als Vorteile. Und dann wäre da noch die Sache, das Schweine anfällig dafür sind Überträger von Krankheiten wie Trichinose, Schweinegrippe usw. zu sein.

Zusammengefasst: Tiere waren damals nicht als Nahrung vorgesehen. Später im Paradies wird es zum Glück wieder den vegetarischen Naturzustand geben.

 

 

 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Über 30 Jahre im christlich spirituellen Glauben

Bei uns ist es auch verboten, Hunde zu essen.
Gesellschaften haben nun mal ihre eigenen Tabus - bei uns ist es tabu, seinen Hund zu futtern, bei den Indern darf man zwar die Kuhmilch nutzen, aber kein Rindfleisch essen (und tatsächlich sind die meisten Inder Vegetarier).

In Neuguinea darf man mitunter nackt herumlaufen, bei uns wäre das eher verboten, wenn es nicht in der Sauna oder am FKK Strand ist.

"Und im Islam ist Schweinefleisch ja verboten aber Gott hat ja Schweine erschaffen."

Stimmt, übrigens gilt das auch im Judentum (Schweinefleisch geht dort nicht).

Da gibt es ja den lustigen Satz "wenn Gott gewollt hätte, dass wir keine Schweine essen, hätte er sie nicht so lecker gemacht". :)

Tabus sind eine seltsame Sache. Bei den Juden sagt man nicht "Jahwe" oder "Jehova", sondern "Adonai" (Herr) oder "Schem". Der Name ist zu heilig.
Bei den Keten am Jenissej gibt es zwar ein eigenes Wort für "Eichhörnchen" (saq), man sagt aber "die mit den kleinen Pfoten".

Bei uns durfte man früher nicht "Teufel" sagen - man dachte, wenn er seinen Namen hört, kommt er vorbei. Tabus sind seltsam, aber sie sind in allen Kulturen verankert, da wir eine subjektive Abscheu vor manchen Dingen haben (Hundefleisch, dabei würde aber ein Chinese sich wundern, warum wir das eklig finden).

Umgekehrt gilt das auch: ein Chinese wundert sich vielleicht, warum wir Käse (und dann auch noch verschimmelt) essen. Das sind subjektive Empfindungen, die zu einer Regel erhoben wurden. Ein Schwein galt als "unrein" (bei den Juden und Muslimen), daher war es nicht geeignet.

Einen weiteren Grund gibt es (praktischer Natur): Schweine sind nicht gut zu halten in Palästina. Rinder kommen mit Sonne und Trockenheit besser klar. Schweine brauchen Schatten, viel Wasser und sind Nahrungskonkurrenten (ein Rind braucht nur eine Wiese).

Nicht jeder glaubt ja dasselbe. Beispiel Islam: Schwein, Blut, Verendetes, Alkohol oder nicht im Namen Allahs geschlachtete Tiere sind haram. Aber Allah hat demnach auch giftige Pilze erschaffen, die wir nicht essen können. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Gott erschuf Mensch und Tier fürs Leben.

Der Mensch musste mal Tiere essen und auch jetzt ist es teils noch relevant für uns.

Es gibt aber Religionen wo man gewisse Tiere nicht essen darf aufgrund deren besonderen Merkmalen oder aufgrund von "Unreinheit" das ist eher entweder abwertend dass sie nicht gegessen werden oder sehr ... naja. Schon fast krank (die Begründungen).