Wieso haben Menschen online oft kein bisschen Benehmen?
Hey,
ich habe festgestellt, dass online der Grundton oft recht respektlos und beleidigend ist. Sowas sehe ich im richtigen Leben kaum. Da wirken sie fast alle immer sehr nett und respektvoll. Wieso muss man online oft sein wahres Gesicht zeigen? In echt trauen sie sich vor Bammel nie so beleidigende Sachen zu äußern, aber online darf man ja großes Mundwerk haben. Echt peinlich. Zeigt ja einfach, dass man mit seinem eigenen Leben ziemlich unzufrieden ist, wenn man so mit Mitmenschen umgeht. Wahrscheinlich könnte auch eine soziale Inkompetenz im Spiel sein. Irgendwo muss man ja seinen Alltagsfrust und Unzufriedenheit über sein Leben rauslassen und das ist dann eben der Online-Freund..... ich verstehe es nicht, man tut alles, um so zu sein wie man ist und ist freundlich und gutmeinend und bekommt dann nur sowas zurück. Ich habe auch gemerkt, dass ich nicht immer die Fehler bei mir suchen darf. Ich glaube nämlich, das Problem liegt eher bei der anderen Person bzw. ihrem Lebensfrust. Kann ich ja auch irgendwie verstehen, wenn es nicht so cool läuft, aber dann den Menschen, den man über ein Jahr geschätzt und gemocht hat plötzlich so zu verletzen versuchen finde ich absolut nicht in Ordnung. Nur weil man mit allem überfordert und unzufrieden ist seinen Online-Freund abschieben, weil er sich um sie sorgt und versucht sie aufzumuntern?! Ich checke das alles nicht. Wir haben uns so gut verstanden und dann das.
Ich sehe natürlich auch Fehler bei mir, einige von mir geschriebenen Sachen waren dumm und nicht ernsthaft so gemeint, aber ich kann mir ja auch nicht alles gefallen lassen... bzw. mich so sehr runterzumachen, dass man nichts anderes im Sinn hat als nochmal richtig zu verletzen. Ich wollte immer einen sehr guten weiblichen Kontakt, hatte es auch 3 mal in Folge, aber immer fingen die anderen dann an was zu tun was mir so gar nicht passte....
Ich schreibe gerne viel und nehme mir möglichst viel Zeit für meine Kontakte, weil ich das einfach respektvoll finde und ihnen zeigen möchte, dass sie mir wichtig sind. Nervt das vielleicht und sollte ich abweisender werden?
Versteht ihr mich und was ich meine?
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16 Antworten
Kommunikation online bedeutet einiges...
Ein Punkt ist, dass ich nicht den Tonfall höre mit dem etwas gesagt wird, ich aber den Tonfall lese, den ich erwarte.
Ein anderer Punkt ich kann "Assi" sein, ohne dass ich die Konsequenz meines Handelns ernte.
Es ist wichtig zu lernen, dass das was ein Anderer tut und sagt, nichts mit mir zu tun hat. Aber wie ich darauf reagiere sehr wohl.
Auch ich fühle mich des öfteren verletzt ob Aussagen anderer, es ist nur wichtig es zu reflektieren und zu verstehen.
Und ein letzter wichtiger Punkt für jetzt: "Schliesse nicht von dir auf andere!"
"Ich mach das ja auch nicht" ist nicht zielführend 🌞
Ich habe mich dafür entschieden mich über tolle Konversationen zu freuen und nicht mich über depperte Konversationen aufzuregen.
Die Leute sind online unhöflich und beleidigend weils eben einfach ist, in der Anonymität so ne große Fresse zu haben. In Realität sind das die meisten nicht.
Dasselbe gilt für die sogenannte Cancel - Culture. Die Leute die einen Shitstorm anfangen weil irgendjemand irgendwas gesagt hat, was man falsch verstehen kann, oder auch einfach nur weil einem die Meinung nicht passt.
Zb. hat mal die Autorin J. K. Rowling, diese Harry Potter Autorin geschrieben, das für sie Transfrauen keine richtigen Frauen sind - das ist Ihre Meinung. Sie hat Transfrauen nicht beleidigt oder sonstwas - es brach ein Riesen Shitstorm über sie herein.
Ich kann dir versichern, würde einer dieser Shitstorm Menschen direkt vor Ihr stehen, würde der sich ganz ganz anders äußern, und sehr viel differenzierter mit Ihr diskutieren.
Ich würde also auf virtuelle Beleidigungen nichts geben, denn die Leute sind nur mutig im Netz - in Realität sind die meisten nicht so laut, da feige.
Nicht wirklich, denn wer in Realität sich nicht traut das zu sagen was er denkt, ist meiner Meinung nach unehrlich. Wenn jemand mir nur virtuell was sagen kann, aber nicht in Realität, ist unehrlich und feige und steht nicht zu seiner Haltung. Auf so Meinungen lege Ich also keinen Wert.
Ja stimmt auch. Unehrlich und feige, das sind die richtigen Worte
Das Problem bei WhatsApp ist, daß man das geschriebene Wort nicht einfach zurücknehmen kann, wenn man nur seinen Frust rausgelassen hat. Du meinst es gut, weißt aber nicht, in welcher Stimmung die Person ist, der Du gerade schreibst. Und bist natürlich enttäuscht, wenn sie genervt auf Deine mitfühlenden Worte reagiert. Ein solcher Dialog kann sich dann leicht hochschaukeln.
Manchmal reichen wenige Worte, um eine andere Person aufzumuntern. Wenn Du sehr viel schreibst, ist es vielleicht besser, stattdessen anzurufen. Denn nicht jeder schreibt gerne auch viel zurück, und wenn sich jemand verpflichtet fühlt, genauso ausführlich zu antworten, kann diese Person zusätzlichen Stress empfinden und reagiert deshalb genervt.
In einem Telefonat läßt sich schnell klären, ob der andere Zeit und Lust auf eine Konversation hat, und man kann es auf einen Zeitpunkt verschieben, wenn beide Gesprächspartner sich etwas zu sagen haben.
Giwalato
Ja da hast du wahrscheinlich recht, telefonieren ist manchmal besser, dann ist das auch nicht so unpersönlich
ich habe festgestellt, dass online der Grundton oft recht respektlos und beleidigend ist
Darum bemühe ich mich auch im RL. Obwohl ich fairerweise anmerken muss, dass ich sehr oft so gesehen werde, obwohl meine Intention eine ganz andere ist.
Mir ist das aber auch aufgefallen, dass der Ton rau ist. Man wird ziemlich angegangen, wenn man Ansichten kritisiert, oder einer anderen Meinung ist ohne die andere Sichtweise zu kritisieren.
Nun, ich lege den Fokus auf Achtung. Respekt muss man sich verdienen und kann relativ schnell verloren gehen.
Achtung bleibt bestehen, ist jene Komponente der Zwischenmenschlichkeit, die bleibt, auch wenn sich eine Person im moralischen Grenzbereich oder darüber hinaus bewegt.
Und Achtung beudetet für mich, einer Person zu sagen, dass ich sie z. B. scheiße finde. Damit kann ich ihr Zeit ersparen und mir logischerweise auch.
Smalltalk ist Zeitverschwendung. Wenn ich ein Anliegen habe, so kommuniziere ich das frei heraus.
Sofern ich ein Anliegen habe muss man da sagen. Ich finde es nicht vertretbar, jemanden nur deswegen anders zu behandeln als ich würde, wenn ich nichts von ihm benötige, nur weil ich ein Anliegen habe. Abgesehen davon ist es verlogen, nur deswegen Kontakt mit jemandem aufzunehmen, weil ich etwas von ihm will und ihn davor und danach zu ignorieren.
Auch lege ich keinen Wert auf Höflichkeit. Ich bemühe mich um Natürlichkeit. Hier liegt ein deutlicher Unterschied in dem, was die Menschen erwarten und was ich erwarte. Zum Beispiel erwarte ich keinen Dank für meine Antworten. Es ist mir zudem absolut egal, was man von meinen Antworten hält. Weiterhin bedeutet das für mich, dass ich Türen aufhalte, wenn es angebracht ist, dass ich einer Frau Vortritt lasse und so weiter.
Ebenso halte ich von den geltenden Gesetzen nichts. Der einzige Grund, warum sich ein Mensch daran hält, ist die Angst vor einer Strafe.
Daran habe ich kein Interesse. Es hieße, dass ich jemandem zum Beispiel nur deswegen keine auf die Fresse hauen würde, weil ich Angst vor einer Bestrafung hätte. Tatsächlich haue ich niemandem eine auf die Fresse, weil ich es nicht einsehe, mich provozieren zu lassen. Abgesehen davon bin ich überzeugter Pazifist.
Durch die Eigenschaft, sich nur schwer provozieren zu lassen, können diverse Situationen vermieden werden.
Wobei ich nicht bestätigen kann, dass es im realen Leben vermehrt nur nette Leute gibt. Im Gegenteil.
Was das Schreiben angeht, sind einige Menschen mit viel Schreiberei überfordert. Die erfassen irgendwann den Inhalt nicht mehr und schalten dann beim Lesen ab.
Und jemandem helfen zu wollen, ist immer gut, aber es will nicht jeder Hilfe. Auch im realen Leben nicht. Die fühlen sich davon eher bedrängt oder auch genervt.
Wie es bei dir mit deinem Online-Freund gelaufen ist, weiß ich nicht. Aber du hast sicher nicht in schlechter Absicht gehandelt und musst dich deshalb auch nicht ändern. Lange würde das sowieso nicht gehen, weil es ein Wesenszug von dir ist.
Ich habe glaube ich einfach nicht das Potenzial Menschen näher zu kommen. Entweder ich bin zu "nervig" oder rede irgendeinen Blödsinn, den ich gar nicht so sagen wollte. Ich bin von meinem Charakter wahrscheinlich einfach nicht anziehend, da sind ignorantere Männer irgendwie interessanter für Frauen, habe ich das Gefühl.
Nein, bitte glaube das nicht. Bist bis jetzt halt an die falschen geraten.
Das wird vermutlich immer so sein. Fachlich und am Dienstplatz komm ich gut zurecht mit denen, privat ist meine Person wahrscheinlich eher der Abturn, kann auch irgendwie keine tieferen Gespräche aufbauen, da wird mir unwohl wenn ich über innere Gefühle sprechen soll...
Das ist schade, aber es geht vielen so. Es macht einen halt verletzlich. Wenn Du denkst, dass es daran liegt, kannst Du das 'Problem' ja angehen. Ne Therapie oder so.
Die hab ich ihr schon empfohlen 😅
Ich denke nicht, dass ich deshalb eine Therapie brauche, ich kann mich einfach nicht so innerlich öffnen, und rede auch nicht gerne über Gefühle. Schreiben evtl ja, aber darüber reden geht kaum
😅 okay. Na dann. Ich habe das nur vorgeschlagen, weil ich den Eindruck hatte, das Du das selbst als Hauptgrund siehst, warum Du Menschen privat nicht näher kommst.
Sie will mich ja nicht treffen, weil sie Angst vor neuen Begegnungen hat und dann überfordert wäre 😐 kann ich ja verstehen, aber deshalb mich so niederzumachen, um Hauptsache den Kontakt abzubrechen und in echt zu feige zu sein um es mir in die Augen zu sagen sie sei nervös und überfordert, ist schon echt krass
Da hast du absolut recht, aber böse Gedanken sich nur zu denken statt auszusprechen ist ja genauso schlimm :/