Wieso haben Jugendliche öfters eine Leidenschaft im Sport als in Wissen?

4 Antworten

Der Bewegungsdrang ist in jungen Jahren nun einmal ausgeprägter und hinzu kommt der Wettbewerbsfaktor. Auch der Zeithorizont bis zum Erfolgserlebnis spielt eine Rolle. Beim Fußballspiel kommt es immer mal wieder zu einem Tor und der dazugehörigen Hormonausschüttung. Ein Tor kann potentiell jeder schießen, der Glück hat. Diese Gleichmacherei stärkt das Gruppengefühl. Der Mensch ist ein soziales Wesen, der mag und braucht das.

All das hast du im Chemielabor oder vorm Computer nicht. Projekte dauern ewig, man muss diszipliniert sein, es gibt Rückschläge und wenig Jubel, wenn man was klappt. Erfolge gehen häufig auf die Kappe eines einzelnen, der gegenüber den anderen heraussticht. Neid und Konkurrenzdenken ist da ebenso schnell vorhanden, wie Frustration.

Der Körper belohnt sich durch die sportliche Aktion mehr und selbst, als faul dasitzen und was lernen


pongpingpong  25.07.2024, 20:49

jo, blöderweise endet man dann als so etwas hier statt beruflich etwas zu erreichen

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Sport wird oft in Vereinen gepflegt und viele Familien sind auch eher sportlich und gesellig als wissenschaftlich, technisch und politisch interessiert - daher ergibt sich der Bezug dazu eher, zumal man in übersichtlicheren Gefügen oft nur akzeptiert wird, wenn man im Sportverein ist und selbst aktiv Fußball spielt oder Gymnastik dort macht. Oft wirken wissenschaftliche, technische und politische Themen auch auf Jugendliche relativ spröde und uninteressant; man braucht eine gewisse innere Reife dafür.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

smesh 
Beitragsersteller
 24.07.2024, 13:02

sind nerds also innerlich reifer oder wie meinst du das

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rotesand  24.07.2024, 13:03
@smesh

Objektiv wahrscheinlich schon - sie sind oft in sich zufriedener und autarker in dem Sinne, dass sie mit sich im Reinen stehen und nicht jedem gefallen müssen bzw. nicht den Wunsch haben, beliebt und cool zu sein.

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ob es bei euch in der Schule auch so ist und wenn ja was denkt ihr ist der Grund?

War es bei mir nie.

Es sind halt Hobbies. Das heißt allerdings nicht, dass die anderen auch NUR Fußball und Basketball im Kopf haben. Man kann sehr wohl ein begeisterter Sportler sein, sich daneben aber auch noch für Sprachen und Musik interessieren.

Du beschränkst die Leute in dieser Frage glaube ich zu sehr auf ein besonders hervorstechendes Interesse, übersiehst aber, dass man neben dem noch unzählige andere haben kann und denen durchaus auch nachgeht. Oder unglaublich viele gleich gewichtete Interessen.

Dass Sport im Jungen Alter häufig ein Hobby ist, liegt daran, dass es doch relativ leicht zugänglich und für Kinder umsetzbar ist. Kaum jemand, der nicht in dem Bereich drin ist, würde mit seinem Kind spontan informatik oder die Grundlagen der Quantenchemie besprechen, aber dass man gemeinsam auf die Wiese geht und Fußball spielt oder um die Wette läuft passiert häufig.

Schlicht auch, weil es gesund ist.

Aber natürlich spielen die Eltern bei sowas auch eine große Rolle, denn die führen einen ja an Themen ran. Der Historikervater, der gerne ins Museum geht und gerne Dokus schaut, steht ja als kontinuierlicher Einfluss im Leben des Kindes.

Da wird die Option 'Geschichte' quasi immer wieder 'angeboten' und das Kind geht drauf ein oder nicht, aber sie ist da. Die Option Quantenphysik hingegen nicht. Und wenn die gar nicht da ist, dann kann das Kind dafür auch keine Begeisterung entwickeln.

Bzw. wird das erst tun, wenn die Option auch vorliegt und es merkt 'da will ich mehr wissen'.

Und woher kommt diese Leidenschaft? 

Kann sich entwickeln, indem man an ein Thema herangeführt wird und merkt 'darüber will ich mehr wissen'. Vor vier Monaten hätte ich beim Namen 'Roger Federer' auch überlegen müsse, wer das nun eigentlich ist... inzwischen bin ich relativ Sattelfest was Profitennis angeht.