Wieso haben Feuerwehruniformen verschiedene Farben?
Hallo,
Wieso sind manche Feuerwehruniformen Schwarz, Gold oder Rot (sieh Bild 1,2,3)?
Wieso hat München Schwartze Hosen und eine Grüne „Kolle“ (siehe Bild 5)?
Wieso haben manche Feuerwehren eine Orangene Jacke (siehe Bild 4)?
Danke im Voraus!
Soviel ich weiß, vom Waldbrand letzten Jahres:
-Feuerwehr aus Franken hatte Rote Uniformen,
-Feuerwehr aus Thüringen hatte Schwarze Uniformen,
-Feuerwehr aus Berlin hatte Goldene Uniformen,
- Das Bild 4 stammt aus Niedersachsen,
🤷♂️
6 Antworten
Da "Problem" ist, dass die Feuerwehr im Gegensatz z.B. zum THW eine kommunale Einrichtung ist. D.h., dass jede Stadt und Gemeinde (innerhalb bestimmter rechtlicher Rahmen bzw. Landesvorgaben) selbst darüber entscheiden kann, was sie beschafft.
Das ist letztedlich auch eine Frage dessen, was die jeweilige Feuerwehr für ihre alltägliche Arbeit benötigt und was die Kommune sich leisten kann bzw. bereit ist zu leisten.
So gibt es beispielsweise verschiedene Materialien bzw. Membrane und Fasern. In unserer Region wurde beispielsweise in den 1980er Jahren noch meist eine einfache, rot-orange "Schutzjacke" getragen, was lediglich eine einfache Baumwolljacke war, bei Regen ggfs. noch eine rot-orange Regenjacke.
Als dann der Atemschutz immer mehr Einzug erhielt und man die Taktik der Brandbekämpfung in einen effektiven Innenangriff änderte, da benötigte man auch entsprechend geeignete Bekleidung. Das war damals die HuPF-Bekleidung, meist aus Nomex-Gewebe. Die waren Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre wahlweise im gewohnten rot-orange als auch in schwarz erhältlich. Viele Wehren sind damals auf schwarz umgestiegen mit der Begründung, dass die rot-orange Kleidung viel zu schnell viel zu dreckig bzw. schmuddelig aussehen würde.
In den 2000er Jahre wurden dann auch andere Fasern, beispielsweise PBI angeboten. Das "Problem" an PBI war damals, dass man diese nicht (oder nur sehr schwer) einfärben konnte. Die natürliche Farbe war "sandfarben". Wer sich also die PBI-Kleidung leisten wollte und konnte, der musste zwangsweise auf sandfarbene Kleidung umsteigen. Heute lassen sich aber auch PBI-Fasern einfärben.
In den letzten Jahren sind dann auch wieder rote Jacken mehr und mehr in Mode gekommen. Zumindest in unserer Region wurden zunächst Sondereinheiten wie der ABC-Dienst mit roten Jacken ausgestattet, um sich an der Einsatzstelle optisch von den örtlichen Feuerwehren abzuheben. Zudem ist das Bewusstsein für Gesundheitsgefahren durch Ruß, Blut und andere Gefahrstoffe, mit denen man im Einsatz konfrontiert wird, immer stärker geworden. Während man in den 80er/90er Jahren froh darüber war, dass man den Schmutz auf der dunklen Kleidung nicht sehen konnte war man nun der Meinung, dass dass dieser nach Möglichkeit nun doch zu sehen sein sollte, um dann die Kleidung reinigen zu können und zu müssen und somit möglichst wenig Dreck zu verschleppen.
Letztendlich werden heute viele Modelle in verschiedenen Farben angeboten - so auch die Jacken auf Deinen ersten drei Abbildungen. Das ist dann entweder eine Frage des persönlichen Geschmacks, manchmal möchte man mit der Farbe auch gezielt Kräfte kenntlich machen (Sondereinheiten, Unterscheidung von Brandschutzkleidung und TH-Kleidung bei Vorhandensein von zwei Sätzen, Kenntlichmachung von regulärer Kleidung und Ersatzkleidung, Kenntlichmachung von Atemschutzgeräteträgern und Nicht-AGT usw.). Einige argumentieren auch mit der besseren Warnwirkung von roter, rot-oranger oder auch sandfarbener Bekleidung im Gegensatz zur schwarzen Bekleidung. Darüber lässt sich aber streiten bzw. dies ist immer auch von den Lichtverhältnissen abhängig.
Zu den Kollern:
Einige Wehren wählen andersfarbige Koller (für alle Kräfte), um mehr Farbe, Auffälligkeit und Kontrast in die Bekleidung zu bringen und erhoffen sich hierdurch entweder eine größere Auffälligkeit/Warnwirkung oder aber wollen sich optisch von anderen Wehren abheben (z.B. um bei gemeinsamen Einsätzen mit einem Blick und aus größerer Entfernung die eigenen Kräfte zu erkennen).
Generell ist es heute ja so, dass Führungskräfte (Einsatzleiter, Abschnittsleiter, Zugführer, Gruppenführer) und Sonderfunktionen (Atemschutzüberwachung, Seelsorge, Fachberater, ...) im Einsatz durch Funktionswesten gekennzeichnet werden. In einigen Wehren ist es davon unabhängig gängig, dass gewählte oder ernannte Führungskräfte zudem dauerhaft mit einem an der Einsatzjacke angebrachten Koller gekennzeichnet werden. Gerade in größeren Wehren, wo es bei der Vielzahl an Einsatzkräften auch außerhalb des Einsatzes beim normalen Dienst- und Übungsgeschehen ggfs. unübersichtlich wird.
Ohne es genau zu wissen,kann man sagen,das es Traditionen sind,wo die Farben oder die Schnitte / Stile einfach weiterleben.
Wir waren Preußen,nebenan Nassau. So kam es,das wir dunkle Einsatzkleidung beibehielten,während die Nassauer rote hatten,später die orange Warnfarbe.
Vorgeschrieben sind nur die technische Ausführung in einer DIN.
Die Farbgestaltung ist frei.Die Feuerwehrvereine / Einsatzabteilungen haben heute einen demokratischen Charakter.So wird bei einer Neubestellung zwischen den örtlichen Brandmeistern/ Leiter einer Feuerwehr bis hinunter zu den Gruppenführern darüber beraten und dann entschieden.
Bei der Polizei wurde in Hessen vor Jahren landesweit von Grün auf Blau( fast Anthrazit) umgestellt.
Das ist in sofern bemerkenswert,da die Feuerwehren auch beim Innenminister
als höchste Landesbehörde angesiedelt sind.Einmal von oben,Befehl: Ausführung,und bei der Feuerwehr lokale Abstimmung.
Feuerwehr ist Ländersache, das heißt jedes Bundesland kann sich seine Feuerwehr so machen wie es ihnen Gefällt. In Berlin hatten wir bis 2009 Nomex (Schwarz) und sind dann auf PBi gewechselt (Sandfarbe). Das ist einfach nur der Oberstoff, da die PBI Faser nun mal Sandfarbe ist, ist die Uniform "Gold". Die Nomex Faser ist schwarz und somit war die Kleidung auch Schwarz.
Das gleiche gilt für die Funktionswesten. Bei uns sind Gruppen-, Staffel und Fahrzeugführer Rot, Einsatzleiter (A, B, C) Gelb, Presse Grün und LNA/OrgL RD Blau.
Gilt dein Text auf den 2. Absatz?.
Was eine Funktionsweste ist, ist dir Bekannt?. Einfach nur eine Überziehweste in den Farben mit Klettschild wo die Funktion drauf steht. Die Dinger kosten vielleicht 40€ das Stück.
Bei uns wird das Sowohl über den Helm, der Weste und dem Aufkleber auf dem Helm gekennzeichnet.
Wir machen das über die Helme und über die Aufschriftbänder auf der Einsatzjacke.
so machen wir das auch über die Weste, nur ein Schild auf der Jacke ist bei großen Einsatzstellen kontra, denn du erkennst die Führungsleute nur wenn sie mit den Rücken zu dir Stehen.
Hm.Vielleicht bei großen Einsätzen,wo man sich nicht kennt richtig und notwendig.Danke für den Hinweis mit der Erkennung.
Funktionswesten sollten bei jeder Feuerwehr vorhanden sein, die mehr als eine Gruppe mit sich führt. So kann man den Gruppenführer, Zugführer, Abschnittsleiter und Einsatzleiter sowie den Pressesprecher, LNA und ggf. NFS schnell ausfindig machen.
Die Feuerwehr ist eine Einrichtung der Gemeinde und jede Gemeinde darf selber entscheiden was für Kleidung sie kaufen.
Es gibt keine normung wie Feuerwehr Kleidung aussehen soll es gibt verschiedene Aspekte die Bedach twerden.
Früher war Schwarz sehr beliebt weil der Dreck nicht drauf auffällt. Inzwischen hat eim umdenken Eingesetzt und man merkt das Dreck generell schlecht ist also lieber Hellere farben nutzen und erkennen wenn Kleidung Kontaminiert ist.
Rot hat eine enorme Warnwirkung im Verkehr.
Gold/Stand hat den Vorteil das viel Hitze im Brandeinsatz reflektiert wird.
Letztendlich muss jede Feuerwehr selber entscheiden welche Vorteile sie nutzen will.
Warum wir Sandfarbene Jacken + Schwarze Hosen haben verstehe ich auch nicht^^
Das hat keinen bestimmten Grund. Irgendein "zu sagen haber" bestimmt die halt, solange die nach DIN ihren Zweck erfüllen.
Ansonsten gibt es noch Funktionsfarben, die man zb als Weste über die Uniform tragen kann. Gruppenführer, Einsatzleitung etc
Bei Berufsfeuerwehren unterscheiden sich die Uniformen für Brandschutz und Rettungsdienst voneinander.
Na das ist doch wenig hilfreich.Gerade erst die Leistungsspange absolviert,sind so manche heiß und machen die Lehrgänge bis zum Maschinisten ( Fahrzeugführer ) in kürzester Zeit.Bis zum Staffelführer brauchen manche nur zwei,drei Jahre.Und jedesmal Neue Klamotten bestellen ,oder einen großen Vorrat in der Kleiderkammer halten?
Wir machen das über die Helme und über die Aufschriftbänder auf der Einsatzjacke.