Nicht jede Kommune/Feuerwehr hat denselben Bedarf an Fahrzeugen. Welche(s) Fahrzeug(e) eine Wehr benötigt, das hängt u.a. von ihrem primären Einsatzgebiet und den dort möglichen Einsätzen ab, der Einsatztaktik und den übrigen vorhandenen Fahrzeugen, von der Ausstattung/Ausrüstung und Entfernung der benachbarten Wehren usw. Zu berücksichtigen sind aber auch örtliche Gegebenheiten - so kommt man beispielsweise in historischen Altstädten, in Wald, Moor oder am Strand usw. mit großen Fahrzeugen schnell an seine Grenzen.
So ist das (H)LF 20 beispielsweise der "große Bruder" des (H)LF 10 mit größerem Wassertank, leistungsstärkerer Pumpe und einigen zusätzlichen Gerätschaften an Bord, das dann aber auch entsprechend teurer und größer ist. Warum sollte eine Kommune das teurere (H)LF 20 kaufen, wenn das kleinere und günstigere (H)LF 10 für den Einsatzzweck völlig ausreichend ist? Davon abgesehen, dass das größere Fahrzeug evtl. gar nicht in das vorhandene Feuerwehrhaus passt, was wiederum enorme Um- oder Neubaukosten mit sich bringen würde. Zudem spielt hier und da auch das Gewicht eine Rolle (je größer, desto schwerer), da es vielerorts Bereiche gibt, die nur mit einer gewissen Maximallast befahren werden können (z.B. Flächen über Tiefgaragen, Stollen und Schächten oder aus anderen Gründen.
LF und HLF sind beides "Universalfahrzeuge" der Feuerwehren. Das LF ist aber mehr auf den Bereich Brandbekämpfung ausgelegt (mehr Schläuche und Armaturen, größeren Wassertank, Tragkraftspritze usw.), das HLF mehr auf die technische Hilfeleistung (hydraulische Rettungsgeräte usw.).
Das LF-KatS ist wiederum als Fahrzeug für den Katastrophenschutz konzipiert. Es ist speziell dafür ausgestattet, über einen längeren Zeitraum hinweg, überörtlich und darüber hinaus unter erschwerten Bedingungen eingesetzt zu werden.
Dasselbe gilt übrigens auch für andere Fahrzeugtypen. Das TLF beispielsweise. TLF 1000/2000/3000/4000/5000, GTLF, mit Trupp-, Staffel- oder Gruppenbesatzung.
Auch dort hat jedes Fahrzeug seine Berechtigung. Alle haben gemeinsam, dass sie in der Hauptsache Wasser an die Einsatzstelle bringen sollen. Ein großes TLF (TLF 4000, TLF 5000 etc.) kann sehr nützlich bei z.B. Bränden auf der Autobahn oder auf einer Mülldeponie sein. Bei einem Waldbrand aber wird es schwierig, da es für enge und unebene Waldwege viel zu schwer und zu wenig wendig ist.
Und was dann noch hinzu kommt: Normen ändern sich im Laufe der Zeit und Einsatzfahrzeuge befinden sich gerne mal 3 oder 4 Jahrzehnte im Dienst. Da wurde dann aus dem LF 8 ein LF 8/6, daraus ein LF 10/6, daraus ein LF 10 und irgendwann wurde in LF 10 und HLF 10 unterschieden. Findet man allesamt heute noch in vielen Wehren, auch wenn davon aktuell nur noch das LF 10 und das HLF 10 genormt sind.