Wieso gibt es keine erfolgreichen homosexuellen Fußballspieler?

9 Antworten

Ziemlich sicher gibt es eine ganze Reihe Fußballer, die nicht hetero sind.

Allerdings ist es immer noch so, dass Homosexualität bei Männern gesellschaftlich oft mit Weiblichkeit assoziiert wird, während Fußball (warum auch immer) als „männlicher“ Sport gilt. Das passt dann eben für viele nicht zusammen, sodass ungeoutete Spieler häufig ein Doppelleben führen, um sich dem nicht aussetzen zu müssen. Man muss eben immer noch damit rechnen, dass es zu verbalen und körperlichen Angriffen durch Mitspieler, Fans, Medien und Funktionäre kommen würde. Außerdem würde man sehr wahrscheinlich weniger interessant für viele Sponsoren sein, was dann auch erhebliche finanzielle Einbußen zur Folge hätte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Es gibt die ganz sicher; es hat sich aber erst einer geoutet und das auch erst nach der Karriere.

Obwohl es soviele Fußballspieler gibt, sind keine der erfolgreichen und bekannten homosexuell. Warum ist das so?

Ich kenne auch keinen offen homosexuellen Top-Tennisspieler und nur einen offen geouteten Profi-Golfer....

Liegt daran, dass es im Profisport immer noch ein immenses Problem sein kann sich zu outen. Fußball soll da soweit ich weiß richtig schlimm sein, dass man da wirklich mit massiver Diskriminierung zu kämpfen hätte. Aber selbst wenn man einen "Einzelsport" nimmt, in dem man nicht zwingend in Mannschaft spielen muss, ist es immer noch eine Frage von Sponsoren. (Und natürlich auch von Mitspielern, von Ländern, die man besucht usw. usw.)

Klar... das ist in den letzten Jahren auch besser geworden, aber wenn ich als Firma nunmal sage 'ich möchte dass diese Person Werbung für mich macht', dann sage ich es, weil ich hoffe damit Gewinn generieren zu können. Und ist dann nun die Frage, ob ein homosexueller Sportler für dieselben bzw. eine gleichgroße Zielgruppe attraktiv als Werbefigur ist wie es bei einem heterosexuellen Sportler der Fall wäre.

Und Sponsorings sind nun mal eine erhebliche Einnahmequelle.

Um es kurz zu machen: Es ist aus vielen verschiedenen Gründen wohl einfach besser sich nicht zu outen. Ob die letztlich doch homosexuell sind oder nicht, das wissen wohl im Endeffekt nur sie selbst.

...oder Sie outen sich nicht bzw. nach der Karriere erst, weil es nicht unbedingt von Vorteil ist? Was sollen die Ressentiments?

Hitzelsberger war sehr erfolgreich, hat sich aber erst nach Karriereende geoutet. Ich denke, das Problem ist, dass sich niemand traut sich zu outen.