Wieso die Geschlechterrollen?

9 Antworten

das ist eher eine psychologische bzw. soziologische frage, mit philosophie hat das in dem fall weniger zutun.

es gibt tatsächlich auch einige theorien die sich mit dem erwerb der geschlechterollen auseinander setzen, das sprengt aber den rahmen von gutefrage.

eine der gängigsten theorien ist da eigentlich die theorie des sozialen lernens - geschlechter stereotypisches verhalten wird belohnt, nicht geschlechter stereotypisches verhalten wird bestraft (wie du bereits festgestellt hast, die leute die aus dem muster fallen werden oft gemieden, das zählt in dem sinne als "bestrafung"), durch die wiederholung wird das verhalten erlernt.

die beiden anderen gängigen theorien wären die der psychoanalytik, die das ganze mit identifikation des kindes mit dem gleichgeschlechtlichen elternteil erklärt, und die dritte wäre die theorie der kognitiven entwicklung die ist ein kleines bisschen komplizierter und für gutefrage wie gesagt etwas zu lang, falls es dich intressiert kannst du ja mal "piaget" in google eingeben, der ist quasi der grundstein und urheber dieser theorien.


um es auf ein minimum runter zu brechen; wäre alles von der vorherigen generation erlernt und im  grunde geht das ganze auf eine zeit zurück in der die geschlechter stereotypen noch einen evolutionären zweck hatten (bspw.
sind männer idr. körperlich stärker und fallen- wie man im tierreich oft sieht- dann in die beschützerolle, intressieren sich dementsprechend also für themen die mit gewalt, oder im weitesten sinne mit action verbunden sind, nach dem motto "aus jagd wurde kampf, und aus kampf wurde sport".)

und was auch eine rolle spielt, ist das natürlich nicht jeder streotyp einen sinnvollen ursprung hat, viele dinge entwickeln sich mehr oder weniger zufällig, und werden dann quasi unbewusst weiter übernommen (bspw dieses mädchen=rosa, junge=blau ding)

Ich kann mir das nur so erklären. Das man als Baby schon darauf geprägt wird. Ich habe 2 kids junge und Mädchen. Und bei den Kleidung ist immer ganz klar Mädchen in lila, rosa, pink und bei Jungs grün,blau, braun. Genauso das Spielzeug und Kinder Besteck.... Und dann kommt ja noch das typische in der Erziehung.... Mädchen werden oft behutsamer behandelt als Jungs. Z.B. Aussagen wie " du bist doch ein Mann und keine Maus" oder " Indianer Herz kennt kein Schmerz". Dann noch in der Werbung... Alles was mit Männern oder Jungs angeht. Hatt immer was mit der ehr kühlen Farben zutun und meist mit Technik. Und Mädchen werden dafür schon früh in die Mama Rolle geprägt.... Man siehe Puppen Trickfilm u.s.w.

KP warum das so in unsere Gesellschaft ist.

Und warum man Menschen ehr meidet die nicht so sind. Ja der Mensch ist ein Gewohnheits wessen und alles was davon abweicht wir erstmal als Gefahr betrachtet.


Minuri  07.05.2016, 01:16

ich erziehen meine Kinder nicht so.... das waren nur Beispiele die ich oft sehe. wie wenn ich Sachen für meine Kids kaufe. selbst Shampoo ist in Pink und blau Flächen.... ich finde de es einfach nur erschreckend das man die Kinder so dazu bringt. meine Kinder spielen beide mit Autos und Puppen klar streiten die sich mal aber egal. ich sage dan immer nur das Spielzeug gehört euch beiden und das sie teilen sollen. und das von wegen Mann oder Maus... das hatte mein Vater immer zu meinen Brüdern gesagt.

1
ExxFlow  07.05.2016, 01:25
@Minuri

Letztens hab ich gelesen, dass ein Vater seinen Sohn im Supermarkt zusammengeschissen hat, weil der eine Prinzessinen-Puppe haben wollte. Solchen Eltern gehört das Sorgerecht entzogen. Oder besser.m: An die nächstbeste Wand und . BOOOM.

3
YueYu  07.05.2016, 01:33
@ExxFlow

Oh woops, das hab ich geliked bevor ich zu Ende gelesen hatte. Das ist dann noch etwas zu drastisch für mich :)

0
Merlchen1607 
Beitragsersteller
 07.05.2016, 01:11

Okay, sorry, habe gerade einen Satz überlesen. Dir ist scheinbar ein Kompliment zu machen, dass du mit offenen Augen durch die Welt gehst!

0
Merlchen1607 
Beitragsersteller
 07.05.2016, 01:10

Wenn du dir doch bewusst bist, dass du klar nach Geschlechterprinzipien erziehst, wieso tust du das dann? Mir tun die Kinder leid, denen kein Platz gegeben wird sondern denen notgedrungen die ihnen zugeordnete Passform angeschneidert wird, ohne auf Verluste zu achten..

2
ExxFlow  07.05.2016, 01:05

Schade dass du deine Kinder so erziehst. 

0
YueYu  07.05.2016, 01:09
@ExxFlow

Scheint mir nicht unbedingt so, als dass sie es tut. Ihr ist das alles bewusst und offenbar ist sie dem Ganzen eher negativ gegenüber eingestellt. Für mich klingt das eher so, als hätte sie dadurch, dass sie Kinder hat, erfahren dürfen, wie es so zugeht in der Welt der Erziehung. 

0
YueYu  07.05.2016, 01:04

Mir war alles bewusst was du hier sagtest, aber es ist dennoch immer wieder erschreckend. Es klingt furchtbar und ich bemitleide die Kinder, die aktiv in eine Rolle gepresst werden mit der sie sich vielleicht überhaupt nicht identifizieren können - Und hinterher werden sie von der Gesellschaft die sie so unglücklich gemacht hat verstoßen. Ganz schön krank :/

1

Auf der einen Seite haben wir die Geschlechterrollen, d.h. dass es z.B. von Männer erwartet wird, Autos zu mögen. Die Geschlechterrollen sind ein Produkt der Gesellschaft; erkennbar z.B. daran, dass sie sich immer wieder wandeln.

Auf der anderen Seite haben wir geschlechtertypische Verhaltensweisen. Hier gibt es einerseits durchaus biologische Prägungen in eine bestimmte Richtung.

Aber auch bei den Verhaltensweisen überwiegt der Einfluss der Gesellschaft. Zitiert sei hier eine Meta-Untersuchung der Psychologin Janet Hyde aus dem Jahr 2005, in die insgesamt ca. 7000 verschiedene Einzeluntersuchungen eingeflossen sind.

Resultat: Im Verhalten gibt es nur in zwei Bereichen- Aggression und Sexualverhalten- bedeutende (biologisch bedingte) Unterschiede. In allen anderen Bereichen gibt es entweder keine oder völlig unbedeutende Unterschiede.

Sprich: Dass Männer und Frauen sich unterschiedlich verhalten, dass Frauen z.B. schlechtere Leistungen in mathematischen Fächern erbringen, ist eine Folge der Sozialisation, nicht irgendwelcher genetischen Vorprägungen. 

Hallo Merlchen,

das ist eine interessante Diskussion, die Du da losgetreten hast. Sie wird seit mindestens 66 Jahren geführt und wird noch lange geführt werden müssen, über Generationen.

Klar ist, dass es starke gesellschaftliche Beeinflussungen gibt, die Menschen in Geschlechterrollen hineinpressen. Schon die Frage, wie das funktioniert, ist unbeantwortet. Feministinnen behaupten, es sei die strukturelle Macht der Männerklasse mittels des Patriarchats. Andere weisen darauf hin, dass es im wesentlichen Frauen sind, die die Kinder erziehen. Dritte geben der Industrie die Schuld, also dem Kapitalismus.. Etwas unterbelichtet scheint mir der Einfluss zu sein, den ich nicht den der Peergroop nennen möchte, der dem aber nahe kommt. Kinder orientieren sich nicht so sehr an den wirklich Gleichaltrigen, auch nicht an den Eltern und Erzieher_inne_n, sondern an den ein weinig Älteren die also eins, zwei, drei Jahre älter sind. Sie geben die Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster weiter.

Die Feststellung, dass es Aspekte der Geschlechterrollen gibt, die auf gesellschaftlicher Beeinflussung beruhen, beweist aber noch überhaupt nicht, dass es da nichts gibt,was einem "in die Gene geboren" wird. Die meisten Menschen sind nun mal heterosexuell, und das hat seinen evolutionären Sinn. Wenn Frauen versuchen, Männer zu umwerben, und Männer versuchen, Frauen zu umwerben, sind sie darauf angewiesen, Eigenheiten ihres Geschlechts herauszustellen. Dabei ist es nicht eigentlich wichtig, welche das sind, wichtig ist nur, dass sie dem jeweiligen Geschlecht zugewiesen werden. Welcher heterosexuelle Mann ist denn an einer Frau interessiert, die er als Mann wahrnimmt ? Umgekehrt gilt dasselbe. Soweit die sexuelle Orientierung "in die Gene geboren" ist, ist es auch dies.

Ferner möchte ich unterstellen, dass die Beziehung der Frau zu ihrem von ihr selbst geborenen Baby immer eine andere sein wird, als sie ein Mann jemals wird aufbauen können. Dies Baby ist ein Teil ihrer selbst, darauf beruht ihre Empathie ihm gegenüber. Das heißt nicht, dass Männer nicht empathiefähig wären, aber ihre Beziehung zum eigenen Kind wird immer eine andere sein.

In Kindergärten, die die Kinder frei und ohne Beeinflussung durch die Erzieherinnen spielen lassen, lässt sich beobachten, dass tatsächlich die Mädchen überwiegend zu den Puppen greifen und die Jungen zu den Autos. Es erscheint mir doch sehr gewagt, hier behaupten zu wollen, dass sei alles nur eine Folge gesellschaftlicher Beeinflussung. Ich behaupte im Gegenteil, dass es einer erheblichen gesellschaftlichen Beeinflussung bedarf, Kindern Geschlechterrollen abzutrainieren. Das geschieht bereits. Nötig ist aber eine gesellschaftliche Diskussion darüber, in welchem Maße es auch gesellschaftlich erwünscht ist.

Es grüßt Dich herzlich

Ottavio

Ok jetzt wirds ethisch und philosophisch:
Laut einigen Philosophen gibt es den Determinismus, d.h. das der mensch ein a priori bestimmtes ( vorherbestimmtes) wesen ist, das ständig und seit der geburt äußeren Einflüssen und Eindrücken ausgesetzt ist.
Wenn du also einem Mädchen schon als kleinkind plüschpferde kaufst und pferde an die wände malst und pferde filme mit ihr ansiehst etc., dann wir dieses Mädchen später Pferde gerne haben und mögen usw. . Das Kind denkt vllt es hätte die Entscheidung selbst getroffen aber diese Freiheit wurde den Kind zum Großteil durch ihre Umwelteinflüsse und Faktoren (zumindest unterbewusst) genommen.

Dieses Beispiel kannst du auf alles im bezug auf dieses thema anwenden