Wiederherstellung des Bundes unter Alexander?

2 Antworten

Von Experte Neugier4711 bestätigt

Beschreiben bedeutet, mit sprachlichen Mitteln sachbezogen darzustellen und dabei Merkmale anzugeben.

Eine Frage nach einem Wie richtet sich auf die Art und Weise.

Untersucht werden kann, wie der Ablauf geschildert wird, wie Beteiligte charakterisiert werden, wie Zusammenhänge erklärt werden.

Diodor hat im 1. Jahrhunderts v. Chr. ein umfangreiches Geschichtswerk geschrieben. Er hat einen zeitlichen Abstand von fast dreihundert Jahren zu den Vorgängen und ist bei Auffassungen und Wertungen vermutlich auch stark von als Vorlagen benutzten Darstellungen früherer Autoren abhängig.

Als Ausgangspunkt ist eine Kenntnis über das Thema und die Lage nötig:

König Philipp (griechisch: Φίλιππος [Philippos]; lateinisch: Philippus) II. von Makedonien führte nach militärischen Siegen 338/337 v. Chr. ein Zusammenzuschließen der griechischen Staaten zum Korinthischen Bund (moderne Bezeichnung nach Korinth als Tagungsort der Ratsversammlung des Bundes) herbei. »Der Bund der Hellenen« (griechisch: τὸ κοινὸν τῶν Ἑλλήνων), wie er damals genannt wurde, hatte eine vertragliche Grundlage mit einem allgemeinen Frieden (griechisch: κοινὴ εἰρήνη) und innerer Autonomie, wobei durch ein Bündnis (griechisch: συμμαχία) König Philipp II. von Makedonien als Anführer (Hegemon; griechisch: ἡγεμών) und Oberbefehlshaber/bevollmächtigter Bundesfeldherr (griechisch: στρατηγός αὐτοκράτωρ) anerkannt war. Unter den griechischen Staaten hielten sich nur die Lakedaimonier fern.

König Alexander (griechisch: Ἀλέξανδρος [Alexandros]; lateinisch: Alexander) III. (verbreitet ist der Beiname »der Große«) von Makedonien trat im Alter von 20 Jahren die Herrschaft an, nachdem König Philipp, sein Vater, ermordet worden war. In einigen Staaten, wo viele mit der Vorherrschaft Makedoniens unzufrieden waren, gab es Absichten und Versuche, unabhängiger zu werden, weil angesichts eines sehr jungen makedonischen Herrschers, der noch wenig Erfahrung hatte und die Machtmittel vielleicht nicht so fest im Griff hatte, die Gelegenheit günstig erschien.

Die Darstellung ist mit einigen moralischen/ethischen Wertungen (sowohl bei Substantiven als auch bei Adjektiven) eingefärbt.

Es gibt bei Zusammenhängen psychologische Erklärungen (z. B. Schrecken, Furcht – Güte, Milde).

»Ungehorsame« sind die Griechen, die von makedonischer Vorherrschaft loskommen wollen, aus makedonischer Perspektive/Alexander Perspektive.

Beschrieben wird eine Änderung der Einstellung und des Verhaltens betreffender Griechen aufgrund von Alexanders Vorgehen.

Die Thebaner (Theben liegt in Mittelgriechenland, in der Region Boiotien) geraten durch das schnelle Heranrücken einer furchteinfößenden makedonischen Streitmacht in große Furcht.

Bei den Athenern (Athen liegt südlicher als Theben, also noch ein Stück weiter von Makedonien entfernt) ändert sich ebenfalls die Einstellung aufgrund der Nachricht vom Einmarsch Alexanders in Boiotien. Auch bei ihnen entsteht große Furcht. Sie lassen von »Hochmut« (Geringschätzung Alexanders, eine herablassend auf seine Jugend blickende Denkweise) ab. Die Schnelligkeit und Energie von Alexanders Handeln hat die Personen, die eine Abneigung gegenüber der makedonischen Vorherrschaft empfinden, erschüttert. Die Athener schicken eine Gesandtschaft, um von Alexander »Vergebung« zu bekommen, also das Verzeihen von einem Fehler/etwas Schlechtem.

Alexanders Reaktion und sein Verhalten beim Treffen in Korinth werden als menschenfreundlich dargestellt und damit als gut bewertet (»gütige Antworten«, die von großer Furcht erlösen; »milde Worte«).

Alexander erreicht bei den diplomatischen Verhandlungen in Korinth, zum Feldherr Griechenlands mit unbeschränkter Macht bestimmt zu werden und die Griechen zu einem Mitkämpfen bei einem Krieg gegen die Perser zu bewegen. Mit einem Verweis auf Frevel der Perser (der Sache nach auf die länger zurückliegenden Perserkriege bezogen) gibt Diodors Beschreibung die offizielle Begründung für den Krieg gegen das Perserreich wieder.

Diodor beschreibt die Wiederherstellung/Erneuerung des Bundes als erfolgreiches Vorgehen Alexanders. Seine bestimmende Rolle wird deutlich. Alexanders ist es, der eine Bundesversammmlung einberuft („beorderte die Gesandschaften und Berater zu einem Treffen nach Korinth“). Er wird wie sein Vater Philipp Anführer (Hegemon; griechisch: ἡγεμών) und Oberbefehlshaber/bevollmächtigter Bundesfeldherr, auch der Krieg gegen das Perserreich und Mitkämpfen der Griechen wird beschlossen. Alexanders erreicht sein Ziel nach der Darstellung durch eine Kombination aus Zeigen der militärischen Stärke mit schnellem und energischem Handeln und diplomatischer Milde, er kann die Griechen dann anscheinend ohne Schwierigkeiten dazu bewegen, das zu beschließen, was er möchte.

Für die »ungehorsamen« Griechen ist nach der Beschreibung kennzeichnend, beim Nahen der makedonischen Streitmacht in Schrecken und Furcht zu geraten und das Zutrauen zu einem weiteren Widerstand gegen Alexander zu verlieren und über gütige Worte Alexanders erleichtert zu sein. Es gab bei ihnen offenbar anfänglich eine Fehleinschätzung, indem sie Alexander unterschätzten. Die Beschreibung erklärt Änderung des Verhaltens mit Furcht und Erschütterung des Selbstvertrauens, dann die Bereitschaft, die Wiederherstellung des Bundes unter Alexander zu beschließen, auch mit diplomatischer Milde.

Ok, von Anfang an. Erst einmal ein bisschen Hintergrundwissen. Weißt du, um welchen "Bund",es geht? Wenn der Bund "wieder hergestellt" werden soll... Wann gab es den schon einmal, und warum war er kaputt?

Weißt du ungefähr, wer Alexander war? Und Diodor? Hast du eine Vorstellung, wo die genannten Städte und Gegenden auf einer Landkarte liegen?

Danach kannst du dich der eigentlichen Aufgabe widmen. "Wie beschreibt Diodor..."

- schau dir vor allem die Adjektive an. Welche Menschen und Gruppen werden da positiv beschrieben, wer eher negativ? Daran erkennst du, wen Diodor lieber mag...

- wie ist der Ablauf? Wer ändert seine Meinung und warum?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft