Wie würdest du das finden?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn er vor der Beziehung schon gewußt hat, dass er so schwer krank ist, dann war es nicht sehr fair von ihm, dir das zu verschweigen, da du dann in eine Beziehung, die nicht lange dauern kann, Gefühle investierst. Wenn er erst im Laufe der Beziehung von seiner Krankheit erfahren hat, dann hätte es keinen Sinn gemacht es dir zu sagen, da du nichts daran ändern kannst und du dich nur unnötig grämen würdest. So konnten er und du noch 2 Jahre vielleicht zeitweise glücklich sein.

Ich selbst habe die Diagnose lymphatische Leukämie. Dies habe ich weder meiner Partnerin noch meinen Kindern sondern aus obigen Gründen nur einem Freund erzählt. Seit der Diagnose sind 4 Jahre vergangen. Die Krankheit ist dann zeitweise wieder verschwunden. Äußere Symptome der Krankheit habe ich nicht. Es hätte keinen Sinn gemacht meine Familienangehörigen von der Diagnose zu berichten. Behalte die Erinnerung an die schöne Zeit mit ihm, dies war wohl seine Absicht, und grübele nicht darüber.


Alyyy333 
Beitragsersteller
 14.01.2025, 19:21

Ich bereue auch nichts, aber wir hatten uns zuletzt noch zerstritten und ich wollte nie, dass es ihm schlecht geht. Jetzt weiß ich nicht, ob ich zu seinem Leid irgendwie beigetragen habe....

Littlethought  14.01.2025, 19:29
@Alyyy333

Ich bin mir relativ sicher, dass du sein letztes Glück warst.

Ich habe einen Freund gehabt, der als 70-jähriger noch eine Beziehung mit einer wesentlich jüngeren Frau eingangen ist. Er hat mir gesagt, dass er weiß, dass diese Beziehung nicht von langer Dauer sein kann aber er genießt den Augenblick. Er ist dann relativ überraschend schnell an einer speziellen Form von Alzheimer erkrankt und sie hat sich von ihm getrennt. Das kann ich verstehen. Ich habe es aber bedauert, dass sie nicht zu seiner Beerdigung erschienen ist. So viel Respekt vor der Personalität des anderen dürfte schon sein. (Hinweis: Ich bin 76 Jahre alt)

Alyyy333 
Beitragsersteller
 14.01.2025, 19:32
@Littlethought

Er war 63. Es kam total überraschend und ich hätte mich nie von ihm getrennt... aber ich hatte 3 wochen nicht mit ihm geredet und da ist er plötzlich am Schlaganfall gestorben....

Littlethought  14.01.2025, 19:34
@Alyyy333

Ihr habt beide Glück gehabt. Das Sterben meines Vaters dauerte etwa 3 Jahre.

Alyyy333 
Beitragsersteller
 14.01.2025, 19:35
@Littlethought

Ich frag mich immer, was wäre, wenn wir uns vertragen hätten. Mein Gefühl sagt mir, er würde noch leben....

Littlethought  14.01.2025, 19:43
@Alyyy333

In der Todesnacht habe ich als 19-jähriger meinem Vater die letzte Spritze gegeben und gehofft, dass er sterben würde um von seinen Schmerzen erlöst zu sein. Du hast nicht den Hauch einer Ahnung, von dem was dir alles erspart geblieben ist.

Das Leben geht weiter, du kannst das Rad nicht zurückdrehen und ich sage dir jetzt zu zweiten Mal: Grüble nicht !

Schwer zu sagen, wie ich mich da fühlen würde.

Ich wäre traurig, das ich keine Möglichkeit hatte sein Schicksal mit ihm zu teilen ; ich wäre aber auch dankbar, das er mir ermöglicht hat normal und unbeschwert die Beziehung zu führen.

So oder so, würde mir eine Verabschiedung fehlen, wenn er plötzlich verstirbt.

Das liegt wahrscheinlich daran, das er Dich nicht verletzen wollte. Ich kann das gut verstehen.. Es gibt bittere Wahrheiten die man dem Partner verschweigt..

LA

Das ist für mich nicht nachvollziehbar :

Mag das Nichtmitteilen des Partners noch verständlich sein, das Selbst nicht Bemerken sicher nicht !


Littlethought  14.01.2025, 17:56

Manche schwere Krankheiten haben lange Zeit keine äußeren Symptome.

Der wußte dann, das man nicht aus Mitleid zusammen war. Is´sicherlich egoistisch, aber Mitteleid hat der schon genug bekommen.

Is´am Ende hart für den Partner aber der muss mal versuchen den Blickwinkel zu ändern. De Partner hat ihm noch gute Jahre verschlaft, wo er seine Krankheit vergessen konnte. Vielleicht hat er auch gehofft, das es irgendwie sich selber heilt. :).