Wie wird der Brennwert von Lebensmitteln berechnet?
Die allgmeine Methode den Brennwert eines Stoffes zu bestimmen kenn ich, aber ich frage mich wie man das zB bei Lebensmitteln macht.
Einfaches Anzünden und messen der Energieabgabe ist ja wohl kaum korrekt was den Nährwert betrifft, insbesondere verbrennt der Körper die Stoffe ja nicht und auch die Verstoffwechselung ist eine andere. Zudem lassen sich ja auch Stoffe verbrennen die der Mensch gar nicht verdauen kann womit das dann ja das Ergebnis verfälscht.
Im Internet findet man zwar dass die Messung über Bombenkaloriemeter bei Verbrennung aber das wäre ja mit obiger Überlegung ja nicht wirklich Repräsentabel wird dann das Ergebnis noch speziell gewichtet?
2 Antworten
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Einfaches Anzünden und messen der Energieabgabe ist ja wohl kaum korrekt was den Nährwert betrifft
Doch. Genau das wird gemacht. Üblicherweise wird dafür ein Bombenkalorimeter verwendet, in dem eine genau definierte Memge des Lebensmittels vollständig verbrannt wird.
insbesondere verbrennt der Körper die Stoffe ja nicht
Auch hier: doch, tut er. Das, was der Körper macht, ist nichts anderes als eine Verbrennung des Lebensmittels, also chemisch gesehen eine Redoxreaktion. Nur geschieht das im Körper äußerst kontrolliert und schrittweise. Der letzte Schritt der Energiegewinnung, die Atmungskette, ist chemisch gesehen nichts anderes als die Knallgasreaktion, die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser.
Zudem lassen sich ja auch Stoffe verbrennen die der Mensch gar nicht verdauen kann womit das dann ja das Ergebnis verfälscht.
Das spielt für den Energiegehalt aber keine Rolle. Bei der Verdauung geht sowieso Energie verloren, weil unser Körper ein thermodynamisch offenes System ist. Selbst, wenn ein Lebensmittel zu 100 % aus verdaulichen Molekülen bestünde, könnte unser Körper nicht die Energie darin vollständig nutzen, weil z. B. ein Teil als Wärme verloren geht.
Um zu ermitteln, wie viel von der Nahrung verdaut wird, muss deren Verdaulichkeit ermittelt werden. Grob gesagt: man misst, was vorn rein kommt und das, was hinten wieder raus kommt. Hier findest du weitere Infos.
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Ahh danke fie hatte ich beim Verfassen des Kommentares noch nicht gesehen
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Naja ok da wird eben gesagt, dass so Dinge wie Eiweiße und eventuell Balaststoffe rausgerechnet werden.
Aber Fett muss ja zB umgewandelt werden damit es vom Körper verrwertet werden kann, das ganze hat am Ende einen Energieverlust zur Folge. Ich nehme mal an dieser Energieverlust ist ein anderer wie wenn ich das Fett wirklich verbrenne. Somit würde 10kCal Fett und 10kCal (gemessen bei Verbrennung) nicht der selben Nutzbaren Energiemenge im Körper entsprechen.
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Ich nehme mal an dieser Energieverlust ist ein anderer wie wenn ich das Fett wirklich verbrenne.
Im Fall von Fett gibt es keinen derartigen Energieverlust. Fett kann der Körper vollständig abbauen. Die Fettsäuren werden in der Beta-Oxidation abgebaut und Glycerin wird zu Glycerinaldehyd-3-phosphat abgebaut, das in die Glykolyse einfließt.
Bei Eiweißen ist das anders. Beim Abbau von Proteinen entsteht Harnstoff, der nicht weiter abgebaut werden kann und über den Urin verloren geht. Trotzdem ist die darin enthaltene Energie ja im Lebensmittel enthalten. Man unterscheidet deshalb zwischen dem physikalischen Brennwert, den ein Lebensmittel tatsächlich hat, und dem physiologischen Brennwert, also dem, was der Körper dann auch nutzen kann.
- Fette: 38.9 kJ/g (physik. Brennwert), 38.9 kJ/g (physio. Brennwert)
- Kohlenhydrate: 17.2 kJ/g (physik. Brennwert), 17.2 kJ/g (physio. Brennwert)
- Eiweiße: 23.0 kJ/g (physik. Brennwert), 17.2 kJ/g (physio. Brennwert)
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Ist der Brennerr der dann auf der Packung steht der Physiologische oder physikalische Brennwert.
Und danke genau diese Faktoren hab ich vermisst.
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Einfaches Anzünden und messen der Energieabgabe ist ja wohl kaum korrekt was den Nährwert betrifft, insbesondere verbrennt der Körper die Stoffe ja nicht und auch die Verstoffwechselung ist eine andere.
Doch, genau so wird das gemacht. Der Körper verbrennt (oxidiert) die Nahrung natürlich im Endeffekt auch, allerdings ist die Energieabschöpfung bei dem Prozess natürlich eine andere als der reine Brennwert.
Deswegen betrachtet man heute natürlich auch den physiologischen Brennwert. Vom reinen thermodynamischen Brennwert wird dabei der verbleibende Brennwert der Exkremente abgezogen. Unberücksichtigt bleibt aber nach wie vor der 'Eigenbedarf' für die Verstoffwechselung.
Ja das ist mir schon klar, aber ich kann auch zB Watte verbrennen und einen Brennwert bestimmen und die kann der Körper nicht mal verwerten, genau das selbe gilt ja für Balaststoffe im Essen.
Die Fettverbrennung ist auch ein anderer chemischer Vorgang wie die Verbrennung von Kolehydraten und ich kann mir vorstellen dass die Energieverwertung im Körper zum einen je nach Stoff einen anderen Wirkungsgrad hat und dieser Wirkungsgrad anders ist als der der Verbrennung im Kaloriemeter.