Wie wird Depression "versteckt" und wie kann man sie trotzdem "sehen"/bemerken als beste Freundin?
Es gibt Menschen bei denen würde man sich niemals vorstellen, dass die unter Depressionen leiden. Ich vermute jedoch, dass - wenn man genau hinschaut und sehr aufmerksam ist - auch bei diesen Menschen sehen kann, das was nicht stimmt und es ihnen nicht gut geht. Seid ihr auch dieser Meinung?
Wie verstecken aber depressive Menschen ihr wares "ich"? Was sind mögliche Indikatoren, dass jemand an Depressionen leidet auch wenn er/sie es nicht klar zum Ausdruck bringt? Wäre um Tipps (evtl. auch von Betroffenen) sehr dankbar!
Ich vermute, dass eine sehr gute Freundin von mir unter Depressionen leiden könnte. Sie ist jedoch eher verschlossen und ist von Natur aus ein Mensch, der anderen nie eine Last sein will. Sie würde ihr traurig sein also womöglich "verstecken". Kann ich anhand ihrer Mimik/Körpersprache/Haltung/Sätze aber trotzdem irgendwie herausspüren ob ich richtig liege mit meiner Vermutung, dass sie unter einer leichten Depression leiden könnte?
In letzter Zeit sehen wir uns oft über facetime. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie manchmal sehr laut und offenherzig lacht aber inner Sekunden dann einen sehr ernsten blick machen kann. Könnte das bedeuten, dass ihr Lachen nicht so ernst war bzw. versucht sie durch ein solches Lachen evtl. ihre Traurigkeit zu verstecken vor mir? Weil - soweit ich weiß und selber an mir bemerke - wenn ich richtig stark lachen muss, dann kann ich nicht 0 Komma plötzlich wieder ernst sein. Mein Gesicht würde verraten, dass ich soeben stark lachen musste. Oder täusche ich mich da?
9 Antworten
Ob du richtig liegst, kannst du nie wissen. Man kann sich auch mal seltsam verhalten ohen gleich an einer Krankheit zu leiden. Anders herum kann man nach Außen hin ganz normal wirken und Zuhause pausenlos heulen o.ä.. Wenn du den Verdacht hast, sprich sie behutsam darauf an oder, was besser ist, biete dich ihr unauffällig als Gesprächspartner für alle Lebenslagen an. Versichere ihr, dass sie dir wichtig ist und sie dir vertrauen kann. Das ist schließlich, auch wenn es nicht um Krankheiten geht, immer in einer Freundschaft wichtig und sie wird es dir so oder so verdanken.
Ich persönlich trage sowas nicht nach außen, weil Depressionen immer in einem selbst stattfinden. Da haben andere nichts mit zutun.
Aber ich bin eigentlich dauerhaft der gleiche, bis auf meine 5-10 Minuten meistens abends. Aber du wirst sowas nie wirklich erkennen können, außer die Person öffnet sich dir. Ansonsten könntest du noch auf die typischen Symptome achten. Stimmungsschwankungen etc.
Ich kann nur für mich sprechen, also ich versteckr mein Krankheit nicht und meine Kollegen haben es auch so nicht gemerkt, erst als ich offen damit umgehe und auch darüber spreche, da haben sie es erkannt und können es auch sehr gut mit umgehen.
Ich tue das zum Teil, indem ich oft anderen noch Mut mache. 🙃
Kaum einer merkt, daß ich zeitweise meine eigenen mehr oder weniger klugen Sprüche nicht so wirklich glauben kann... 😶
Wer hier bei GF meine Beiträge sorgfältig liest erkennt die Phasen, in denen es mir eigentlich richtig schlecht geht, sehr gut... Wenn er mich persönlich kennt umso besser. Zumindest denke ich das. Immerhin erkenn ich bei anderen ja auch so manche Veränderung. 😉
Anfang 2018 war ich fast schon suizidgefährdet. Davon merkt man in meinen Antworten von damals aber nicht viel. Oberflächlich gelesen... Also die, die nicht gelöscht wurden weil ich recht aggressiv geschrieben hab oder so... 💣🔥⚡
Und wer ab ungefähr April 2018 meine Antworten verfolgt erkennt auch daß sich da irgendwas bei mir geändert hat... 🤡
Für alle, die zu faul zum recherchieren auf meinem Profil sind:
Ich "unterdrücke" (=halte im Zaum) meine depressive Gedanken-und Gefühlswelt mit seiner Musik...
https://www.youtube.com/watch?v=eV11MdBt5OU
🙂🙂🙂🙂🙂🙂🙂🙂
Also wenn ich mal damit nerve: nehmt es mir nicht zu übel. Besser diese Musik als der zu frühe Tod. 😎
warehouse14
Depressionen bedeuten nicht immer, dass man sich selbst verletzen und umbringen will. Sie zeichnen sich vor allem durch eine anhaltende Motivationslosigkeit und Unlust auf alles Mögliche aus. Selbst Dinge, die einem früher mal Freude bereitet haben, kann der oder die Betroffene nicht mehr machen, weil es für ihn oder sie zu anstrengend ist.
Bei mir war oder ist es häufig so, dass ich mir etwas vornehme, worauf ich mich total freue, und kurz davor verliere ich dann plötzlich die Lust. Bei Verabredungen und so gehe ich dann natürlich trotzdem hin und habe meistens auch Spaß dabei, aber unwichtigere Dinge wie z.B. Sport oder Lernen schiebe ich deswegen häufig auf, bis ich es wirklich machen muss.
Ich denke, es ist nicht so leicht, Depressionen zu erkennen, wenn der- oder diejenige nicht will, dass du es mitbekommst. Aber du könntest mal beobachten wie deine Freundin reagiert, wenn man sie einlädt. Natürlich hat nicht jeder, der gern Zuhause bleibt, Depressionen. Aber ich meine, dass es schon ein deutliches Anzeichen ist, wenn sich jemand immer aus solchen Ereignissen herauszieht. Häufig auch erst kurz vorher, weil er oder sie nicht direkt nein sagen will. Ich antworte beispielsweise immer "Ich muss erst schauen ob ich da kann". Bedeutet so viel wie "Ich überlege mir noch, ob ich das will".