Wie wichtig sind Noten im Studium?
Ich studiere Informatik im 2. Semester. Habe jetzt 2 Klausuren geschrieben. Die erste war eher nicht so toll, hatte kurzen Blackout und extremen Zeitdruck. Bei der zweiten habe ich 3.3, Lineare Algebra, auch nicht so berauschend. Zwar ist bei letzterem eine Durchfallquote von 50%. Aber der Bestehensdurchschnitt lag bei 2.8, doch besser.
Irgendwie bereitet mir das Sorgen. Weil im 1. Semester hatte ich immer gute bis sehr gute Noten. Hab immer viel gelernt mit Karteikarten, damit kann ich mir gefühlt alles merken und verstehen. Nur musste ich dann so viel lernen, dass ich ein psychisches und physisches Wrack war und vieles vernachlässigt habe.
Also habe ich mir gedacht, im 2. Semester lernst du ein wenig entspannter. Und tatsächlich geht es mir psychisch deutlich besser. Aber dafür laufen die Klausuren eher so mäßig jetzt. Wie wichtig sind Noten im Studium? Würdet ihr eure psychische Gesundheit für gute Noten opfern? Oder nicht?
4 Antworten
Die Noten sind im Studium generell schlechter als in der Schule. Der "es soll niemand durchfallen" und "wir freuen uns, wenn jeder 'ne Eins hat" Kuschelkurs der Schule ist halt vorbei. Gewöhne dich daran, dass eine 3 eine vollkommen normale Note ist!
Solange du dich nicht als außergewöhnlich guten Studenten einschätzt, würde ich mir wegen einer 3,3 in einer Klausur mit 50% Durchfallquote echt keine Gedanken machen. Sondern: 4,0 ist bestanden, bestanden ist gut und gut ist fast 'ne Eins.
Wie wichtig sind Noten im Studium?
Es kommt darauf an, was du nach dem Studium machen möchtest.
Wenn du eine akademische Laufbahn einschlagen möchtest, d.h. Promotion und ggf. Dozentenstelle, dann wird dort tatsächlich auf die Noten geschaut.
In der freien Wirtschaft, insbesondere im Bereich der IT, wird sich niemand daran aufhängen ob deine Abschlussnote jetzt 2,5 oder 3,0 ist.
Würdet ihr eure psychische Gesundheit für gute Noten opfern? Oder nicht?
Nein, definitiv nicht. Für mich ist mein Studium ein reines Mittel zum Zweck, um später ein "gutes" Leben führen zu können. Ich fände es leicht pervers, wenn dann das Studium der Grund wäre, weshalb ich gerade nicht gut lebe.
"Solange du dich nicht als außergewöhnlich guten Studenten einschätzt" Naja, schwierig zu sagen. Meistens verstehe ich in den Vorlesungen alles sofort auf Anhieb und kann das auch sehr gut anwenden. Manchmal ist mir nur zu blöd, die 10. ellenlange stumpfe Rechnung zu machen, wo ein kleiner Rechenfehler katastrophal ist. Vielleicht war ich dieses Semester ein wenig zu faul...
Wie wichtig sind Noten im Studium?
Wie beim Abitur:
Die Noten sind (leider) sehr wichtig, weil sie am Ende deinen Schnitt ergeben werden.
Natürlich schauen Arbeitgeber auch auf die Noten und die Abschlussnoten. So besser, so mehr Chancen hast du natürlich auch. Wobei auch Ehrenämter und berufliche Erfahrungen eine große Rolle spielen!
Würdet ihr eure psychische Gesundheit für gute Noten opfern? Oder nicht?
Hier gibt es zum Glück Beratungsstellen und Psychotherapeuten, sodass man aktiv etwas für die Gesundheit tun kann! Und wenn es gar nicht geht, nimmt man sich ein Urlaubssemester.
Da Informatik sehr gefragt ist auf dem Arbeitsmarkt, denke ich, dass man auch mit einem etwas schlechteren Schnitt einen Job findet.
Studenten aus den Wirtschaftswissenschaften haben beispielsweise einen viel größeren Druck.
Trotzdem solltest du das Studium so gut wie möglich abschließen, aber deine psychische Gesundheit auf keinen Fall vernachlässigen.
Gesundheit geht immer vor.
Falls das deine Hochschule zulässt, könntest du ja ein paar Klausuren in das nächste Semester verschieben und so dann dein Studium etwas verlängern.
Dann musst du dich auf weniger Klausuren konzentrieren und kannst vielleicht wieder bessere Noten schreiben.
Aber dazu wie wichtig gute Noten sind:
Gute Noten sind wichtig, wenn du den Master machen willst. Denn dort wird meist nach den Noten entschieden, wer den Platz bekommt und wer nicht.
Die meisten Firmen interessieren sich überhaupt nicht mehr für deine Noten.