Wie wichtig ist es euch, einer Nation dazu zu gehören?

15 Antworten

Heimat hat für mich schon eine Bedeutung, aber nicht im Sinne einer Nation.
Ich bin in der Nähe des Dreiländerecks Luxemburg/Saarland/Frankreich geboren.

Wäre mein Vater nur ein paar Monate früher geboren, wäre er nicht im Deutschen Reich geboren, sondern im Saargebiet (welches erst 1935 Teil des Deutschen Reichs wurde).

Der Dialekt meiner Oma ähnelte eher dem Luxemburgischen Dialekt als dem Saarbrücker Dialekt. Und Lothringen (Frankreich) war nicht weit, Französisch spielte seit jeher eine gewisse Rolle.

Mein Vater hat auch in Frankreich gearbeitet, und meine Mutter bekam daher noch eine (kleine) französische Rente.

Ich bin katholisch (wie die meisten Franzosen auch). Bei uns auf dem Dorf gab es noch einen recht strengen, altmodischen Katholizismus. Daneben hat das Saarland aber auch mehr positive französische Lebensart als andere Bundesländer (auch wenn sich ein Saarländer durchaus auch als Deutscher sieht).

https://www.youtube.com/watch?v=fF5OBfMLsUc

Mir ist es sehr wichtig, ansonsten fühle ich mich nirgendwo zu Hause. Ich brauche eine Nation, deren Kultur, Traditionen, Musik, Sprache, Geschichte, Denkweise, Glaubensrichtung. Das ist ein Teil meiner Identität.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Emotional ist es mir egal, welcher Nationalität ich angehöre, da ich mich ohnehin als Mensch und Weltbürger verstehe und nicht als Staatsangehöriger.

Aber natürlich mag ich Deutschland und ich schätze auch Israel sehr, mit dessen Menschen und ihrer Kultur mich vieles verbindet.

Trotzdem wäre ich niemand, der einer friedlichen Staatenauflösung und einer pazifistischen, demokratischen "Weltregierung" im Weg stehen würde.

Wenn man also von bürokratischen Aspekten absieht, wäre es mir völlig egal, welchem Staat ich angeblich "zugehörig" sein soll.

Nationalstaaten sollten im Idealfall ein Auslaufmodell sein und es mehr "Unionen", "Vereinigte Staaten", usw. geben, bis auch sie überflüssig werden.

Die Nation und die Nationalität an sich sind mir völlig egal

Die Nation ist mir ziemlich egal. Staaten kommen und gehen. Mein Urgroßvater hat in sage und schreibe fünf(!) Staaten gelebt, ohne jemals umgezogen zu sein. Was blieb waren seine vertraute Umgebung, seine Familie und Freunde und ein gewisser Grundstock an Traditionen. Das ist für mich Heimat: Vertrautheit, Freunde, Familie, lokale Tradition. Damit kann ich mich identifizieren. Der Staat hat damit in meinen Augen nur peripher zu tun.

Wenn mir etwas wichtig an meiner Staatsangehörigkeit ist, dann in einem Staat oder einer Nation zu leben, welche die Menschenrechte achtet.

Es ist wichtig, nicht staatenlos zu sein. Die Nation als Solches spielt eigentlich keine rolle. Von mir aus kann man auf diese Konstruktion auch verzichten.