Wie wahrscheinlich ist es eine Depression wieder los zu werden?
Wenn es eine rezividierende depressive Störung mit mehreren schweren Episoden ist?
Durch eine Beziehung ging es mir zwischendurch kurzzeitig sehr gut, inzwischen bin ich in Therapie und arbeite daran das es mir besser geht, aber wie stehen die Chancen es loszuwerden (für immer oder wenigstens für mehrere Jahre)?
Kann ich darauf hoffen die Erkrankung zu besiegen oder nur darauf gut mit ihr umgehen zu können?
3 Antworten
Dies können wir nur aus unserer persönlichen Erfahrung beantworten. Leider gibt es keine Allgemeingültigkeit.
Die meisten Depressionserkrankungen treten als sogenannte rezidivierende depressive Störung auf, d.h. es bleibt nicht bei einer einzigen Episode. Die Rückfallquote liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Die Krankheit verläuft generell in Phasen, die in Schweregrad und Dauer variieren können. Da mit jeder Episode das Risiko einer erneuten Depression steigt, ist es wichtig, einen entsprechenden Verdacht abzuklären und behandeln zu lassen. Hilfreich ist es auch, seine individuellen Stressfaktoren zu identifizieren, um erste Anzeichen frühzeitig wahrnehmen und in der Therapie erlernte Strategien anwenden zu können.
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Desto länger die Depression besteht und desto mehr depressive Episode du hattest, desto schlechter stehen statistisch die Chancen, dass du beschwerdefrei wirst.
Das Problem hierbei ist unter anderem, dass du in der Vergangenheit (vermutlich) schon viele Behandlungsmethoden ausprobiert hast, die offensichtlich nicht nachhaltig geholfen haben. Sonst hättest du nicht nochmals eine oder mehrere depressive Episoden bekommen. Diese Möglichkeiten werden dir daher voraussichtlich in der Zukunft auch nicht helfen, deine Depression zu besiegen. Anders gesagt, wenn jemand zum ersten mal eine depressive Episode hat, steht ihm noch die volle Palette an Behandelungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Chancen, dass die Psychotherapie, die ersten Antidepressiva oder ein Klinikaufenthalt helfen, stehen gut. Wenn die Standardmethoden aber bereits wenig oder gar nicht geholfen haben, bleiben nur noch wenigere Möglichkeiten bestehen.
Aber ich möchte dich jetzt nicht total entmutigen. Vor allem weiß ich nicht, was du bereits alles ausprobiert hast. Du schreibst, dass du in Therapie bist und daran arbeitest. Das ist der richtige Weg.
Ansonsten kann man bei schweren Depressionen folgendes ausprobieren:
- Elektrokonvulsionstherapie
- Transkranielle Magnetstimmulation
- Ketamin-Therapie
- CBASP
- ….
Dies hängt wohl davon ab inwieweit sich die äusseren Lebensumstände der depressiven Person ändern lassen!
Ich bin erst seit einem Jahr in Behandlung, davor wollte ich nie mit anderen über meine Probleme reden. Daher hoffe ich das es auch langfristig helfen kann.
Die anderen Therapiemöglichkeiten kannte ich noch nicht, werde mich mal darüber informieren :)