Wie viele Quellen sind in etwa sinnvoll für meine Bachelorarbeit?
Ich muss insgesamt 30 Seiten schreiben und habe jedoch Interviews von 3 anderen Thesen bekommen, die ich auswerten soll und die ca. 50% also 15 Seiten umfassen sollen. Daher verbleiben noch ca. 15 Seiten für die ich andere Quellen benötige. Grundsätzlich wird gesagt, dass ca. 1,5 bis 2 Quellen pro Seite ideal sind. Das wären Minimum so etwas über 20 Quellen. Jedoch nutze ich derzeitig nur etwas mehr als 10 und dort steht auch genügend drauf. Sind das viel zu wenige Quellen? Der Text ist auch nicht lang gezogen, sondern eher komprimiert.
3 Antworten
Wenn die Arbeit selbst sinnvoll und inhaltsvoll ist würde ich mir über eine fixe Quellenanzahl nicht so viele Gedanken machen. Gerade auf Bachelor-Niveau mit "eigenen" Ergebnissen (aus Interviews/Experimenten/...) ist vieles was du dann noch brauchst entweder allgemein bekannt (in dem Fachgebiet) oder in wenigen "Allgemeinquellen" zu finden. Du kannst versuchen das künstlich hochzuschrauben, brauchst es aber meiner Erfahrung nach nicht (ich hatte mit 7 Quellen + eigenen Ergebnissen auf 50 Seiten kein Problem).
Also meine Betreuerin meinte damals auch so „ungefähr 20-30“ für eine Bachelorarbeit. 10 finde ich (und fand sie) ein bisschen wenig, und 50 wären zu viel.
Wie schon angesprochen wurde, beim ersten Teil der Arbeit, in der der Forschungsgegenstand eingeordnet und der aktuelle Forschungsstand dargelegt wird, kann man oft gut noch Quellen einbauen, die für die eigentliche eigene Forschung dann nicht unbedingt relevant sein müssen.
Und zumindest bei uns galt: Qualität vor Quantität. Immer noch lieber nur 10 Quellen, die dafür aber von den weltweit anerkannten Koryphäen des Themenbereichs kommen, inhaltlich wie „auf‘s Auge passen“, korrekt zitiert sind und logisch und sprachlich geschickt in deinen Text eingearbeitet sind, als 30 zitierunwürdige Quellen aus der Populärwissenschaft, mit Zitationsfehlern, thematisch irrelevant, und „auf Teufel komm raus“ in den Text reingekloppt.
Suche Dir doch per Netz noch ein paar zusaetzliche Literaturangaben auch wenn Du nicht direkt d'raus zitierst: Man weiss ja, dass Gutachter Deiner Arbeit grundsaetzlich das Werk von hinten lesen: Im Sprachgebrauch heisst das:
'...schauen, ob die Forschungslage aufgearbeitet wurde...'
Man kann Quellen doch auch indirekt verwenden. Wo genau ist denn die Grenze zwischen Allgemeinwissen und einzelnen Aspekten. Bei intensiver Wissenschaft geht das ineinander ueber - oder soll man schlussendlich seine eigene Schulausbildung als Quelle anfuehren? Bei uns in den Naturwissenschaften gilt vieles als Allgemeingut und umgekehrt sind Aspekte in verschiedenen Quellen bechrieben und man nutzt diese alle, auch wenn man nur eine davon zitiert.
Eine der ersten Sachen, die ich als Gutachterin überprüfe ist, ob alle Quellen, die im Literaturverzeichnis aufgeführt sind auch in der Arbeit verwendet wurden. Wenn das Literaturverzeichnis künstlich aufgebläht wurde hagelt es Punktabzug. Ob die Forschungslage aufgearbeitet wurde erkenne ich an einem gut geschriebenen State of the Art Kapitel.