Wie viele klassische Werke/Autoren, die in den Schulen typischerweise durchgenommen werden, habt/hättet ihr freiwillig gelesen?
Also, außerhalb der Schule, nur weil es euch interessiert hat. Gemeint ist sowas wie Kafka, Schiller, Goethe, Lessing, Fontane, Böll, Hesse und co.
Aber vielleicht auch antike Autoren wie Homer, Sophokles, Ovid ...
12 Antworten
In meinem Elternhaus wurde viel Wert auf das Lesen guter Bücher gelegt. Ich lese heute noch gerne, wenn auch erheblich weniger und nicht mehr nur die o.g. Autoren.
Am meisten nimmt man m. E. n. von den Werken antiker Autoren mit, denn sie verlieren nie an Aktualität. Wer die Selbstbetrachtungen des Marc Aurel gelesen hat weiß, was gemeint ist.
Von den o.g. habe ich eine beachtliche Anzahl gelesen. Viele habe ich regelrecht verschlungen, besonders ihre biografischen Aspekte. Ich habe ihre Geburts-, Wohn- und Wirkungsstätten besucht.
Literatur gehört zu einem meiner liebsten Steckenpferde.
Von den Autoren, die du in deiner Frage nennst, habe ich nur Kafka (den fand ich irgendwie "krank") und Hesse (da mussten wir das "Glasperlenspiel" fürs Abi gelesen haben) später "links liegen gelassen".
Von Fontane habe ich mir z.B. später die kompletten "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" gekauft und danach eine Reise geplant, von Böll habe ich alles gelesen, auch von Thomas und Heinrich Mann (wobei ich einzig den "Doktor Faustus" nicht fertig gelesen habe, aber es vielleicht nochmal versuchen werde).
Für mich war die Literatur der Schule eine Anregung, eine Empfehlung von Leuten, die viele Bücher kannten. Viele Bücher habe ich nicht gelesen, als die Lehrer dies als Aufgabe gaben. Wenn ich gerade was anderes las, liess ich mir nicht von den Lehrern drein reden. Ich habe aber alle diese 'Empfehlungen' zu Herzen genommen und später gelesen, oft mit Genuss. Und von fast allen empfohlenen Autoren habe ich später noch weitere Bücher gelesen.
Auf diese Weise hatte ich zwar in der Schule immer mal wieder sehr schlechte Noten, weil ich ja eben die Bücher oft noch nicht gelesen hatte. Bei der Abschlussprüfung war ich aber besser als die allermeisten, die immer nur gerade das lasen, was die Lehrer als Auftrag gaben.
Faust, Nathan der Weise, Werther und die Marquise von O haben mir so gut gefallen, dass ich es bedauert hätte, sie nicht zu kennen.
Um ganz ehrlich zu sein, die wenigsten - wenn überhaupt.
War anfangs jedes mal missmutig diesen Büchervorschlägen gegenüber, aber im Endeffekt gab es viele Werke, die mich dann sogar wirklich gefesselt haben!