Wie viel verdient man als Besitzerin eines kleines Cafés mitten im Bahnhof? Wie viel Umsatz konntet ihr erzielen?
Hallo alle miteinander ich frage jetzt nach eure Erfahrungen..
Wir eröffnen sehr bald ein kleines cafe mitten im Busbahnhof, es wird noch renoviert aber in ein paar Wochen ist es soweit.
Da wir selber die Herausforderung genommen haben alles selber zu machen, sind wir tag täglich dort am arbeiten und natürlich kommen viele viele Menschen auf uns zu und erkundigen sich fleißig 😅.
Im Gespräch mit einem Busfahrer haben wir erfahren dass es täglich ca. 200 Busfahrer dort anhalten und von den Schülern will ich erst gar nicht erst anfangen wie rappelvoll es wird.
Die Busfahrer haben sehr wenig Pausen Zeit, bis sie zur nächsten Bäckerei hin und zurück laufen um sich was zu kaufen ist die Zeit schon wieder um, deshalb freuen Sie sich sehr dass wir bald eröffnen.
Naja viel Platz haben wir nicht, 2 Tische mit jeweils 4 Stühlen und 2 Stehtische, draußen stellen wir auch noch 3 Tische mit auch jeweils 4 Stühlen hin aber wir wissen nicht ob da gesessen wird um diese Jahreszeit.
Es sieht aus als hätten wir keine Konkurrenz denn die anderen Geschäfte bieten nicht das selbe an was wir anbieten dennoch kann man natürlich nie wissen.
Wie schon mal erwähnt wird es ein Familienbetrieb daher haben wir keine Sorgen wegen Mitarbeiter Gehalt.
Nun ist meine Frage wie viel Einkommen hat man an so einem Platz.? Wie viel Umsatz habt ihr gemacht?
Eure Erfahrungen und Schätzungen.
Vielen Dank im Voraus
4 Antworten
Solch eine Frage bleibt immer offen.
Zuerst rennen sie dir die Bude ein - aus Neugier -. Das Preis - Leistungsverhältnis muss stimmen.
Der Verdienst hängt von vielen Faktoren ab. Umsatz ist nicht gleich Verdienst.
Zu bezahlen ist u.a. : Müllabfuhr, Energie, Miete, Steuerberater, MwSt., Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Sozialabgaben für Mitarbeiter auch wenn es familiär geführt wird, müssen sie u.a. Krankenversichert sein und Rentenbeiträge geleistet werden.
Denke von den Schülern wirst du nicht viel Umsatz erwarten können, die geben ihr Geld lieber anders aus als für ein Brötchen 2 € zu zahlen.
Mach dir selbst eine Kalkulation : jeweils 1/2 Brötchen, Tasse Kaffee, Sandwich, Stück Kuchen etc. Wareneinsatz x 2 - 3 x angenommene Personenzahl / Gäste / Verzehrer. Ergibt Differenz vom Wareneinsatz zum Umsatz. Davon müssen oben angegebene Posten bezahlt werden.
Weiter ist die Lage sowie die Größe des Bahnhofs und die Frequenz der Fahrgäste zu berücksichtigen, die Öffnungszeiten spielen auch eine wesentliche Rolle.
Wenn ich diese Angaben hätte, könnte ich dir vllt. weiterhelfen.
Wenn das immer voll ist und es läuft kann man auch 50'000-100'000€ oder mehr Umsatz damit im Monat machen. Wie viele Ausgaben ihr habt bleibt aber offen
Jedes Unternehmen läuft anders. Erfahrungswerte anderer werden euch nichts nutzen. Der eine macht vielleicht 10 000€ Gewinn pro Monat, der andere mit dem selben Geschäftskonzept hat in 6 Monaten dicht gemacht. Viel zu viele Faktoren spielen hier eine Rolle.
Aber machen wir mal eine "theoretische" Rechnung mit den vorhandenen Daten:
Du sagst es kommen pro Tag 200 Busfahrer vorbei. Von denen werden vielleicht 10% dort Zeit für eine Pause haben und vielleicht nochmal 10% "mal kurz auf einen Kaffee" reinschauen. Vergesst nicht, Busfahrer haben einen strikten Zeitplan und können nicht einfach überall mal Pause machen. Oft können Fahrer nicht mal weg von ihrem Fahrzeug weil sie z.B. Gepäck ein- oder ausladen oder die Tickets der neuen Fahrgäste kontrollieren müssen.
Das wären dann 20 Fahrer mit vielleicht 5€ für Brötchen/Bockwurst und ein Getränk und nochmal 20 für einen 2€ Kaffee. Das Ergibt in der Summe 140€ Umsatz durch die Fahrer.
Hinzu kommen die Schüler: Selbst wenn dort pro Tag 200 Schüler durch kommen werdet ihr im Schnitt wohl kaum mehr als 1 - 3€ pro zahlenden Kunden einnehmen. Schüler haben eben meist kein Einkommen sondern nur Taschengeld. Da ist ein Brötchen für 3,50€ halt meist viel zu teuer. Aber nehmen wir mal optimistische Zahlen und sagen 30% der Schüler wollen ein Stück Kuchen für 2€ haben.
-> 60 * 2€ = 120€
Aus den "bekannten" Kundengruppen hätten wir hier also 260€ Umsatz am Tag.
Gehen wir davon aus, dass ihr den aus der Gastro üblichen Aufschlag von 200%(Im Durchschnitt) auf den Einkaufspreis drauf legt haben wir erstmal ~173€ "Gewinn" aus dem Verkauf pro Tag. Das ganze mal 30 Tage haben wir hier also einen "Gewinn" von 5200€ aus dem Verkauf pro Monat.
Hier müsste man jetzt die Pacht, Strom, Nebenkosten, Versicherungen etc. abziehen.
Dem hinzu kommen natürlich noch Laufkundschaft und Fahrgäste, aber dazu kann man hier keine Aussage treffen.
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Auf was ich mit meiner Rechnung hinaus möchte: Die Busfahrer und Schüler dürfen und können nicht eure einzige Zielgruppe sein. Wenn ihr euch nur auf diese verlasst werdet ihr wohl weit unter Mindestlohn arbeiten müssen.
Es sieht aus als hätten wir keine Konkurrenz denn die anderen Geschäfte bieten nicht das selbe an was wir anbieten dennoch kann man natürlich nie wissen.
Keine Konkurrenz im direkten Umfeld zu haben reicht heutzutage nicht mehr aus. Es ist eher die Frage ob ihr genau das anbietet was die Leute an eurem Standort auch wollen. Ein Laden der am Busbahnhof Hummer in Trüffelsauce anbietet hat sicherlich auch keine Konkurrenz, aber wohl auch genau so wenig Erfolg.
Beobachtet eure Gäste und passt auf nach welchen Dingen sie öfters mal nachfragen. Schafft ein Alleinstellungsmerkmal, dass die Gäste explizit in euer Cafe gehen wollen und nicht in das Bistro am nächsten Bahnhof. Jede Gastronomie lebt von dem Ruf den sie genießt.
Aber zu den Erfahrungswerten: Wie haben bei uns im kleinen Studenten-Cafe damals ca. 500€ Umsatz pro Tag erwirtschaftet. Es war gut besucht aber eben mit Studentenpreisen (z.B. Tasse Kaffe 1.20€, Club Mate 1.70€...). Nach Abzug der Löhne (8€/Stunde) für die dort Arbeitenden Studenten und nach Abzug der anderen Kosten hatten wir einen Netto Gewinn von ca. 400€ im Monat, der dann für Neuanschaffungen genutzt wurde. Mit echten Preisen hätte man wohl den 1,5-fachen Umsatz generieren können.
sorry, bin jetzt echt kein profi, aber hätte man sich zu der profitabilität des Ladens nicht schon vor der Renovation Gedanken machen sollen?
Haben wir, sonst würden wir nie ein so hohes Risiko eingehen und trotzdem frage ich nach Erfahrungen.