Wie viel verdient eine Leihfirma?

7 Antworten

das ist leider so. Die Differenz ist hoch. So werden bei der Leihbude, für die ich gearbeitet habe, sogar den Arbeitnehmern noch 5 € für den Fahrdienst mit einem 9-Sitzer Bus in Rg. gestellt.

Dann hat die Fa. Bürokosten, muß Krankheits-Urlaubstage ausgleichen. Teils sind die Leihfirmen noch Franchisenehmer, also Firmen wie Run, ZAG, die noch an die Franchisegeber der Zentrale Gelder zu zahlen haben. 

Dieser IGZ Tarif galt damals wohl bei 7.21 bei Entgeltgruppe E 1. Ich habe 2007 für 5.89€ angefangen, dies über die CGCP.

Später stellte sich beim Bundesarbeitsgericht 2010 heraus, daß dieser CGCP christlicher Tarif eben ungültig war & ich die Leihbude verklagt habe. So hätten die wegen der "Tarifunfähigkeit" keine Verträge abschließen dürfen.

Die IGZ Tarif jetzt bei 8.50 € sind jetzt zumindest von DGB Gewerkschaften sanktioniert

Im Malerhandwerk wird mit dem Faktor 2,85 kalkuliert. Das bedeutet, wenn ein Malergeselle 15 Euro verdient, kostet er das Unternehmen 42,75 Euro.

Zum einen zahlt das Unternehmen ja seinen Anteil der Sozialversicherung. Dann natürlich weitere Abgaben, etwa Bauberufsgenossenschaft. Das Unternehmen muss auch Lohnfortzahlung für kranke Mitarbeiter bezahlen und Urlaubsentgeld. Also Gelder für Zeiten, die nicht gearbeitet wird.

Selbstverständlich sind hier aber auch Kosten eingerechnet, die der Mitarbeiter nicht selbst verursacht. Aber da muss ja noch jemand im Büro sitzen, der dann auch die Lohnabrechnungen macht. Dieses Büro muss ausgestattet sein, im Winter beheizt werden und kostet Miete. Und natürlich braucht ein Unternehmen meist auch Fahrzeuge, die wiederum Treibstoff...und so weiter und so fort.

Auch die Zeitarbeitsbranche ist ein sehr umkämpftes Geschäft, das wohl die wenigsten reich macht^^


pn551  25.10.2015, 14:28

Nicht zu vergessen, wenn der Arbeitnehmer krank oder in Urlaub ist, muß die Leihfirma dem Kunden einen Ersatz stellen. Also zahlt die Leihfirma für zwei Leute den Lohn, bekommt vom Kunden aber nur für einen Mitarbeiter bezahlt.

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Auch eine Leihfrima muss etwas verdienen. Du bekommst diese 7,21 €. Die Leihfirma berechnet an den Auftraggeber einen Stundenlohn, um bei deinem Beispiel zu bleiben von 23.00 €. Da bleibt der Leihfirma unter Berücksichtigung all ihrer Kosten, kaum etwas übrig. Ich verzichte hier aufzuführen, was ein Unternehmen wie eine Leihfirma an Abgaben hat, die den Mitarbeitern gar nicht bekannt sind. Du rechnest die Anzahl der Mitarbeiter mit dem Stundensatz hoch. Das mag rechnerisch stimmen, geht aber an der Realität, was da für die Firma übrig bleibt, weit davon ab. Wenn deine Vorstellung so stimmen würde, würde ich schon morgen eine Leihfrima gründen .Diese Verleihfirmen stehen unter einem erheblichen Druck , was den Wettbewerb angeht. Wer am günstigsten anbietet, der kann mit Aufträgen rechnen. Was aber am Ende für den Betreiber übrig bleibt, sind mit Sicherheit keine Unsummen. Dass deiner Leihfirma von den  52 800 € die Hälfte übrigbleibt, würde die sich sicher wünschen. 


hanz5342  03.09.2015, 17:01

Zitat: "Auch eine Leihfrima muss etwas verdienen.". Nein das stimmt so nicht. Es reicht, wenn sie für immer ihre Pforten schließen. Zum Thema: Die Gewinne sind in den letzten Jahren etwas gesunken, weil es immer mehr Zeitarbeitsfirmen gibt, die sich gegenseitig unterbieten. Die Goldenen Jahre sind vorbei, als eine Zeitarbeitsfirma 8€ Stundenlohn gezahlt hat und dafür 40€ vom Kunden bekam. (Wobei es immer noch Kunden gibt die mehr zahlen als andere, nur bei der Leihkeule kommt davon nichts an ;-))

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Ontario  03.09.2015, 18:00
@hanz5342

Dann mal die Frage an dich. Was würdest du denn machen, wenn es diese Leihfirma nicht gäbe, die dir den Job vermittelt hat ? Es steht jedem frei das zu wählen, was ihm ein optimales Einkommen garantiert, dann bist du nicht abhängig von einer Leihfirma. Es ist eben in einer freien Marktwirtschaft üblich, dass es Wettbewerb gibt. Jetzt gibt es den Mindestlohn und die Zeiten in denen man für 5 Euro die Stunde arbeiten musste, sind vorbei. Zwar sind 7,21 € die Stunde auch nicht die Welt, aber eine Möglichkeit mit etwas Energie mehr daraus zu machen. Freilich gibt es Firmen die an die Leiharbeitsfirma mehr bezahlen, der Mitarbeiter bei seinem Lohn davon nichts spürt.

Das ist eben Marktwirtschaft. Da diese Jobcenter nicht in der Lage oder willens sind, den Bewerbern passende Stellen zu vermitteln, hat sich der Markt der Leiharbeitsfirmen erst entwickeln können. Dass es dabei auch "schwarze Schafe" gibt, wie fast in allen Branchen, ist bekannt. Der Mensch wird zur "Handelsware". Heute gebraucht, morgen nicht. Ich kenne das aus meiner beruflichen Tätigkeit als REFA Ingenieur. Da werden die Leute je nach Bedarf bei den Leiharbeitsfirmen für eine bestimmte Zeit abgerufen. Manchmal nur für eine Woche, oder eben für eine etwas längere Zeit. Planen kann der Betroffene jedoch in die Zukunft nicht, es sei denn, er nimmt sein Schicksal selber in die Hand und stellt die Weichen. Zur Zeit gibt der Arbeitsmarkt einiges an Stellen her, die nicht über den Joncenter oder Zeitarbeitsfrimen beworben werden. Dann ist Eigenintiative gefragt. Sich selber bei Firmen bewerben. Das Internet ist dafür eine sehr geeignete Plattform. Einfach mal bei Firmen am Wonsitz oder der näheren Umgebung anfragen, ob eine Stelle frei ist. Das kostet nichts und der Angesprochene sieht, dass du dich um einen Arbeitsplatz bemühst. Die Firma sieht, dass du initiativ bist. Auch wenn da einige Absagen kommen, nicht den kKopf hängen lassen, erst recht weitermachen. Das würde ich dir empfehlen.

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Sicherlich sind ZAF wirtschaftlich handelnde Unternehmen. Aber die Hälfte wird es wohl kaum sein, insbesondere wenn recht und Gesetz eingehalten werden. Dann kommen nämlich noch beschäftigungafreie Zeiten dazu.Kosten für Gerichtsverfahren, Personalnebenkosten, Marketing, Buchhaltung, Vertrieb, IT und und und... Wenn es dich wirklich interessiert, kannst du ja mal einen Blick in die Berichte der börsennotierten ZAF wie z.B. Randstad werfen. 

Also zumindest hier in Berlin ist bei den Firmen, die Kassen- und Warenverräumpersonal für Supermärkte stellen, die Gewinnspanne wesentlich niedriger. Die machen zwar durchaus ein gewisses Plus, aber längst nicht in dem Maße wie in Deiner Hochrechnung.