Wie viel Stunden arbeiten Grundschullehrer neben dem Unterricht?

2 Antworten

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Das kommt auf das Engagement des Lehrers an. Es ist übrigens unabhängig von der Schulform.

Es gibt den Lehrer, der mit der Schule praktisch verheiratet ist, und es gibt dagegen auch den Lehrer, der "schwellenüberschreitenden" Unterricht macht = er überlegt beim Übertreten der Türschwelle: "Was machen wir denn heute."

Objektiver sieht das so aus:

Der VBE (Lehrerorganisation Verband Bildung und Erziehung) hat eine Untersuchung in Auftrag („Arbeitszeituntersuchung QuAGiS“) gegeben, bei der auch die Vor- und Nachbereitungszeiten für den Unterricht und die Korrektur der Arbeiten mit einfließen, und die Ergebnisse auf seiner Landeskonferenz am 27. Oktober 2007 vorgestellt.

Zitat daraus: „… das Gesamtvolumen der Arbeitszeit ist zu hoch. Alle dazu (auf verschiedenen Wegen) erhobenen Zahlen belegen …..dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit einer Vollzeit-Lehrkraft deutlich über 50 und die einer Teilzeitkraft über 40 Stunden hinausgeht. Kritisch ist dabei, dass auch die Abende und Wochenenden nicht ausgespart sind und somit in der Unterrichtswoche nur eingeschränkte und für manche Lehrkräfte wohl gar keine Erholungs- und Regenerationsmöglichkeiten bestehen.

Klar ist damit auch, dass sich eine Jahresarbeitszeit ergibt, die über der für Beamte des öffentlichen Dienstes geltenden Zahl der Jahresarbeitsstunden liegt.  (Zitat Ende)

Dazu kommen z.B. Fortbildung in den Ferien, die Verfügbarkeit für Planungskonferenzen in der letzten Woche der Sommerferien, Planung (Prinzip: Am ersten Schultag muss die Planung stehen!), Durchführung und Nachbereitung von Klassenfahrten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nadelwald75  08.03.2020, 15:20

....vielen Dank für den Stern!

Cherryvanillaa 
Beitragsersteller
 07.03.2020, 09:36

Oha das ist echt mehr als ich dachte... Ich hätte ungern eine über 40-Stunden Woche...

fischtowndaddy  07.03.2020, 09:57
@Cherryvanillaa
Ich hätte ungern eine über 40-Stunden Woche...

Ale verantwortungsvoller Grundschullehrer solltest Du mit 40h/Woche auch gar nicht hinkommen. (Alle) Lehrer arbeiten auch während der schulfreien Zeit - so sollte es zumindest sein. Es gibt Team-Sitzungen inner- und ausserhalb der Schulzeit und Lehrer finden sich erst am ersten Tag nach den Ferien an Arbeitsplatz wieder ein.

Nadelwald75  07.03.2020, 09:57
@Cherryvanillaa

Was schon gar nicht geht, wäre die Einstellung: Der Grundschullehrer hat viele Ferien und eigentlich einen krisensicheren, gut bezahlten Halbtagsjob.

Das kommt also vor allem aber darauf an, weshalb man Grundschullehrer werden will: Wenn du dein Hobby zum Beruf machen kannst, sind auch die Arbeitszeiten weniger Belastung.

Vorteil ist dann auf jeden Fall, dass man sich die Arbeit einteilen und verteilen kann.

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Cherryvanillaa 
Beitragsersteller
 08.03.2020, 14:59
@Nadelwald75

Nein, also dass man als Lehrer ständig frei hat, habe ich auch nie gedacht. Ich habe mich halt nur gefragt, ob es deutlich über eine 40 Stunden Woche hinausgeht. Aber da dem ja anscheinend so ist, glaube ich, dass ich in dem Beruf vllt doch falsch aufgehoben wäre und ein "geregelter" 40-Stunden-Job, in dem Überstunden nur ab und zu vorkommen, für mich persönlich besser ist.

Ich bin nicht sonderlich stressresistent, deswegen könnze ich nicht jede Woche 50-60 Stunden arbeiten... Das ist mir dann doch zu viel, auch wenn man Ferien hat.

Hallo, das kann man schlecht sagen. Es hängt von der Routine und dem persönlichen Zeitmanagement ab. Wenn du bereits Material erarbeitet hast, geht es schneller es an die Klasse anzupassen.

Aber so 4 h täglich und am WE im Schnitt 8 h sicherlich, wobei ich nicht weiß wie zeitaufwändig Klassenarbeiten in der Primarstufe korrigiert werden.