Wie viel schwerer hat es ein Unterschicht-Kind gegenüber einem oberschicht-Kind wirklich?

Krafa  26.05.2022, 12:11

Bitte definiere Ober- und Unterschicht.

ConquerLife 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 12:13

In DE wäre ein Oberschict kind jemand der viel liebe von eltern bekommt, die wiederum aus sauberen ecken kommen, gut verdienen, Akademiker sind und sich für Ihre kinder einsetzen

2 Antworten

In DE wäre ein Oberschict kind jemand der viel liebe von eltern bekommt, die wiederum aus sauberen ecken kommen, gut verdienen, Akademiker sind und sich für Ihre kinder einsetzen

Ich glaube, hier machst du schon einen Denkfehler, wenn du Geld mit vorhandener Liebe gleichsetzt.

Ich kenne einen jungen Mann, der aus absolut guten Verhältnissen kommt. Boot, Haus, viel Geld... der Junge war und ist immer einsam gewesen, weil die Eltern kaum Zeit für ihn hatten und schon gar nicht mit seinen Problemen konfrontiert werden wollen. Er selbst: Suizidgefährdet, einsam, unglücklich...

Sich für seine Kinder einzusetzen, ihnen Liebe und Geborgenheit zu geben etc. hat nichts mit Geld zu tun!

Es steht und fällt nun mal viel mit dem Elternhaus. Was nützt dir ein Vater, der zwar steinreich ist, aber nie Zuhause ist und wenn er Zuhause ist, dann kümmert er sich um alles mögliche, nur nicht um die Kinder?! Da fühlen sich die Kinder eher abgeschoben wenn sie auf das teure Internat "dürfen".

Sicherlich haben es Kinder aus reichen Familien einfacher in Punkto gute Bildung. Studenten aus reichem Elternhaus bekommen ggf. die nette Studentenwohnung bezahlt und ein üppiges Taschengeld, so dass sie sich voll auf ihr Studium konzentrieren können und nicht nebenbei jobben müssen. Aber ist das am Ende wirklich die Garantie dafür, dass man ein guter Student ist, dass man glücklich ist, dass man erfolgreich im Job ist?

Es liegt doch auch daran, was dein Elternhaus dir mitgibt: Selbstvertrauen, Ehrgeiz, Durchhaltewillen, emotionale Intelligenz, usw.

Klar ist es einfacher im Leben die Firma von Papi zu Füssen gelegt zu kriegen, als sich die Firma selbst erarbeiten zu müssen. Und mit viel Geld auf dem Konto schläft es sich auch besser.

Aber im Grunde musst du dir immer jeden Fall einzeln ansehen.

Klar ist es so, dass gebildete Eltern wie Akademiker ggf. mehr Wert auf Bildung ihrer Kinder legen. Aber Bildung ist ja nicht gleichbedeutend mit Intelligenz. Und wenn die Anforderungen der Eltern hoch sind, zu hoch für die eigenen Kinder, dann scheitern diese nicht selten im Leben oder "verabschieden" sich vom Elternhaus.

Und soziale Kompetenz hat meines Erachtens auch null mit dem Bildungsgrad zu tun und schon gar nicht mit dem Geldbeutel.

Ich habe in meinem Leben Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten kennen gelernt. Und "schwer" hatten es generell die Kinder, die kein gutes Elternhaus hatten. Völlig unabhängig vom Bankkonto der Eltern.


HomosexualGod  18.07.2022, 14:40

Als jemand der selbst so aufgewachsen ist wie du es beschrieben hast kann ich dir nur vollkommen zustimmen. Es ist nicht so einfach wie viele immer Denken.

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Als "Oberschicht-Kind", dass auch Kontakt mit "Unterschicht Kindern" hatte, kann ich sagen, dass beide es etwa gleich schwer haben. Beide haben Probleme: Bei dem Unterschicht-Kind sind das eher, dass sie keine Urlaube haben, oftmals unfreundliche Eltern (meiner Erfahrung nach) oder dass es nur sehr wenig Spielzeuge hat/ein billiges Handy etc. Beim Oberschicht Kind ist es viel mehr der Leistungsdruck, man muss den Eltern's Bild entsprechen, gute Noten, Kleiden nach den Vorstellungen der Eltern, Benimmkurse etc. Man kann nicht wirklich einer selbst sein. Auch lernt man Geld oft nicht zu schätzen, das neueste Handy zu haben macht dich nicht glücklich.

Die Vorteile des Oberschicht-Kindes zeigen sich vor allem nach der Schule, durch die Beziehungen der Eltern bekommt man einen sehr guten Job, muss vielleicht sogar gar nicht arbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung