Wie viel kann man der Lehrerin anvertrauen?
Hallo alle zusammen! Also, meine Freundin (sie heißt Julia) und ich machen am Freitag einen Termin mit unserer Vertrauenslehrerin aus. Der Grund dafür sind familiäre Probleme. Ich freue mich schon auf das Gespräch, da wir mit meiner Lieblingslehrerin (siehe Beiträge davor) sprechen und ich ihr wirklich vertraue. Wir wissen nur nicht genau, wie weit wir gehen können. Können wir ihr zum Beispiel erzählen, dass wir Angst haben nach Hause zu kommen, wenn wir schlechte Noten haben, weil ich früher öfter stundenlang in mein Zimmer eingesperrt und Julia geschlagen wurde? Oder muss sie wegen sowas mit den Eltern sprechen. Es wäre sehr schlimm, wenn meine Eltern mitbekommen, dass wir bei ihr waren. Bitte antwortet nur, wenn ihr es wirklich ernst meint und mir helfen könnt. LG, Elfie1010
6 Antworten
Zunächst mal solltest Du aufhören echte Namen hier zu nennen.
Sollte noch mal eine von Euch Gewalt erleben ist sobald als möglich die Nummer
116 111
anzurufen. Das ist die europaweite und kostenlose Telefonnummer wenn Minderjährige Gewalt erleben. Sie funktioniert ohne Vorwahl.
Dann solltest Du Deiner Lehrerin mehr vertrauen als uns hier. Wir sind wildfremde Menschen. Nicht alle die hier unterwegs sind sind vertrauenswürdig und noch mehr absolut nicht freundlich der nachwachsenden Generation gegenüber gesinnt. Das belegen zahlreiche Antworten auf gestellte Fragen eindeutig. Weiter ist so ein persönliches Gespräch wie Ihr es vereinbart habt immer vertraulich. Lehrkräfte haben nicht umsonst viele Jahre studiert. Es kann aus ihrer Sicht nötig erscheinen das Jugendamt mit einzuschalten. Dieses Amt wird dafür von unseren Steuergeldern bezahlt sich um Euer WOHLERGEHEN zu kümmern. Um dieser Aufgabe nachgehen zu können stehen dem Amt verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Dabei hat der Schutz der Familie und ihre Unterstützung von der Verfassung her im Vordergrund zu stehen. Wobei Euer Schutz vorrangig ist. Sollte sich ein entsprechender Eindruck ergeben kann durchaus in Ruhe und auch in mehreren Gesprächen erst mal mit ihr besprochen werden welche Aufgaben das Jugendamt hat, wie es so vorgehen soll und wird und so weiter, ob es andere Möglichkeiten gibt und so fort. Es wird also in diesem ersten Gespräch Nichts übers Knie gebrochen.
Sollte bei Euch dann noch das Bedürfnis bestehen sich mal an anderer Stelle beraten zu lassen so gibt es diese Seite.
https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php
Lehrer haben sehr viele Möglichkeiten auf Eltern Einfluss zu nehmen. Sie können z.B. einfach mal zu einem ganz normalen Gespräch von Fürsorgeverpflichteten zu Fürsorgeverpflichteten einladen und mal ganz allgemein ein Gespräch führen. Das kann oft schon große Wunder bewirken. Sie können aber auch durch manche Gespräche mit den hilfesuchenden jungen Leuten deren Verhalten so beeinflussen dass es zu weniger Konflikten kommt zuhause. Denn das Leben ist selten eine Einbahnstraße auch wenn es in Bezug auf Deine Schilderung ein wenig bis arg daneben erscheint. Lehrer können aber auch das Thema "Schulprojekt" gemeinsam mit Schüler-Mitverwaltung und Elternbeirat genau erforschen und das Zusammenleben von Schule, Eltern und Heranwachsenden durch Übernahme mancher Möglichkeiten positiv beeinflussen.
Ihr könnt auf jeden Fall erst mal abklären dass das Gespräch bitte vertraulich zu behandeln ist. Und dann denkt daran: Euch kann nur Unterstützung zuteil werden wenn Ihr ehrlich seid.
Hallo! Vielen Dank für deine Antwort. Leider habe ich deine Antwort erst nach dem Gespräch mit ihr gelesen, da sie doch gleich mit uns gesprochen hat, da wir davon ausgegangen sind, dass das nicht so lange dauert. Da du das Thema mit Veröffentlichung von Namen angesprochen hast, wollte ich noch sagen, dass alle bisher genannten Namen nicht die echten sind. Ich heiße (leider) nicht Elvira und Julia nicht Julia. Also nochmal vielen dank für deine Hilfe!
LG, Elfie1010
Da das mit Julia schon ernster ist, muss Julia es auf jeden Fall sagen. Da Lehrer nicht unter einer Schweigepflicht stehen, kann man den nicht wirklich vertrauen. Ich würde eher zu einen Sozialpädagogen gehen, der steht unter Schweigepflicht, aber wenn ihr dann damit ankommt mit "ich werde Zuhause geschlagen" oder "ich werde in ein Zimmer eingesperrt" muss der Pädagoge das Jugendamt informieren und eure Eltern werden dann erst Recht was mitbekommen. Und wenn ihr es der Lehrerin erzählt, wird sie erst Recht zum Jugendamt gehen und euern Eltern Bescheid geben
Vielen Dank für deine Antwort. Inzwischen habe ich mit Julia aber eh ausgemacht, dass wir das nicht erwähnen, weil unsere Eltern das nur früher gemacht haben und es mittlerweile lassen. Wir werden ihr einfach erzählen, dass wir vor allem wegen Noten sehr unter Druck gesetzt werden und unsere Freunde uns als "Lesben" bezeichnen, weil wir uns fast jeden Tag treffen. Jedenfalls nochmal danke, LG Elfie1010
wenn sie wirklich vertrauenslehrerin ist dann dürft ihr ihr alls erzählen weil sie absolute schweigepflicht hat
Hallo, also Vertrauenslehrer haben generell Schweigepflicht. Wenn ihr sicher gehen wollt fragt sie vorher nochmal. Mit euren Eltern reden darf sie nur, wenn ihr selbstgefährdend seid, also Selbstmord begehen wollt, oder fremdgefährdend seid, das heißt jemand anderen etwas antun wollt. Normalerweise gehen Vertrauenslehrer nur mit eurer Genehmigung zu euren Eltern. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich denke, es wird euch sehr helfen, wenn ihr euch ihr anvertraut. Viel Glück und liebe Grüße
Dankeschön! Deine Antwort hilft uns bestimmt weiter! :) LG zurück
Ihr solltet über alles offen mit der Lehrerin sprechen. Was eure Eltern mit euch tun (einsperren oder schlagen) ist beides gar nicht OK. Ihr könnte mit der Lehrerin auch Stillschweigen vereinbaren, solange SIE es verantworten kann wird sie schweigen, euch aber trotzdem helfen.