Wie versteht man den circulus vitiosus von Aristoteles?

1 Antwort

Hier soll auf logischer Ebene gezeigt werden, dass innerhalb des eigenen Denkens mithilfe der Selbstreflexion nicht entschieden werden kann, was wahr und was falsch ist.

Die Logik bei Aristoteles:

Person A behauptet alles ist wahr. Dann wäre es unmöglich, das jemand etwas falsches sagt. De facto gibt es aber Personen, die nicht derselben Meinung sind, wie Person A. Mit der Aussage, dass alles wahr ist, müsste Person A aber auch diesem Widerspruch einer imaginären Person B zustimmen, womit sich Person A letztlich selbst widersprochen hätte, was natürlich unzulässig ist. (soweit bis zur Klammer auf S. 28)

Wenn Person A alles für falsch erklärt, muss sie entweder meinen: Wirklich alles ist falsch und auch meine Aussage bezüglich dieser universellen Falschheit ist falsch, also hat sie gerade eigentlich gar keine wahrheitswerthaltende Aussage getroffen, sondern nur eine Meinung (Dass alles falsch ist, aber doch etwas wahr ist, weil sie auch sagt, dass die eigene Meinung, dass alles falsch ist, falsch ist usw.).

oder: alles (was andere sagen) ist falsch, bis auf meine Aussagen, die sind wahr.

In diesen letzten beiden Fällen, in denen etwas als falsch bezeichnet wird, wird immer auch gleichzeitig ein Anspruch erhoben, dass dieser Akt des als-falsch-bezeichnen doch wieder wahr bzw. durch Wahrheit berechtigt war. So kommen Wahrheit und Falschheit nebeneinander ins Spiel und es lässt sich keine letzte Position mehr finden, von der aus endgültig darüber geurteilt werden könnte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

carlvonbenz 
Beitragsersteller
 10.07.2020, 21:22

Du bist einfach ein crazyEhrenmann, danke !!!

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