Wie versteht ihr die 4 Kennzeichen der Kirche in Apg 2, 24?
"Sie blieben aber beständig in der
+ Lehre der Apostel
+ und in der Gemeinschaft
+ und im Brotbrechen
+ und im Gebet."
Im Original NTG:
Ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες
τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων
καὶ τῇ κοινωνίᾳ,
τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου
καὶ ταῖς προσευχαῖς.
In der Vulgata:
erant autem perseverantes in
doctrina apostolorum
et communicatione
fractionis panis
et orationibus
Vor allem bei den beiden mittleren Begriffen bin ich mir unsicher. Bisher habe ich drei unterschiedliche Auslegungsmöglichkeiten gehört:
- Soziale Gemeinschaft und Gastfreundschaft
- Kommunion (Sakrament) und Diakonie (Armenfürsorge)
- Kirchliche Gemeinschaft und Sakrament (Lk 24,35 "Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.")
Welche davon ist theologisch am besten begründbar?
Du meinst Apostel 2,42
Ja natürlich, Zahlendreher.
2 Antworten
Also, nach Apg 2,42 folgt ja in Vers 44 bis 47 : Und alle, die glaubten, waren an denselben Ort und hatten alles gemeinsam......
Das war ja das Kennzeichen der ersten Christen, in der Gemeinschaft zu leben, dass hieß wohl auch alles zu teilen, denn in der Gemeinschaft waren ja Reiche und Arme. Nach Vers 45 verkaufen sie ja sogar Hab und Gut und gaben jedem so viel, wie er nötig hatte.
Dieser Gemeinschaftsbegriff ist sehr weitgehend. Aber das konnten sie wohl nur, weil sie auch täglich gebetet haben und Brot in ihren Häusern gebrochen haben. Und dieser Gemeinschaftsgedanke umfasst ja soziale Gemeinschaft, Gemeinschaft im Gebet und Diakonie. Somit haben sie eigentlich das gebot der Nächstenliebe umgesetzt, aus der Kraft des Glaubens und des Heiligen Geistes.
In Vers 41 heißt es ja, dass der Gemeinschaft etwa 3000 Menschen hinzugefügt wurden. Das Christentum war also anziehend, weil die Menschen merkten, dass in dieser Gemeinschaft niemand allein gelassen wurde und jeder gleichwertig am Mahl teilnehmen konnte. Vorher war es ja oft so, dass bei einem Mahl der Hausherr und die Ehrengäste besseres Fleisch und besseren Wein als die anderen Gäste bekamen. Dies aber hier und bei Paulus aufgehoben, wenn Paulus schreibt: Es gibt nicht mehr Juden noch Griechen, nicht mehr Sklaven noch Freien ... (Galater3,26-29).
Das war eine kleine Revolution - jeder Mensch ist gleich und hat gleiche Rechte.
Sie hatten keine Priester, sondern nahmen sich die Feier der Juden zum Vorbild, aßen und tranken gemeinsam in ihren Häusern und teilten dabei in Erinnerung an Jesu das Brot.
In der MacArthur-Studienbibel steht zu diesen Begriffen in Apg 2,42:
"Lehre der Apostel. Die Schrift war die Grundlage für das geistliche Wachstum und die Reifung des Gläubigen. Sie war Gottes offenbarte Wahrheit, die die Apostel empfangen hatten (Joh 14,26; 15,26.27; 16,13) und kontinuierlich lehrten (2Pt 1,19-21; 3,1.2.16).
Gemeinschaft. Wörtl. »Partnerschaft« oder »Teilhabe«. Christen leben in Gemeinschaft mit Jesus Christus und mit allen anderen Gläubigen (1Joh 1,3) und daher ist es ihre geistliche Pflicht, sich gegenseitig zu Gerechtigkeit und Gehorsam zu motivieren (vgl. Röm 12,10; 13,8; 15,5; Gal 5,13; Eph 4,2.25; 5,21; Kol 3,9; 1Th 4,9; Hebr 3,13; 10,24.25; 1Pt 4,9.10).
Brotbrechen. Das bezieht sich auf den Tisch des Herrn bzw. das Gemeinschaftsmahl. Für alle Christen ist es selbstverständlich, diesem Auftrag des Herrn nachzukommen (vgl. 1Kor 11,24-29). Gebeten. Das persönliche Gebet der einzelnen Gläubigen sowie das gemeinschaftliche Gebet der Gemeinde (s. 1,14.24; 4,24-31; vgl. Joh 14,13.14)."