Wie verhalte ich mich in diesem Streit mit einer eigentlich guten Freundin?
Eine langjährige Freundin von mir hat seit 2 Jahren einen neuen Freund, den sie in diesem Jahr auch heiraten wird. Sie war jahrelang alleinerziehende Mutter von Teenagern, voll berufstätig und hat entsprechend wenig Zeit, was aber nie ein Problem für unseren Kontakt war. Wir haben hauptsächlich telefoniert oder Mails geschrieben und uns eher selten gesehen. Seitdem sie neu verliebt ist, fuhr der Kontakt von ihrer Seite her gegen Null, sie hat halt einiges nachzuholen. Ich selbst habe 2 kleinere Kinder und auch entsprechend viel zu tun.
Nun hat sie sich angewöhnt, alle paar Monate sonntags morgens anzurufen um sich und ihren Freund bei mir zum Kaffee einzuladen für „gleich“; wenn sie bei einer Motorradtour hier vorbeifahren. Dies passt mir nicht - Sonntag ist bei uns Familien- u. Faulenzertag, ich bin nicht auf Besuch eingerichtet und ich mag das nicht, wenn jemand „gleich“ kommen will, noch dazu mit einer mir fremden Person (ihrem Freund). Dies hab ich ihr gesagt u. darum gebeten, sich einen Tag vorher anzukündigen. Sie meint, das geht nicht, da man ja vorher nicht weiß, wie das Wetter wird u. entsprechend planen sie ihre Touren nicht - spontan oder gar nicht.
Anfang Januar war das Spiel genauso, an dem Tag war jedoch meine Tochter krank. Diese Freundin war nun über meine Absage sehr sauer. Jede Erklärung meinerseits wurde abgeblockt u. auch meine Argumente, daß dieses „geht nicht“ nie ein Problem zwischen uns war, wurden nicht akzeptiert. Ich war die Böse. Ich hab sie für eine Woche später zum Kaffee/Kucheneingeladen - eben vorangekündigt. Darauf bekam ich weder eine Zu- noch eine Absage - sie hat einfach nicht mehr reagiert. Einen Monat später schrieb ich ihr noch eine Mail, wie schade ich das finde, und daß es doch möglich sein sollte, das zu klären. Wieder keine Reaktion. Nun hab ich mit dem Thema abgeschlossen.
Letzten Sonntag plötzlich (sonntags morgens) klingelt es u. besagte Freundin steht (unangekündigt) vor der Tür, um eine Einladung für ihre Hochzeit abzugeben! Ich selbst war nicht an der Tür, sie hat auch nicht nach mir gefragt, u. so ist sie wieder gefahren. Dazu sei gesagt, daß wir knappe 40 km auseinander wohnen.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich freu mich über die Einladung, aber der Streit ist ungeklärt; sie meldet sich weiterhin nicht. Diese Hochzeit findet mitten in der Woche statt, ich muß mit öffentl. Verkehrsmitteln hinfahren, das kostet mich ne Stange Geld, ein Geschenk wird sicher auch erwartet - und ich bin mir nicht sicher, ob ich gewillt bin, Zeit und Geld zu „investieren“, da ich nicht mal weiß, ob wir noch befreundet sind oder nicht. Auch, daß sie die Einladung wieder unter denselben Voraussetzungen hier abgegeben hat, die unseren Streit verursacht haben, stößt mir bitter auf.Ich hab noch fast 2 Monate Zeit, um zu- oder abzusagen für die Hochzeit.
Aber was mach ich nun? Noch ein drittes Mal auf sie zugehen möchte ich nicht, aber es muß geklärt werden, so "kommentarlos" find ich es blöd.
36 Antworten
Bedenke, dass Deine Freundin in der jüngsten Vergangenheit überhaupt kein Einfühlungsvermögen bzw. kein Verständnis für Dich und Deine Situation gezeigt hat; dann kannst Du auf deren Hochzeit auch verzichten.
Mein Tipp:
Schicke eine Dankeskarte für die Einladung mit beispielsweise folgenden Worten:
Liebes Brautpaar,
beste Wünsche zu Eurem Bund für's Leben und alles Gute für den gemeinsamen Lebensweg. Freundliche Grüße
(Name und Unterschrift)
Eine Rechtfertigung für das Nichterscheinen würde ich an Deiner Stelle unterlassen; das hast Du nach all den Geschehnissen gar nicht nötig und das erübrigt sich insofern von selbst.
Ich hoffe, Dir hiermit weitergeholfen zu haben.
"Doch warum lädt sie mich dann überhaupt ein?"
Aus Anstand, der guten alten Zeiten Willen? Oder doch, weil ihr an Eurer Freundschaft etwas liegt?
Das können wir Dir leider nicht beantworten... :-(
@diewildeHilde: Mit den von mir vorgeschlagenen Zeilen beendest Du ja die Freundschaft nicht (dann müsste der Textinhalt entsprechend deutlich formuliert sein!); Du lässt immer noch ein Türchen offen, dass Deine Freundin wieder auf Dich zukommen könnte (oder umgekehrt!).
Aber zur Hochzeit erscheinen würde ich - wie erwähnt - an Deiner Stelle nicht (und rechtfertigen brauchst Du Dich auch nicht!) nach all den jüngsten Geschehnissen, bei denen die gegenseitigen Vorstellungen von einer Freundschaft nicht übereinstimmten und sich Unverständnis seitens Deiner Freundin ergab.
Ich persönlich habe eine jahrzehntelange Freundschaft auch beenden müssen, denn es war zum Schluss keine Freundschaft mehr und nichts mehr übrig geblieben von dem, was einst war. Menschen können sich im Laufe vieler Jahre ganz unterschiedlich entwickeln und eine bestandene Freundschaft kann dann "zum Krampf" werden.
Ich will Dir nicht die Hoffnung nehmen, aber auch die Realität nicht verschweigen.
@mausi: Menno......
@katwal: Danke für deine klaren Worte; du hast mir einiges zum Nachdenken gegeben, und ich schätze, das rückt alles in meinem Kopf und meinem Herzen mal an die richtige Stelle - so oder so. Gut, daß ich hier gefragt habe, und mal mehrere und sogar verschiedene Meinungen dazu hören/lesen konnte.
Gerne! Und DANKE an alle, die sich so intensiv mit meinem Problem auseinandergesetzt haben und mir so sehr mit gutem Rat beiseite gestanden haben. Ihr habt mir echt alle sehr geholfen!
Hallo, Ich würde es auch auf sich beruhen lassen. ..das sie da war und die Einladung abgeben hat,viel ihr bestimmt auch nicht so leicht, denn sie hat ja irgendwie versucht über ihren Schatten zu springen ...aber im letzten Moment doch gezögert. ..denn sonst hätte sie dirdie sselber gegeben. .. Ich würde zur Hochzeit fahren Es ist ja nicht so als ob sie jede woche heiratet. ..ihr ist es doch wichtig das du da bist...vieleicht kann sie ja auch nicht so gut Gefühle zeigen. ..
Ich denke es ist eine sehr schwierige Situation für beide von euch. Wenn ich mal kurz zusammenfassen darf. : Deine Freundin meldet sich seid sie ihren Freund hat nur noch selten bei dir und dann in dir nicht passenden Gelegenheiten. Was ich sehr verstehen kann, ich fänd es auch nicht schön wenn sie nur mal am Sonntag ganz spontan mit ihrem Freund vorbeischauen will , sich quasi selbst zum Kaffe einlädt. Ok u. du hast dann irgendwann abgeblockt , da deine Tochter krank war und das hat sie dann wütend gemacht und sie hat sich nicht mehr gemeldet und ist auf Einladungen deinerseits auch nicht eingegangen?! Und dann plötzlich steht sie wieder einfach so vor der Tür und überreicht demjenigen der aufgemacht hat eine Hochzeitseinladung ohne mal nach dir zu fragen? Das ist wie oben schon gesagt sehr sehr schwierig zu interpretieren. Ihr verhalten kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht war es einfach eine Anspielung auf eine Entschuldigung und vielleicht möchte sie sich auf ihrer Hochzeit mit dir aussprechen? Was allerdings nicht gerade der beste Konfliktlösetag ist. Andererseits kann es auch sein dass sie sich einfach gedacht hat, lad ich sie mal ein, ohne weiteren Hintergedanken. Ich würde an deiner Stelle vor der Hochzeit nochmal mit ihr reden. Mach es wie sie und lad dich einfach mal selbst ein oder du lädst sie einfach ein. Dann kannst du ihr unter vier Augen erklären worin dein Problem bei der ganzen Sache liegt und sie fragen warum sie nicht auf deine Einladungen reagiert hat. Zeig ihr aber auch ruhig , dass du etwas sauer bist ( damit es nicht so aussieht als würdest du denken du hättest einen Fehler gemacht und ihr hinterherrennen würdest) und dann kannst du auf eine Entschuldigung warten , die hättest du dir dann echt verdient , da ich weder Schuld bei dir sehen kann und andererseits bist ja dann du die keine die auf sie zugeht. Wenn es nicht klappt dann hat es sich mit der Hochzeit Denk ich mal für sich erledigt. Ich wünsche dir dabei alles gute :) Lg Angeline
Ich habe sie bereits zwei mal um eine Aussprache gebeten - beide Male kam von ihr keine Reaktion. Bis auf jetzt diese kommentarlose Einladung.
Auf der Hochzeit selbst wird das sicher nicht angesprochen; das ist der falsche Zeitpunkt.
"Unter 4 Augen" wird schwierig, offenbar kriegt man sie ohne diesen "Zukünftigen" gar nicht mehr; aber vielleicht muß ich das wirklich noch mal versuchen? Mir widerstrebt es, ihr hinterherzulaufen, eigentlich sollte jetzt von ihr mal was kommen. Nicht mal eine Entschuldigung, aber wenigstens die Bitte um ein Gespräch.
Wäre alles schon beendet, würdest Du die Frage hier gar nicht stellen, das mal vorab.
Das Problem ist, wenn der Stolz und die Verletzung im Wege stehen, was durchaus verständlich ist, dann ist es schwer noch ein weiteres Mal auf den anderen zuzugehen. Ich würde es trotzdem tun, weil Du dann für Dich das Gefühl hast, alles gegeben zu haben. Ich würde (allein der alten Zeiten wegen als eine Art Würdigung sozusagen) hinfahren und anklingeln um das Ganze persönlich zu klären.
Vielleicht ist Eure Freundschaft auch nicht erst damit beendet worden, dass sie nicht geantwortet hat, sondern bereits schon vorher, wo sie Dich oft vergessen hat (ich weiß ja nicht, ob es ihr nicht hinterher zumindest sehr Leid tat?).
Freundschaft ist für mich noch lange keine, nur, weil man mal eng miteinander war, es geht irgendwann auch um den Erhalt der Freundschaft, wenn man es denn will.
Die erste Verliebtheit dauert ja nun auch nicht monatelang an, denn dann ist irgendetwas auch nicht mehr ganz normal, oder es stellt sich durch die neue Beziehung heraus, dass es Menschen gibt, die tatsächlich mehr geben können, als Du ihr geben konntest, vielleicht habt ihr Euch lange Zeit etwas vorgemacht? Das gilt es nun herauszufinden, entweder zu zweit, oder eben für Dich alleine. Die Hochzeit könnte auch ein Schluss sein, Du könntest hingehen (nur zur Kirche?), ohne vorher mit ihr gesprochen zu haben, vielleicht wird Dir dadurch einiges klar...nur so als Ersatzidee;-)
Alles Liebe!
Dankeschön! Mit "Stolz und Verletzung" hat es weniger zu tun - ich bin ja zweimal auf sie zugegangen. Jedoch mag ich das nicht bis ins Unendliche ziehen. Anfangs war ich verunsichert; jedoch jetzt nach 2 Monaten ist mir klar, daß nicht ich hier einen Fehler gemacht habe - dennoch hab ich die Tür weiter offen gelassen und ihr jede Möglichkeit gegeben, ohne Gesichtsverlust die Sache mit mir klären zu können. Hieran hatte sie bislang offenbar kein Interesse. Sie kennt mich auch gut und weiß, daß ich nicht "nachtrete"; so bin ich einfach nicht.
Lies dir doch bitte meine diversen Antwortkommentare durch; dann brauch ich jetzt nicht alles zu wiederholen - sie hat sich wirklich um 180 Grad gedreht und kümmert sich nicht mal mehr um ihre Kinder - um ihre Freunde also erst recht nicht. Die "erste Verliebtheit" dürfte nun nach knapp 2 Jahren auch vorbei sein; die Dame ist etwa Mitte 40; also auch kein Jungspund mehr, was es noch nicht besser weiß.
Zur Hochzeit selbst bin ich nicht geladen, lediglich zu der Feier danach ab 16 Uhr, kirchlich heiratet sie nicht. Wobei ich knapp 1,5 Stunden pro Fahrt einkalkulieren muß und das wegen meiner Kinder und Job sowieso nicht pünktlich schaffen würde. Auch müßte ich früh wieder los, denn alle müssen am nächsten Morgen früh raus. Ich könnte alleine ohne Familie hinfahren - finde das aber unschön, denn wir sind als Familie eingeladen worden. Davon ab kenne ich außer ihr und ihren Kindern keinen Menschen dort. Ich habe also mindestens 3 Stunden Fahrt zu kalkulieren um evtl. 1-2 Stunden dort zu verbringen.
"Leid" tat ihr ihr Vergessen nie; sie hat halt Wochen später angerufen um nachträglich zu gratulieren. Meine Tochter hat am selben Tag wie sie Geburtstag - wie man das vergessen kann, versteh ich nicht wirklich. Aber das hab ich ihr nie angekreidet; doch jetzt ist irgendwie eine Grenze überschritten, wo ich Klärungsbedarf sehe - den ich von ihr nicht bekomme, da sie nicht reagiert.
Ich denke die Antwort weißt Du dann selbst;-)
In Zukunft ist es für Dich selbst dann auch ratsam, gerade in engen Freundschaften, die Grenzen noch genauer abzustecken.
Das scheint meine größte "Krankheit" zu sein - ich lasse die Menschen zu sehr sein, wie sie eben sind - und sage zu spät mal "Stop". Da ich mir von dieser Frau zu viele habe gefallen lassen (im Nachhinein betrachtet), haben wir jetzt den Salat.
Danke dir noch mal für die Antwort!
Sooo viele Freunde hätte ich nicht, dass ich nach dieser langen Zeit alles hinwerfen würde. Ich würde sie vorher anrufen und versuchen, das Ding am Telefon zu klären. Unangekündigt natürlich. Ich kann deine Reaktion sehr gut verstehen, aber auch sie wird ihre Gründe für ihr Tun haben. Womöglich hatte sie dich vor ihrem Freund besonders angekündigt und hatte anschließend von ihm Sprüche über deine Absage zu hören bekommen. Es kann aber auch ganz anders gewesen sein und sie sucht nur wieder einen Grund, etwas hinter dir herzureden. Natürlich kann dir niemand die Entscheidung abnehmen, aber ich würde tatsächlich überlegen hinzugehen und die Sache vorher am Telefon klären ODER (wenn so gar keine Lust dafür ist) eine liebe Karte schreiben mit einem Gutschein für einen Kaffee-Kuchen-Nachmittag. So verliert man sich nicht völlig aus den Augen
Dankeschön!
Weiß ich noch nicht, ob du mir geholfen hast.... Mein erster Gedanke jetzt war: "GENAU! Endlich sagt es mal einer!" - aber genau denselben Gedanken hatte ich bei jeder anderen Antwort hier auch... ich bin einfach hin- und hergerissen. Ehrlich gesagt entspricht deine Antwort aber genau meinem Gefühlsleben. Ich bin aber wohl zu weichherzig, diese Türe ganz zu schließen, obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ob ich nicht doch auf solch ein Verhalten verzichten sollte. Ich glaub, ich scheue einfach die Entscheidung, obwohl es doch so klar ist..... Eigentlich ist mir die Freundschaft wichtig, andererseits haben wir im Grunde so wenig Kontakt gehabt, daß ich auch in der Lage bin, ohne sie zu leben. Und mit jedem Tag, an dem sie nicht mal anruft oder ne SMS schickt, merke ich, daß es ihr wohl genauso geht. Doch warum lädt sie mich dann überhaupt ein?