Wie steht ihr zu Zoos?

Zoos sind schlecht 52%
Zoos sind gut 26%
Unentschlossen 22%

23 Stimmen

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Hier auf GF finden sich ständig Fragen, ob und wie man die seltsamsten Tiere bei uns halten könne und dürfe, heute waren es zB Caypibaras. Leider gibt des nur allzu viele "Tierfreunde", die solche Phantasien auch noch umsetzen, und dann, legal oder illegal, irgendwelche Tiere, weil sie so toll, niedlich oder sonstwas sind, ohne irgendeine Sachkenntnis Zuhause in der Wohnung halten. Irgendwann fliegt das dann auf, geht nicht mehr, führt zB bei manchen Arten zu Problemen, wenn die größer und gefährlich werden. Schon allein dafür werden Zoos benötigt, wo sonst sollte man diese armen Tiere anschließend unterbringen, die das Leben in den eigentlichen Lebensräumen ihrer Arten niemals kennengelernt haben, die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten um dort zu überleben, nie lernen konnten? Soll man sie einfach in die "Freiheit " entlassen, wo sie keine Überlebenschance haben, oder lieber sofort einschläfern, Hauptsache nicht in den Zoo, wo es Fachleute gäbe, die noch am ehesten in der Lage wären, ihnen ein annähernd artgerechtes Leben zu ermöglichen?

Dass Zoos einen wichtigen Beitrag leisten, den Genpool von Arten zu vergrößern, die kurz vor dem Aussterben stehen, und so Nachzuchten zu liefern, mit denen geeignete Lebensräume überhaupt erst wieder besiedelt werden können, ist soweit ich weiß ziemlich unumstritten, hier ein paar Links:

https://taz.de/Klimawandel-und-Biodiversitaet/!5626458/#:~:text=Bei%20vielen%20gr%C3%B6%C3%9Feren%20Tierarten%20funktionierte,kurz%20vor%20dem%20Verschwinden%20stehenden

http://zoos.media/medien-echo/5-arten-ausgestorben-ohne-zoos/

https://www.wwf.de/spenden-helfen/wwf-zoo-kooperationen/interview-zoos-koennen-wichtigen-beitrag-zum-artenschutz-leisten

https://www.tierwelt.ch/news/wildtiere/dutzende-arten-vor-dem-aussterben-gerettet

Abgestritten wird das eigentlich nur von PETA, oder bist du auch der Meinung, es wäre besser gewesen, alle diese Arten aussterben zu lassen?

Weiterhin halte ich es für eine wichtige Rolle von Zoos, vielen Menschen, die das sonst nicht könnten, eine Begegnung mit, ein Kennenlernen von Tieren zu ermöglichen. Ein alter Spruch ist: Man schützt nur das, was man kennt.

Insgesamt ist mir schließlich deine Frage viel zu pauschal. Natürlich gibt es Arten, bei denen es kritisch ist, sie einfach so, wenn die anfangs genannten Gründe nicht vorliegen, in Zoos zu halten. Hier muss es sicher Diskussionen geben. Aber ist es wirklich zB mit den Kamerunschafen in der Streichelabteilung genauso? Bereiten wir diesen, schon seit Jahrtausenden als Haustieren gehaltenen, durch Zucht von der Wildform weit entfernten Tieren, die wohl in der Natur auf Dauer nicht alleine überlebensfähig wären, so viel Leid, wie du schreibst, durch ihre Haltung in Zoos? Wohin müssten wir diese in die Freiheit entlassen?


Pomophilus  30.06.2022, 19:01

Vielen Dank für🌟!

Skyler0003  15.12.2022, 15:43

Ich muss mich dazu mal äußern:

Richtig. Wenige Menschen halten Tiere, die sie nicht halten sollen/dürfen whatever, in ihrer Wohnung. Aber: Dafür werden keine Zoos benötigt, wohin die Tiere leider doch gebracht werden. Viel effizienter wäre es, wenn man das Geld, das man für Zoos und Tierhäuser investiert, in Länder und anTierschutzorganisationen spendet, weil die wirklich etwas für den Artbestand beitragen. Man kann die Tiere wirklich nicht alle auswildern, aber mindestens damit aufhören, neue einzusperren.

"Hauptsache nicht in den Zoo, wo es Fachleute gäbe, die noch am ehesten in der Lage wären, ihnen ein annähernd artgerechtes Leben zu ermöglichen?"

Eisbären in Zoos leben auf wenigen m² Fläche. In der freien Natur auf 900.000 km²! Wie zur Hölle soll man da ein artgerechtes Leben darstellen? Elefanten, die in der freien Natur über 50 Kilometer am Tag laufen, laufen im Zoo 10 Schritte, weil sie von Betonwänden umgeben sind. Hast du je gesehen, wie ein Nashorn im Zoo aufsteht, jagt, frisst, spielt, sich im Schlamm wälzt? Nein, das einzige was du im Zoo davon siehst, ist wie er deprimiert die Ecke anstarrt. Tiere empfinden genau wie du und ich Scham, denkst du die wollen von allen angestarrt werden? Im Zoo ist KEIN Leben artgerecht. Übrigens sterben die meisten Tiere im Zoo, trotz Fachleute, eher, als in der freien Natur.

Ohne Zoos wären zwar einige wenige Tierarten ausgestorben, richtig, aber viele wären gar nicht erst vom Aussterben bedroht, denn die Tiere kommen nicht vom Dealer von der nächsten Ecke, sondern aus fernen Ländern. Statt sich einen Hai oder eine Schlange für paar Tausend Euro zu kaufen, könnte der Zoo das Geld doch in das Land investieren, und denen helfen.

"Weiterhin halte ich es für eine wichtige Rolle von Zoos, vielen Menschen, die das sonst nicht könnten, eine Begegnung mit, ein Kennenlernen von Tieren zu ermöglichen. Ein alter Spruch ist: Man schützt nur das, was man kennt."

Das ist Schwachsinn. Du siehst im Zoo nur wie Tiere nicht aussehen sollten. Depressiv und auf kleiner Fläche eingesperrt. Du lernst zu dem kein Tier kennen, du darfst mit denen nämlich nicht interagieren, abgesehen von der Ziege im Streichelzoo. Wow. Außerdem: Man lernt die Tiere viel besser in Dokumentationen und Büchern kennen, denn da lernt man wirklich was über die Tiere. Hast du jemals einen Dinosaurier gesehen? Man muss keine Tiere kennen, um sie zu mögen.

Pomophilus  15.12.2022, 18:09
@Skyler0003

Beim Anfang meiner Antwort ging es mir um zwei Dinge: erstens habe ich mich gewundert, dass es hier eines der Lieblingsthemen ist, zu verdammen dass Tiere von Fachleuten in Zoos gehalten werden, während ich noch nie auch nur im Ansatz eine Diskussion gelesen habe, ob man nicht die unsachgemäße Haltung von Tieren als Haustiere durch unkundige Laien zumindestbetwas reglementieren sollte. Im Gegenteil, zumindest damals als ich das schrieb, vor neun Monaten, schienen mir hier ständig Fragen zur Haltung von exotischen Tieren in der Stadtwohnung aufzuploppen und niemand schien sich daran zu stören. Das zweite, dass dann, wenn endlich die Behörden doch einschreiten müssen, diese bedauernswerten Tiere dann zwangsläufig im Zoo landen, das war für mich eher so ein Nebenargument (vielleicht habe ich das etwas zu stark formuliert,) aber die Alternative in solchen Fällen wäre tatsächlich das Einschläfern - solche bedauernswerten völlig verkorksten Individuen, die ihren verantwortungslosen Besitzern weggenommen würden, lassen sich regelmäßig für noch so viel Geld nicht sinnvolle auswildern.

Versuchst du einen Zusammenhang zwischen meinem Absatz "Hauptsache nicht in den Zoo..." und den Haltungsbedingungen von Eisbären herzustellen? Das fände ich unredlich, weil Eisbären nun gerade nicht eine der Arten ist, die häufiger aus unsachgemäßer Privathaltung in der Wohnung kommen - oder meinst du tatsächlich, diese Privathaltung wäre immer noch besser als in einem guten Zoo?

Ich meine, bei den Haltungsbedingungen der Zoos muss man sicher differenzieren. Ich bin generell von guten Bedingungen und Experten ausgegangen, weil es in der ursprünglichen Frage um die generelle Existenzberechtigung von Zoos ging, und ich meine, ja, diese Existenzberechtigung haben sie - aber dann muss eben auch Qualität sichergestellt sein. Es gibt wohl auch Negativbeispiele, der von mir verlinkte WWF - Artikel geht zB darauf ein. Aber ich meine auch, da hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges verbessert. Ich kenne heute schon Zoos, die sich auf einiger Arten beschränken und dafür sehr großzügige Gehege haben. Ich meine auch, dass ein guter Zoo heute keinesfalls mehr Tiere auf dem freien Markt oder gar aus privaten Wildfängen von zweifelhafter Legalität kauft, mag aber sein, dass es das in einigen kommerziellen Anstalten besonders in Asien noch gibt. Dass man diskutieren kann und muss, welche Arten man generell/überhaupt nicht/nur im Notfall in Zoos halten kann, in diese Richtung habe ich mich ja bereits geäußert. Aber sicher gibt es Arten, die man problemlos im Zoo halten kann. Daher scheint mir auch deine Aussage, dass "die meisten" Zootiere früher sterben nicht ganz zutreffend. Ja, das gibt es sicher, und wenn das bei einer Art der Fall ist, dann ist das sicher eine, bei der man diskutieren muss, aber die Tendenz scheint mir in eine andere Richtung zu gehen:

https://www.vzp.de/2017/01/27/studie-belegt-s%C3%A4ugetiere-leben-l%C3%A4nger-in-zoos/

Zu guter Letzt: Für dich mag es Schwachsinn sein, aber für die meisten Menschen macht es einen Riesenunterschied , ob sie ein Tier nur aus Büchern, Dokus oder dem Internet kennen, oder ob sie es tatsächlich live erleben, nicht nur sehen, sondern anfassen streicheln, riechen,..., mit ihm interagieren können - auch wenn es nur das Kamerunschaf aus der Streichelabteilung ist! In vielen guten Zoos gibt es heute auch zoopädagigische Angebote, bei denen den Besuchern die Tiere fachkundig näher gebracht werden. Wenn du zu so etwas wirklich keinerlei Zugang hast, es tatsächlich für besser hältst, die Welt nur aus künstlichen Medien, nur aus zweiter Hand kennenzulernen, dann bedauere ich dich wirklich! Alles Gute für dich

Zoos sind gut
Heutzutage finde ich allerdings, dass wir als Menschen nicht über anderen Tieren stehen

Wenn wir dieser Argumentation konsequent folgten, müssten wir gegen jede Form der Haltung von Tieren sein, auch von Haustieren wie z. B. Katzen oder Hunden. Auf der einen Seite haben wir kein Problem damit, wenn Schweine in viel zu kleinen Ställen in ihrem eigenen Kot stehen müssen und nie die Sonne auf der Haut spüren und Außenluft schnuppern dürfen, solange das Kilogramm Schweinefleisch im Supermarkt nicht mehr als 4 € kostet, auf der anderen Seite sind wir prinzipiell und ohne jede Begründung dagegen, dass Tiere in Zoos eingesperrt werden - ziemlich bigott. Eine Unterscheidung zwischen Tieren, deren Haltung man in Ordnung findet und anderer, deren Haltung man ablehnt, ist vollkommen willkürlich und speziesistisch.

Oft kommt dann von fundamentalen Zoogegnern das Argument, Zootiere seien aber Wildtiere und artgerecht könne nur die Freiheit sein. Aber die Unterscheidung zwischen einem Haustier und einem Wildtier ist völlig artifiziell. Jedes Tier, egal ob nun Wild- oder Haustier, hat spezielle Bedürfnisse, die es zu erfüllen gilt.

Es ist daher genauso moralisch vertretbar Wildtiere zu halten, entscheidend ist nicht, ob ein Tier gehalten wird, sondern wie.

sondern akzeptieren müssen, dass wir Tieren in Zoos nur Leid bereiten.

Ist das wirklich so? Du behauptest das, aber kannst du es belegen?

Zoologische Gärten sind genauso an die Einhaltung des Tierschutzgesetzes gebunden wie jeder andere.

Darin heißt es ganz klar:

§ 2 
Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1.
muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen

Wenn ein Zoo seine Tiere nicht tiergerecht hält, macht er sich also strafbar.

Außerdem lebt ein Zoo davon, dass Besucher in seinen Zoo kommen. Mit Recht schauen die Zoo esucher kritisch auf die Haltung der Tiere im Zoo. Der Zoobesucher von heute will zum Glück keine leidenden Tiere in viel zu engen Käfigen mehr sehen. Wären die Haltungsbedingungen in Zoos heute noch so wie vor dreißig, vierzig Jahren, blieben die Besucher aus, auf die Zoos aber angewiesen sind. Dass es den Tieren im Zoo gut geht, ist somit im ureigensten Interesse der Zoos.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat in Zusammenarbeit mit Vertretern von Zoos, unabhängigen Expertinnen und Experten und übrigens auch Vertretern von Tierschutzorganisationen Gutachten erarbeitet, die Mindeststandards, die eine Haltung erfüllen muss, um als artgerecht angesehen werden zu können, definieren. Darunter fällt z. B. das zuletzt 2014 in einer Neufassung veröffentlichte Säugetiergutachten. Diese Gutachten sind zwar (leider) nicht rechtlich bindend, in der Praxis orientieren sich die Zoos aber daran, wenn sie eine neue Anlage planen. In den meisten Fällen bemühen sie sich, die gestellten Anforderungen sogar noch zu übertreffen. Und auch die für die Genehmigungen zuständigen Behörden orientieren sich an den Gutachten. Selbstverständlich wäre es aber wünschenswert, wenn die Gutachten rechtsverbindlich wären.

Fest steht außerdem auch, dass Tiere im Zoo regelmäßig und ausgewogen gefüttert werden. Sie müssen keinen Hunger leiden, ist ein Tier einmal krank, wird es vom Tierarzt versorgt und Tiere im Zoo sind auch nicht dem permanenten Stress ausgesetzt, ständig Opfer eines Beutegreifers zu werden. So schlecht kann die Lebensqualität im Zoo daher nicht sein. Eine Studie belegt, dass die meisten Zootiere deutlich älter werden als ihre wilden Artgenossen.

Findet ihr, in Zukunft sollten wir kritischer Zoos gegenüber sein?

Wir brauchen Zoos. Angesichts der gigantischen Biodiversitätskrise, vor der wir stehen, sind Zoos eine unserer wichtigsten Waffen im Kampf gegen das Artensterben. Laut dem aktuellsten Zustandsbericht des Weltbiodiversitätsrates von 2019 sind rund 1 Mio. Arten weltweit vom Aussterben bedroht. Viele Forschende sind sich darin einig, dass wir aktuell den Beginn eines sechsten großen Massenaussterbens erleben, für das allein der Mensch verantwortlich ist. Die Geschwindigkeit, mit der es voranschreitet, überschreitet sogar die des letzten großen Massenaussterbens, dem die Flugsaurier und die Nichtvogel-Dinosaurier zum Opfer fielen. Gegenüber der natürlichen Aussterberate hat sich beispielsweise bei Vögeln und Säugern in den letzten 200 Jahren die Aussterberate vertausendfacht.

Zoos leisten wertvolle Arbeit, um die Biodiversitätskrise zu bekämpfen. In Zoos werden viele bedrohte Arten gehalten und gezüchtet. Durch Nachzucht konnten Zoos Auswilderungsprojekte unterstützen und zahlreiche Arten wären ohne die Bemühungen der Zoos schon ausgestorben, Wisent, Milu, Mendesantilope, Przewalski-Pferd, Kalifornischer Kondor, Socorrotaube, Spix-Aras, ... um nur einige zu nennen.

Kritiker bemängeln, dies sei besten Falls nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das stimmt zwar, aber für diese Arten ganz konkret haben die Bemühungen der Zoos eben doch etwas ausgemacht. Ohne sie wären diese Arten für immer verloren und es zählt jede einzelne gerettete Art.

Außerdem ist die Arbeit der Zoos mit der Zucht bedrohter Arten nicht beendet, sie fängt dort erst an. Alle modernen Zoos engagieren sich auch in Artenschutzprojekten vor Ort (in situ), indem sie Schutzorganisationen z. B. finanziell und personell unterstützen etwa beim Aufkaufen von naturbelassenen Schutzgebieten, der Aufklärung der lokalen Bevölkerung oder dem Aufbau von Rehaeinrichtungen für verletzte Wildtiere. Zoos unterstützen die Forschungsarbeit, die langfristig hilft, Ökosysteme besser zu verstehen und zu schützen.

Und Zoos helfen dabei, das Bewusstsein für die Biodiversitätskrise in der Bevölkerung zu schärfen und die Gesellschaft zum Schutz der Biodiversität zu motivieren wie kein anderes Medium es vermag. Zoos sprechen ihre Besucher eben mit allen Sinnen an, das kann selbst die beste Naturdoku im TV nicht. Und nur, was der Mensch im wahrsten Wortsinn be-"greifen" kann, wird er auch schützen sollen.


Clemson337  30.06.2022, 21:36

Man kann Tiere viel besser vor Ort schützen, beispielsweise in Nationalparks. Würde der Staat da so viel Geld investieren, wie in Zoos, wären wir einen ganzen Schritt weiter. In Zoos können Tiere einfach nicht ihren Grundbedürfnissen wie das Jagen, das vorbereiten der Kinder auf die Wildnis, das kämpfen,… nachgehen. Außerdem zeigt sich bei vielen Tieren im Zoo psychisch auffälliges Verhalten, wie das stundenlange hin und her gehen,.. Orcas und Delfine begehen teilweise in Zoos sogar Suizid. Sie können ihre Atmung selbstständig steuern. Ein Löwe, der sein ganzes Leben lang im Zoo gelebt hat, wird man nicht auswintern können. Es ist übrigens auch erwiesen, dass Kinder eher dünner oder mit dem gleichen Wissensstand aus den Zoo gehen, wie sie ihn betreten haben. Was lernt man denn, wenn ein Eisbär gelangweilt auf seiner Plastikeisscholle sitzt? Es ist auch kein Artenschutz, dass europäische Zoos jetzt hunderte Affen töten wollen, weil sie einfach kein Platz haben, oder das ein bayrischer Zoo zwei seltene Banteng Bullen tötete. Das ist nur aufgeflogen, weil dabei ein Mitarbeiter verletzt wurde, weil die Kugel abprallte.

Darwinist  01.07.2022, 09:23
@Clemson337
Man kann Tiere viel besser vor Ort schützen, beispielsweise in Nationalparks.

Nationalparks sind nichts anderes als große Zoos, die nur bestehen, weil sie durch menschliches Eingreifen kontrolliert und reguliert werden. Südafrikas Nationalparks z. B. sind vollständig umzäunt und würden kahl gefressen, wenn nicht regelmäßig Elefanten entnommen werden würden.

Außerdem engagieren sich alle wissenschaftlich geführten Zoos im Naturschutz vor Ort, sowohl finanziell als auch personell.

Außerdem zeigt sich bei vielen Tieren im Zoo psychisch auffälliges Verhalten, wie das stundenlange hin und her gehen,..

Stereotypes Verhalten sieht man heute immer seltener, weil moderne Anlagen immer tiergerechter wurden und werden. Da Stereotypien zeitlebens beibehalten bleiben, selbst wenn sich die Haltung verbessert, sagt sie über die Haltungsbedingungen nicht zwangsläufig etwas aus.

In Zoos können Tiere einfach nicht ihren Grundbedürfnissen wie das Jagen, das vorbereiten der Kinder auf die Wildnis, das kämpfen,… nachgehen.

Doch. Indem die Gehege mit Elementen des behavioural enrichment ausgestattet und die Tiere durch die Pfleger beschäftigt werden.

Es ist übrigens auch erwiesen, dass Kinder eher dünner oder mit dem gleichen Wissensstand aus den Zoo gehen, wie sie ihn betreten haben.

Das ist eine unsinnige Behauptung, die überhaupt nicht erwiesen ist. Im Gegenteil, es existiert eine breite Fachliteratur zur Wirksamkeit der Bildungsarbeit in Zoos.

Was lernt man denn, wenn ein Eisbär gelangweilt auf seiner Plastikeisscholle sitzt?

Du weißt schon, dass Eisbären in der Natur genau dies die meiste Zeit des Tages über tun, ja? Eisbären verbringen etwa 66 % des Tages mit Ruhen und Schlafen!

Es ist auch kein Artenschutz, dass europäische Zoos jetzt hunderte Affen töten wollen, weil sie einfach kein Platz haben,

Wo ist der Beleg für diese Behauptung? Überzählige Tiere werden im Zoo schon mal getötet, das ist richtig. Aber nicht in diesem systematischen Ausmaß, schon gar nicht bei Affen. Auch in der Natur überleben nicht alle Nachkommen. Die geschlachteten Tiere werden in der Regel außerdem verfüttert. Besseres, regionaleres Biofleisch kann man gar nicht verfüttern.

Wenn du schon diskutieren willst, dann informiere dich vorher richtig - und zwar nicht nur bei den Faktenverdrehern von PETA, sondern in der Fachliteratur - dort, wo seriöse Studien veröffentlicht werden.

Darwinist  01.07.2022, 10:17
@Clemson337

Lies noch mal genau nach. "Einige" ist nicht "hunderte" wie du behauptet hast. Es steht in dem Bericht außerdem, dass die Tötung das letzte Mittel der Wahl ist.

Ansonsten gilt weiterhin, was ich oben schon geschrieben habe: auch in der Natur überlebt nicht jeder Gorilla. Viele werden immer noch gewildert. Sie sterben an Unterernährung, Verletzungen, Krankheit, Parasiten, bei Kämpfen mit Artgenossen, ...

Clemson337  01.07.2022, 10:44
@Darwinist

Außerdem sind im Zeitraum zwischen 2005 und 2020 2500 Artgeschützte Arten in deutschen Zoos importiert, aber nur 147 wurden ausgewildert. https://rp-online.de/panorama/deutschland/deutsche-zoos-verkauften-2500-artgeschuetzte-tiere-ins-ausland_aid-57250773 Man kann beispielsweise einen Löwe, ein Tiger,… der sein ganzes Leben im Zoo lebte, nicht auswildern, weil das Tier nie gelernt hat, zu jagen, seine Kinder das Überleben beizubringen, wie man sich gegen Artgenossen behaupten kann,… Der Natur bringt es auch nichts, wenn der Zoo vom Aussterben bedrohte Wildtiere in der Natur fängt, sie in Zoos züchtet und die Züchtungen nie auswildern kann.Diese Tiere fehlen dann in der Natur, sie können sich nicht in der Freiheit fortpflanzen. Dann wird es diese Tierarten in Zukunft vielleicht nur noch im Zoo geben.
Außerdem kostet so ein neues Affengehege wie in Krefeld 20 Millionen Euro, damit könnte man ein Schutzgebiet mit ungefähr über 4000 Uran utans für 20 Jahre lang betreiben, eingeschlossen Rangern,… Das ist Artenschutz, und nicht ein Millionen Gehege kaufen, wo letztendlich eine Handvoll Affen leben, die sich dort zu Tode Langeweilen.
https://youtu.be/lerGVU-0qrs

Mann sollte also da viele Geld, was jährlich in Zoos investiert wird, in Artenschutzprojekte vor Ort investieren . Damit kann man den Tieren viel besser helfen, ihnen ein Leben ermöglichen, wo sie ihre natürlichen Instinkte ausleben können. Tier wollen jagen, sich frei ihren Partner auswählen können, ihren Kinder alles über das überleben in der Natur beibringen, sie wollen sich gegen andere Rudelmitglieder behaupten und durchsetzen und nicht wie ein Eisbär gelangweilt auf einer Plastikeisscholle bei 30 Grad Hitze im Sommer hocken. Wildtiere wie Eisbären durchstreifen pro Jahr ein Gebiet von bis zu 600 Tausend Quadratkilometer. Das schreibt lustiger Weise sogar ein Zoo.

https://tiergarten.nuernberg.de/zoowissen-co/arten-und-naturschutz/eisbaeren/steckbrief-eisbaer.html

Affen in freier Wildbahn schwingen sich dem ganzen Tag durch den Jungel, manche Arten können über 400 Grüntöne voneinander unterscheiden und wissen genau, welche Pflanzen sie bei Durchfall, Magenschmerzen,… essen sollten. So ein Leben kann kein Zoo der Welt ermöglichen!

Clemson337  01.07.2022, 10:57
@Darwinist

Und wie du in dem Video, siehst, sind durchschnittlich unter 20 Prozent der Tiere im Zoo vom Aussterben bedroht. Für 80 Prozent der Tiere zieht das Artenschutzargument also nicht.

Darwinist  01.07.2022, 11:12
@Clemson337
Der Natur bringt es auch nichts, wenn der Zoo vom Aussterben bedrohte Wildtiere in der Natur fängt, sie in Zoos züchtet und die Züchtungen nie auswildern kann.

Das stimmt nicht. Erstens sind Auswilderungen bereits bei vielen Arten erfolgreich gelungen: Kondore, Wildkatzen, Bartgeier, Auerhähne, ... um nur wenige Beispiele zu nennen. Auswilderungen sind sicher aufwändig, aber nicht unmöglich.

In Zoos wird zudem die genetische Vielfalt langfristig erhalten. In Zoos bleiben genetische Linien erhalten, die in der freien Natur längst ausgelöscht wurden. Genau diese Vielfalt muss aber erhalten bleiben, wenn es um den Schutz der Biodiversität geht.

Außerdem: was ist denn die Alternative, wenn wir diese bedrohten Arten nicht in Zoos züchten? Richtig, sie sterben gänzlich aus!

Der Nutzen von Zoos für die Natur reicht darüber hinaus viel weiter. Wie bereits erwähnt, engagieren sich Zoos in Artenschutzprojekten direkt vor Ort. Die Serengeti in Afrika z. B. würde es ohne die Zoologische Gesellschaft Frankfurt in ihrer heutigen Form kaum noch geben. Der Zoo in Leipzig unterstützt sowohl finanziell als auch personell eine Wildtierauffangstation des EPRC in Vietnam.

Das ist Artenschutz, und nicht ein Millionen Gehege kaufen, wo letztendlich eine Handvoll Affen leben, die sich dort zu Tode Langeweilen.

Auch das ist falsch. Erstens langweilen sich die Affen nicht zu Tode. Zweitens sind solche Bauten keineswegs verschwendetes Geld. Du unterschlägst, dass diese Gebäude über Spenden Einnahmen generieren, die letztendlich langfristig in Schutzgebiete investiert werden (ich wiederhole mich: Zoos sind beim Artenschutz vor Ort an forderster Front dabei!). Zweitens bilden sie die Zoobesucher und fördern so deren Schutzbereitschaft. Drittens erfüllen die Zoos auch eine wichtige Erholungsgunktion. Du könntest ebenso argumentieren, dass der Bau der Elbphilharmonie Geldverschwendung war, weil man mit dem Geld Millionen Kindern Musikunterricht hätte finanzieren können.

und nicht wie ein Eisbär gelangweilt auf einer Plastikeisscholle bei 30 Grad Hitze im Sommer hocken. Wildtiere wie Eisbären durchstreifen pro Jahr ein Gebiet von bis zu 600 Tausend Quadratkilometer. Das schreibt lustiger Weise sogar ein Zoo.

Ja, das machen Eisbären, aber nur, weil ihre Nahrung weit verstreut ist, nicht, weil sie gern wandern.

Im Übrigen habe ich dir oben schon geschrieben, dass auch in der Natur 66 % der Aktivitätszeit eines Eisbären aus Schlafen und Ruhen besteht. Wenn ein Eisbär im Zoo auf einer Eisscholle ruht, ist das also ganz normales, arttypisches Verhalten.

So ein Leben kann kein Zoo der Welt ermöglichen!

Doch. Schau dir mal einige moderne Affenanlagen an, z. B. das Pongoland im Leipziger Zoo. Dann wirst du sehen, dass tiergerechte Haltung sehr wohl möglich ist.

Darwinist  01.07.2022, 11:18
@Clemson337

Erstens ist es nicht verboten, nicht bedrohte Tiere zu halten. Das machen Millionen Privathalter in Deutschland und denen willst du das Halten ihrer Tiere komischerweise nicht verbieten. Dabei besteht zwischen Wild- und Haustieren kein Unterschied und die Haltungen sind in Zoos zweifelsohne besser als in den allermeisten Ptivathaushalten.

Zweitens sind viele der gehaltenen Arten noch nicht bedroht. Das heißt garcnichts. Auch die nicht bedtohten Arten leiden unter dem Schwund ihrer Lebensräume und Rûvkgang der Populationen. Viele werden daher in naher Zukunft bedtoht sein und auch nicht bedrohte Arten sind Teil der Biodiversität. Auch sagt der Bedrohungsstatus einer Tierart nur bedingt erwas über die Anfälligkeit einer Art zum Aussterben aus. Bei vielen Arten liegen gar keine Daten vor, andere mögen als nicht bedroht gelistet sein, sind aber in Wahrheit sehr verletzlich. Wenn eine Art in hoher Individuenzahl vorkommt, ist sie nicht bedroht. Ist sie aber endemisch und ihr Lebensraum wird gestört, kann sie sehr leicht aussterben.

Clemson337  01.07.2022, 11:58
@Darwinist

Jetzt gehen wir mal vom unrealistischen Szenario aus, dass eine viel intelligentere, technisch viel entwickeltere Außerirdische Spezies auf der Erde landet und löschen fast die gesamte Menschheit und den Planeten aus. Du und vielleicht 100 andere Menschen seit die Überlebenden. Jetzt stecken dich diese Außerirdischen in ein Zoo. Dein Gehege hat ungefähr die Größe eines großen Wohnhauses. Dort musst du dein ganzes Leben lang leben.Sie argumentieren, dass die Spezies Mensch ja fast ausgestorben sei und sie dich und die anderen Menschen im Zoo halten, damit die Spezies Mensch erhalten bleibt, damit sie Untersuchungen mit dir durchführen können und damit du dich in dem Gehege mit den anderen Paaren kannst, um die Art und die genetische Vielfalt zu erhalten. Was würdest du wohl besser finden, das Leben mit den anderen Menschen im Gehege, oder das die Außerirdischen st den Rest des Planten unter Schutz stellen, der noch für Menschen bewohnbar ist und ihr da ein ganz normales Leben führen könnt? Du kannst dir den Partner suchen, den du möchtest,…

Clemson337  01.07.2022, 12:52
@Darwinist

Deswegen muss man ja mit dem vielen Geld den Lebensraum schützen, indem die Tiere Leben!

Darwinist  02.07.2022, 16:15
@Clemson337
Jetzt gehen wir mal vom unrealistischen Szenario aus, dass eine viel intelligentere, technisch viel entwickeltere Außerirdische Spezies auf der Erde landet und löschen fast die gesamte Menschheit und den Planeten aus.

Mit diesem Satz zeigst du endgültig, dass man mit solchen Leuten wie dir von der "PETA-Fraktion" nicht sachlich diskutieren kann. Es geht dir auch gar nicht um eine Diskussion. Es geht dir nur darum, herumzustänkern. Um Selbstbeweihräucherung wie moralisch richtig du doch bist und wie böse alle Zoos doch sind. Du gibst Dinge von dir, obwohl du von Naturschutzbiologie keine Ahnung hast. Dass ich auf diesen Unsinn ernsthaft eingehe, erwartest du hoffentlich nicht. Muss ich nicht und werde ich auch nicht.

Deswegen muss man ja mit dem vielen Geld den Lebensraum schützen, indem die Tiere Leben!

Genau das tun Zoos.

Beispiel 1: Der Artenschutzeuro im Zoo Frankfurt am Main. Trotz Pandemie wurden seit seiner Einführung im März 2021 bis zum Oktober 2021 allein 50.000 € an Spenden eingesammelt, die zu 100 % an die unterstützten Naturschutzprojekte ausbezahlt wurden.

Beispiel 2: Der Zoo Leipzig unterstützt finanziell den Rhino & Forest Fund auf Borneo. Dieser kauft gerodete Waldflächen, forstet sie auf und will so fragmentierte Schutzgebiete wieder miteinander verbinden.

Beispiel 3: Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von Zoos und Tierparks, die sich v. a. im in-situ-Schutz engagiert, also direkt vor Ort z. B. im Habitatschutz. Sie fördert u. a. Projekte zum Schutz der Tierwelt Sulawesis, zum Amphibienschutz, zum Schutz des Saola und des Gelbeangen-Schopfgibbons.

Zoos investieren kein Geld in den Schutz natürlicher Lebensräume? Von wegen!

Nun frage ich dich: wie viel hast du finanziell zum Schutz der Biodiversität beigetragen? Was hast du getan, um die Artenvielfalt zu erhalten?

Es widert mich an, wenn Leute wie du die wirklich schwere, oft frustrierende und sehr engagierte Arbeit derer, die wirklich etwas gegen das große Artensterben tun, die nicht nur reden, sondern machen, mit Dreck bewerfen, sich öffentlich aufspielen als wären sie die moralisch Guten und selbst in Wahrheit rein gar nichts geleistet haben.

Fakt ist, dass es alleine den Zoos dieser Welt zu verdanken ist, dass es heute noch 50 Tierarten auf dieser Welt gibt, die außer den engagierten Zoomitarbeitern allen anderen Menschen scheißegal waren und die ohne Zoos unwiederbringlich (!) ausgestorben wären. Allein für diese Leistung verdienen die Zoos keine Kritik vom Spielfeldrand, sondern Applaus.

Clemson337  02.07.2022, 17:01
@Darwinist

Ich spende monatlich einen großen Betrag an Mission Erde vom Meeresbiologen, Kameramann und wissenschaftlichen Taucher Robert Marc Lehmann. Er hat in der Vergangenheit einer der Größten Aquarien, nähmlich das Ozeaneum Stralsund geleitet, bis er erkannt hat, das es falsch ist, wilde Tiere zum Vergnügen der Menschen einzusperren. Mit seinem Buch und den Spenden hat er schon fast 90 Tausend Quadratmeter Regenwald geschützt und 3300 Meter geborgene Geisternetze aus dem Meer geholt. Diese 90 Tausend Quadratmeter sind unter Schutz gestellt, dort können die Tiere in Würde und Freiheit leben! Ich will ja auch nicht alles schlecht reden, was die Zoos machen. Meiner Meinung nach findet Artenschutz aber vor Ort statt. Wir müssen den natürlichen Lebensraum der Tiere unter Schutz stellen, dafür braucht man keine Zoos. Weibliche Orcas werden in Gefangenschaft ungefähr bis zu 40 Jahre alt, in der freien Natur bis zu 90 Jahre. Elefanten werden in Gefangenschaft lediglich im Durchschnitt 17 Jahre alt, in der freien Wildbahn durchschnittlich 56 Jahre. Und wenn ich sehe, dass so ein neues Affenhaus 20 Millionen Euro kostet und wie viele hundert Millionen Euro jährlich vom Staat in Zoos investiert wird, wird mir schlecht. Was glaubst du, wie viel Natur man jährlich mit solchen Summen unter Schutz stellen kann. Vielleicht sind dir die zwei Überlebenden Affen nach dem großen Brand im Zoo Krefeld bekannt, diese Tiere müssen seit zwei Jahren auf 50 Quadratmeter leben, ohne auch einen Hauch an Sonne abzubekommen. Das Aquarium Stralsund hatte unter der Leitung von Robert Mark Lehmann einen Mondfisch, diese Fischart konnte er genau 6 Monate lang halten. In freier Wildbahn wird so ein Fisch bis zu 100 Jahre alt. Wir Menschen müssen endlich aufhören, die Regenwälder abzuholzen und die Meere zu verschmutzen, sonst haben wir auf diesem Planteten auch keine Zukunft mehr. https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/lebenserwartung-elefanten-in-zoos-sterben-frueher-a-596051-amp.html

Clemson337  02.07.2022, 17:07
@Darwinist

Außerdem gehöre ich nicht dieser PETA Fraktion an, von denen halte ich selber nichts. Ich bin auch kein Veganer oder Vegetarier, ich bin auch kein radikaler Tierschützer. Ich bin einfach jemand, der der Meinung ist, dass Tierschutz vor Ort stattfinden sollte und dass man wilde Tiere wie Löwen, Elefanten, Orcas,… zum Vergnügen der Menschen nicht Zoos einsperren sollte.

Darwinist  03.07.2022, 11:32
@Clemson337

Dein Beitrag zeigt einmal mehr, dass du an einer Diskussion gar nicht interessiert bist. Du wiederholst deine Meinung, meine Einwände ignorierst du einfach.

Diese 90 Tausend Quadratmeter sind unter Schutz gestellt, dort können die Tiere in Würde und Freiheit leben!

Denkfehler 1: der Freiheitsbegriff kann auf Tiere nicht angewendet werden. Ein Tier hat gar nicht das Verständnis für Freiheit wie ein Mensch. Kein Tier dieser Welt ist frei. Wenn du dich im Tierreich umsiehst, dann siehst du, dass jedes Tier eingeschränkt ist. Viele Tiere sind territorial und damit an enge Reviergrenzen gebunden. Selbst die nicht territorialen Tiere sind nicht frei. Sie sind auf jene Bereiche begrenzt, die z. B. ihre klimatischen Bedürfnisse erfüllen. Die großen Wanderungen der Gnus in der Serengeti etwa werden nicht ausgelöst, weil die Tiere ihre Freiheit ausleben wollen, sondern weil sie müssen. Sie würden verhungern oder Prädatoren zum Opfer fallen, wenn sie nicht wandern würden.

Denkfehler 2: Tiere sind in Schutzgebieten nicht frei. Die meisten Schutzgebiete sind umzäunt und damit nichts anderes als ein großes Zoogehege. Sobald z. B. ein Löwe ein Schutzgebiet verlässt, ist er der Wilderei ausgesetzt. Schutzgebiete werden vom Menschen verwalter, der Tierbestand wird kontrolliert und reguliert. Nimmt z. B. die Zahl an Elefanten in den sûdafrikanischen Nationalparks zu, werden die überzähligen Elefanten gekeult. Sieht so für dich Freiheit aus? Wenn ja, dann sind Zootiere faktisch genauso frei wie ihre Artgenossen in Schutzgebieten.

Was glaubst du, wie viel Natur man jährlich mit solchen Summen unter Schutz stellen kann.

Auf diesen Punkt deiner Kritik bin ich nun wirklich oft genug eingegangen. Dieser Kritikpunkt ist unberechtigt und an den Haaren herbeigezogen. Welchen Beitrag Zoos zum Schutz in in-situ-Projektenbleidten, habe ich schon mehrfach ausgeführt und mit Beispielen belegt, die du schlicht ignoriert hast.

Ansonsten weise ich dich auf die Botschafterfunktion und auf die Forschung in Zoos hin, die wesentlich dabei hilft, Tiere in ihrer Umwelt besser zu schützen. Fakt ist, dass Schutzgebiete ohne dieses Wissen aus Zoos schlicht nicht eingerichtet werden können.

Wir Menschen müssen endlich aufhören, die Regenwälder abzuholzen und die Meere zu verschmutzen, sonst haben wir auf diesem Planteten auch keine Zukunft mehr.

Da stimme ich dir zu. Genau dafür setzen sich die Zoos weltweit ein und engagieren sich auch vor Ort.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/lebenserwartung-elefanten-in-zoos-sterben-frueher-a-596051-amp.html

Längst widerlegt:. http://zoos.media/medien-echo/elefanten-zoos-lebenserwartung/

Ich bin auch kein Veganer oder Vegetarier,

Du findest es also in Ordnung, dass Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht in ihren eigenen Fäkalien stehen müssen, hast aber gleichzeitig ein Problem damit, dass Zoos Tiere artgerecht halten, ordentlich ernähren und tiermedizinisch betreuen? Sorry, das ist einfach bigott und speziesistisch.

Warum willst du nur einigen bestimmten Leuten das Halten von Tieren cerbieten, anderen nicht? Noch dazu willst du denen die Haltung erlauben, die ganz bestimmt keine tiergerechte Umgebung bieten (können), gerade jenen, die das können, willst du die Haltung untersagen. Für mich ergibt das keinen Sinn.

zum Vergnügen der Menschen nicht Zoos einsperren sollte.

Zootiere sind erstens nicht eingesperrt, sie werden in modernen, großzügigen Gehegen tiergerecht gehalten. Zweitens werden die Tiere nicht nur zum Vergnügen der Zoobesucher gehalten. Das ist sicher auch ein Grund, aber nicht der einzige und sicher kein moralisch verwerflicher Grund. Warum sollten Zoobesucher schließlich nicht Vergnügen daran haben dürfen, artgerecht gehaltene Tiere, die sich wohlfühlen, sehen zu können?

Clemson337  03.07.2022, 19:40
@Darwinist

Erstens, ich esse kein Fleisch aus der Massentierhaltung, sondern sehr selten etwas vom Jäger. Zweitens, wenn die Zootiere nicht gefangen sind, können sie dann das Gehege verlassen? Drittens, laut dem Wissenschaftsjournal Conservation Biology haben die Mehrzahl der Kinder keinerlei positiven Lerneffekt davongetragen, sondern einen gleichbleibenden oder gar einen negativen Lerneffekt. Was lernt man denn schon, wenn man einen Eisbären auf einer Plastikeisscholle mit dem Ball spielen sieht, da lernt man bei jeder guten Doku, wo man gut aufpasst mehr. Viertens, hast du jemals in Deutschland einen Löwen mit seinem Besitzer mit oder auch ohne Leine draußen rumlaufen sehen? Nein? Ist glaube auch besser so. Ich hätte gerne die Quelle zu der Stelle, dass überzählige Elefanten gekeult werden. Leider dürfen wilde Tiere wie Löwen auch in privater Gefangenschaft gehalten werden, dass finde ich natürlich verwerflicher, als die Haltung in Zoos. Ich bin halt der Meinung, dass die staatlichen Subventionen nicht in ein 20 Millionen Gehege von Zoos fließen sollten, sondern dass man die Gelder, die der Staat in Zoos steckt, Organisationen wie in Wilderness international gibt, die damit ausschließlich Artenschutz machen. Für Artenschutz braucht man meiner Meinung nach keine Tiere in Zoos zu stecken, aber da gehen unsere Meinungen wohl auseinander was ja auch inordnung ist. Ich kann es ja auch verstehen, wieso man sich gerne wilde Tiere in Zoos anschaut, habe ich schließlich auch früher. Ich habe halt meine Meinung geändert.

Darwinist  04.07.2022, 16:13
@Clemson337
Erstens, ich esse kein Fleisch aus der Massentierhaltung, sondern sehr selten etwas vom Jäger.

Das ändert nichts daran, dass es Willkür ist, den einen (Zoos) das Halten von Tieren zu verbieten, anderen (z. B. Privathaltern) aber nicht. Wer gegen Zoos ist, muss konsequenterweise auch das Halten von z. B. Hunden oder Hauskatzen ablehnen. Objektiv besteht zwischen den Ansprüchen von Wild- und Haustieren kein Unterschied.

Zweitens, wenn die Zootiere nicht gefangen sind, können sie dann das Gehege verlassen?

Können Wildtiere Schutzgebiete oder ihre Territorien verlassen? Nein. ;-)

Drittens, laut dem Wissenschaftsjournal Conservation Biology haben die Mehrzahl der Kinder keinerlei positiven Lerneffekt davongetragen, sondern einen gleichbleibenden oder gar einen negativen Lerneffekt.

Das stimmt nicht. Ich habe selbst im Leipziger Zoo als Zoolotse Führungen für Besucher und Schulklassen gemacht und die sind aus meinen Touren garantiert nicht dümmer herausgegangen.

Der Lerneffekt in Zoos ist duch eine Vielzahl an Studien untersucht und belegt. Hier eine kleine Auswahl aktueller Studien:

Für Artenschutz braucht man meiner Meinung nach keine Tiere in Zoos zu stecken, aber da gehen unsere Meinungen wohl auseinander was ja auch inordnung ist.

Ich muss dich enttäuschen, aber leider irrst du dich. Natürlich ist das Ausweisen von Schutzgebieten ein sehr wichtiges Mittel im Kampf gegen das Artensterben. Das allein reicht aber nicht (mehr) aus.

Ein paar Beispiele:

  • Der Feuersalamander wird aktuell durch die Pilzerkrankung Bsal bedroht. In den Niederlanden ist der Bestand des Feuersalamanders innerhalb weniger Jahre fast völlig ausgelöscht worden. Auch in Deutschland in der Eifel, dem Ruhrgebiet und in Bayern ist die Krankheit schon nachgewiesen worden und hat in den Populationen hohe Letalitätsraten von 100 % erreicht. Wenn sich die Krankheit weiter ausbreitet, wonach es leider aussieht, steht zu befürchten, dass der Feuersalamander bald ausgestorben sein wird und das, obwohl es genug geeigneten Lebensraum gibt. Erschwert wird, dass die Ausbreitung kaum eingedämmt werden kann, weil Wasservögel den Pilz über weite Strecken ausbreiten können. Nur ein ex-situ-Zuchtprogramm könnte dann das Aussterben verhindern. An einem solchen wird gerade gearbeitet. Ziel ist es, die genetische Vielfalt der verschiedenen Populationen zu erhalten und evtl. resistente Populationen zu identifizieren.
  • Der Spix-Ara ist in der Natur ausgestorben und existiert heute nur noch in menschlicher Obhut und das, obwohl der Lebensraum, die Caatinga in Brasilien, noch großteils erhalten ist.
  • Der Kakapo ist durch eingeschleppte Arten auf den neuseeländischen Hauptinseln ausgestorben. Restpopulationen existieren nur noch in Zuchtstationen und auf wenigen kleinen Inseln. Einfach Schutzgebiete zu schaffen, wird nicht reichen, um die Art zu retten. Schutzgebiete müssen von fremden Arten befreit und dauerhaft vor ihnen geschützt werden. Heißt: nur in umzäunten Schutzgebieten werden die Eulenkopfpapageien überleben können.
  • Auch der Schwarzfußiltis ist in der Natur schon ausgestorben gewesen. Gerettet werden konnte er nur durch ein Nachzuchtprogramm. Ursprüngliche Bedrohung war die Dezimierung der Präriehundbestände, die die natürlichen Beutetiere der Iltisse darstellen, nicht der Lebensraumverlust. Heute sind es v. a. die Staupe und andere Krankheiten, für die Schwarzfußiltisse extrem anfällig sind.
  • Nashörner sind vorrangig durch Wilderei bedroht, nicht durch mangelnden Lebensraum. Solange die Wilderei nicht beendet wird, reicht das Einrichten von Schutzgebieten zum Erhalt nicht aus. Nur durch Zuchtprogramme werden sie langfristig überleben. Die nördliche Unterart des Breitmaulnashorns ist effektiv bereits ausgestorben. Aktuell läuft ein Projekt unter Federführung des IZW in Berlin, das die Unterart mit den Mitteln moderner Reproduktionsmedizin retten soll.
Ich hätte gerne die Quelle zu der Stelle, dass überzählige Elefanten gekeult werden.

Gerne.

Allein im Kruger NP werden jährlich etwa 300 Elefanten gekeult: https://www.awf.org/news/south-africa-works-control-krugers-elephant-population.

Das IZW, also eine aus dem Tierpark Berlin hervorgegangene Institution, erforscht übrigens Möglichkeiten des Managements, die Keulungen eines Tages überflüssig machen könnten, z. B. Impfungen zur Schwangerschaftsverhütung.

Zoos sind gut

Sagen wir es doch genauer und so wie es ist: theoretisch kann sich alles und jeder "Zoo" nennen, weil der Name nicht geschützt ist. Deshalb gibt es natürlich auch schlechte Tierhaltungen mit diesem Namen - genauso wie es schlechte Schulen und Krankenhäuser gibt. Die zoologischen Institutionen, die den Namen aber verdienen, weil sie alles machen, was einen modernen Zoo ausmacht, sind wichtig für Tierwohl und Bildung sowie Natur- und Artenschutz.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Skyler0003  15.12.2022, 15:47

Ich weiß nicht genau, was du mit zoologischen Instituten meinst, aber ich gehe mal davon aus, dass es die Gelände sind, in die ich für 30 Euro reingehen kann.

Die sind weder wichtig für Tierwohl, denn den Tieren geht es in freier Natur einfagh bedeutend besser als in Gefangenschaft auf kleinstmöglicher Fläche, noch bildet ein Zoo nichts und niemanden, weil du dort kein Tier in seinen natürlichen Verhaltensweisen siehst, sondern lediglich, wie es 5 Schritte im Betonkasten macht und für Natur- und Artenschutz... dass die Tiere in freier Natur durchschnittlich doppelt so lange leben wie im Zoo sollte als Gegenargument reichen.

zoos.media  19.12.2022, 16:20
@Skyler0003

Nein, also von Eintrittspreise ist das nicht abhängig. Gemeint ist das, was das Wort sagt. Kontextuell bezieht sich das auf Zoos & Aquarien. Die sind auch für Tierwohl sehr wichtig - sehen auch seriöse Tierschützer so - und Zootierhaltung hat auch mit Gefangenschaft nichts zu tun, genauso wie die Natur nicht mit Freiheit.
Dass die Bildungsarbeit in Zoos und Aquarien funktioniert, ist hinreichend durch Studien nachgewiesen. Genauso wie das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen dort. Deshalb stehen Forscher auch Schlange, um dort zu arbeiten, weil nur dort wichtige Forschungsfragen beantwortet werden können, die als Grundlage für Natur- und Artenschutz dienen.
Tatsächlich leben Tiere in Menschenobhut länger als in der Natur - auch das ist wissenschaftlich bestätigt. Hier geht es zum Beispiel um eine von mehreren solcher Studien: https://zoos.media/medien-echo/zoo-tiere-lebenserwartung/ .

Skyler0003  19.12.2022, 22:28
@zoos.media

Ich mache das nicht von Eintrittspreisen abhängig - das galt zur Symbolisierung des Wortes, wie ich es wahrnahm.

Weder Zoos noch Aquarien haben einen positiven Einfluss auf Tierwohl. Oder hältst du es für gut für die Tiere, wenn die von Wand und Gitter umgeben sind? Kein Tierschützer ist pro Zoo oder Aquarium, die will ich mal sehen. Oder willst du mir hier sagen, dass sich...

a.) in Zoos: Elefanten wohlfühlen, sich auf einem Gelände fortzubewegen, dass nicht annähernd der natürlichen Bedingungen gleichkommt? Dass sich Eisbären, die sich in freier Natur gerne mal auf bis zu 1.000.000 km³ großen Arealen bewegen, wohlfühlen, wenn sie ein 200.000 Liter großes Becken haben?

Kein Tier fühlt sich dabei wohl, denen geht es da ähnlich wie dir in einer Abstellkammer. Hinzu kommen die "Freunde", die sich die Tiere nicht selbst aussuchen können.

b.) in Aquarien: Orcas wohlfühlen, bei denen mehrfach gezeigt wurde, wie die ihre Köpfe gegen Betonwände krachen, weil sie suizidale Gedanken hatten?

Nein. Das ist gelogen. Kein Tier fühlt sich wohl in Zoos und Aquarien und das ist eine Aussage, die alle Tierschützer genauso sehen.

Den Beitrag zur Bildung will ich Zoos nicht absprechen, denn so lernen Kinder, wie man Tiere nicht zu halten hat. Ich war schon einige Male in Zoos und Kinder rennen auf den Spielplatz und pfeifen sich eine Currywurst rein. Da liest sich kein einziges die Faktentafeln durch. Die beobachten die Tiere kurz, äffen die nach und denken, dass die Tiere sich in freier Natur genauso verhalten. Die einzigen Studien, in denen ein positiver Beitrsg zur Bildung bestätigt werden konnte, wurden von Zoos selbst in Auftrag gegeben. Was für ein absurder Zufall...

Und wehe du sagst: "Nur so können die Kinder die Tiere im echten Leben sehen". Nein. So sehen sie die Tiere, wie sie nicht aussehen sollten - schau Dokumentationen, lies Bücher oder besuche deren natürliche Lebensräume, dann weißt du, wie sie aussehen sollten. Kinder gehen dümmer aus Zoos, als sie reinkommen https://hpd.de/artikel/10164#:~:text=Diese%20neue%20Studie%20scheint%20zu,Kinder%2C%20Natursch%C3%BCtzer%20zu%20werden.%E2%80%9D).

Natürliche Verhaltensweisen in Zoos...

willst du mich auf den Arm nehmen?

Wann wurde in Zoos je gezeigt, wie Elefanten Nashörner verg****tigen? Wie Löwen Gazellen jagen und fressen? Wie Wölfe auf Nahrungssuche gehen? Wie Bären am Tag zig Kilometer zurücklegen?

Stattdessen sieht man, wie Giraffen an Gitterstäben lecken, Tiger auf und ab laufen, Elefanten ihren Kopf schütteln. Ich habe Elefanten schon in freier Natur gesehen und kaum ein einziges Verhaltensmuster wurde genauso im Zoo veranschaulicht.

Einer Studie der Universität Kent zufolge, die in sechs Zoos in Großbritannien und den USA durchgeführt wurde, zeigten alle 40 Schimpansen mindestens ein abnormales Verhalten. Darunter waren: Selbstverstümmelung, Konsum der eigenen Exkremente oder des Erbrochenen sowie schaukeln mit dem Oberkörper.

Bei Bären sind es das Hin- und Herlaufen, das Auf- und Abschwingen und das Drehen des Kopfes. Weitere Anzeichen sind unter anderem Nase rümpfen, Pfoten kreisen, Maul klappen, Kratzen, Lippen flattern und Scharren.

Das gilt für ALLE Tiere, ich kann die Liste ewig weiterführen. Willst du wissen, wie die Realität aussieht? Nicht so. Du lernst im Wald mit dem Förster um längen mehr als in jedem Zoobesuch.

Forscher gehen in Zoos um die Verhaltensweisen der dortigen Tiere mit denen in freier Wildbahn zu vergleichen. Einen anderen Grund haben die nicht.

Und hier ist der Beweis, dass Tiere in freier Natur länger leben, als in menschlicher Obhut:

https://www.prowildlife.de/aktuelles/hintergrund/elefanten-in-gefangenschaft/

So werden Stiere in der Natur etwa 56 Jahre alt. In Zoos satte 17! Und angenommen du hast recht, dann stelle ich dir hier die Frage:

Wirst du in deinem normalen Leben lieber 75 Jahre alt oder in Gefangenschaft, mit schlechtem Fraß, Medikation und fremden Menschen 120?

Die meisten Wildtiere überleben die Gefangenhaltung im Zoo nur aufgrund regelmäßiger Medikation mit Antibiotika, Antimykotika, Hormonpräparaten, Immunstimulantia, Präparaten gegen Magen-/Darmgeschwüre, Schmerzmitteln und unzähligen anderen Medikamenten, Psychopharmaka nicht zu vergessen, was darauf hindeutet, dass sie zwar vielleicht etwas länger leben, aber psychisch und körperlich schwer krank sind.

Primaten im Übrigen, die ihrer hohen kognitiven Entwicklung wegen vermutlich am meisten unter der Zoogefangenschaft leiden, werden im Zoo meines Wissens nach auch nicht älter als in der Wildbahn.

Auch einen Beitrag zum Artenschutz liefern Zoos nicht, denn wieso sonst werden Tiere nicht ausgewildert? Wieso sonst werden überzählige Tiere getötet? Wieso sonst sind in Zoos unzählige Tiere, die nicht vom Aussterben bedroht sind?

zoos.media  04.01.2023, 16:56
@Skyler0003

"Weder Zoos noch Aquarien haben einen positiven Einfluss auf Tierwohl." - Das sehen echte Tierschützer wie American Humane schlicht anders: https://zoos.media/medien-echo/zoos-aquarien-verbessern-leben-tiere/

Zu a.) Die Aktionsräume von Wildtieren in der Natur sind durch Zwänge im Ökosystem sehr groß. Diese Zwänge fallen in Menschenobhut weg, dadurch verringert sich der benötigte Aktionsraum. Das ist Grundlagenwissen der Biologie.

Zu b.) Bei keinem Orca in seriösen Zoos & Aquarien wurden je Suizidgedanken irgendwie nachgewiesen. Das sind Ammenmärchen.

"Den Beitrag zur Bildung will ich Zoos nicht absprechen" - verständlich würde er doch ihre kruden Thesen widerlegen, weil die Studienlage sehr gut ist. Wir berichten regelmäßig darüber.

"willst du mich auf den Arm nehmen?" - Nein, die Lügen wiegen wahrscheinlich zu schwer. ;) Fehlinterpretiere Studien und Aktivistenorganisationen sind auch keine seriösen Quellen. Damit müsste sich dann alles erledigt haben.

Skyler0003  04.01.2023, 17:58
@zoos.media

Tierrechtsaktivisten wie die Peta und Tierschützer wie Robert Marc Lehmann sehen das auch nochmal anders.

Zu a.) Nein, zu Zwängen zählt das leben in menschlicher Obhut. Die sollen ja große Aktionsräume haben und nicht in einer Abstellkammer leben. Der Raum, den die brauchen, verringert sich nicht, oder denkst du ein Eisbär im Zoo, der auf seinem Betonfelsen rumlümmelt, will keine Weite haben? Keine Freunde, die er sich selbst ausgesucht hat und keine Robbenbabys früh am morgen fressen?

Zu b.) Ach so wirklich?

https://youtu.be/bUWpSk_PyMg

https://youtu.be/eV-p4FsPY_4

https://youtu.be/k9ldgkuDZWo

Nein, das in Aquarien und Sea World Suizidalität besteht ist Fakt.

verständlich würde er doch ihre kruden Thesen widerlegen, weil die Studienlage sehr gut ist. Wir berichten regelmäßig darüber.

Zitiert halt meinen kompletten Satz. Nein, in Zoos lernt man nichts. Ich hab durch die "Was-ist-Was" Kassetten meiner Jugend viel mehr gelernt, als in Zoos.

Fehlinterpretiere Studien und Aktivistenorganisationen sind auch keine seriösen Quellen. Damit müsste sich dann alles erledigt haben.

Ihr selbst aber schon, ja klar. Es ist nachgewiesen, dass es den Tieren im natürlichen Habitat bedeutend besser geht. Studie kann ich euch gerne privat schicken.

zoos.media  12.02.2023, 13:25
@Skyler0003

Weder PETA noch die Thesen von Robert Marc Lehmann sind aber seriös.

Aktuelles Beispiel für PETA: https://zoos.media/medien-echo/zoo-duisburg-peta-strafanzeige-orang-utan-scheitert/
Aktuelles Beispiel für RML: https://zoos.media/medien-echo/robert-marc-lehmann-leiter-aquarium-europa-groesstes/

Solche kruden Äußerungen, die sie hier als Belege anführen wollen, halten einer kritischen Überprüfung nicht stand. Sie sind gegenstandslos. Wir haben alle Beweise geliefert, dass Sie die Realität nicht akzeptieren wollen, ist Ihr Problem.

Zoos sind gut

Gewisse Tierarten werden leider nur dank Zoos überleben. Viele Zoos engagieren sich im Tierschutz und wildern bedrohte Tiere in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet aus. Dazu arbeiten sie mit der lokalen Bevölkerung zusammen, denn Auswildern bringt nix, wenn die Leute die Tiere gleich wieder töten.

Die Welt ist nicht nur schwarz und weiss. Man muss Dinge differenziert betrachten.


Melodiax  22.03.2022, 07:25

Zoos haben seit ihrer Existenz gerade einmal 50 Arten gerettet - während täglich 100 Arten aussterben. Das ist nichts. Und wenn wir ehrlich sind, sind Zoos für die meisten Tiere einfach Endstationen, weil sie eben nicht mehr ausgewildert werden können. Es ist sehr viel sinnvoller Tiere vor Ort zu Schützen.

Unentschlossen

Kommt auf die Lebensbedingungen der Tiere (und anderes) an, wenn sie nicht unglücklich sind an sich mMn nicht unbedingt schlecht

kann schließlich Mehrwert für Besucher, Arbeitnehmer, Arbeitgeber und andere Firmen bedeuten


HelferAmeise 
Beitragsersteller
 13.03.2022, 22:34

Da sehe ich ja das Problem, wie kann ein wildes Tier auf so einen kleinen Raum glücklich sein? Allein Wale, Delphine oder auch Landtiere sind doch viel mehr Raum gewöhnt

Darwinist  14.03.2022, 10:09
@Irina81

In Deutschland gibt es noch zwei Zoos, die Delphine halten, der Zoo Duisburg und der Tiergarten Nürnberg. Mit den viel zu kleinen Becken in Badezimmeroptik haben ihre Delphinarien aber nichts mehr zu tun.