Wie stark glaubt ihr an einen Gott?

Ich bin agnostischer Atheist. Das heißt, dass ich einerseits nicht an irgendeine der bekannten Götterfiguren glaube, andererseits aber auch dem gewissen Grad an wissenschaftlich angemessenen "Restzweifel" Rechnung trage. Ich kann über die Existenz oder Nichtexistenz eines Gottes keine endgültige Gewissheit erlangen. Brauche ich aber auch nicht, denn "Gott" ist kein Objekt, das von der Wissenschaft ernst genommen werden muss.

Sprechen wir aber von einem bestimmten Gottesbild, verändert sich die Ausgangslage wieder. Denn je konkreter ein "Gott" beschrieben wird, desto zuverlässigere Aussagen kann man über "ihn" tätigen.

So bin ich zum Beispiel mit sehr hoher Sicherheit davon überzeugt, dass es den "allmächtigen", "allwissenden" und "gütigen" "Gott" "YHWH"/"Gottvater"/"Allah" nicht gibt. Einfach deshalb, weil die Darstellung dieses "Gottes" zu paradox ist.

Andere Ideen, wie beispielsweise das Dao aus dem chinesischen Daoismus, sind so schwer zu fassen, dass man nicht wirklich sagen kann, ob es so etwas gibt oder nicht. Seine Darstellung in den Schriften von Laozi und Zhuangzi verträgt sich zum Beispiel recht gut mit den Phänomenen der uns umgebenden Welt. Das heißt nicht, dass man daran "glauben" muss. Aber es verursacht zumindest weniger Kopfschmerzen als der Glaube an den abrahamitischen "Gott".

Mir sind viel zu viele Dinge zu irreführend und vieles widerspricht sich einfach und deshalb denke ich nicht das das alles wahr ist. Ich bin aber mit meiner Religion aufgewachsen und irgendwo ist es wie ein Sicherheitsnetz in sehr schweren Zeiten für mich aber mehr auch nicht. Aktiv geglaubt habe ich nie

Die Umfrage ist seltsam: Zunächst fragst du nach dem Glauben. Die Antworten drehen sich aber alle um die Existenz. Das passt nicht zusammen.

Das Universum ist riesig. Wahrscheinlich gibt es irgendwo hochentwickelte Lebensformen, die Dinge können, die die Menschen für göttlich halten würden.

Ich glaube aber nicht daran, dass irgendeiner dieser Wesen einen persönlichen Bezug zur Menschheit hat. Die Vorstellung eines Gottest hat offenbar einen tieferen sozial Sinn. Aber was bedeutet dann "Existenz"? Existiert Geld außerhalb der Vorstellung der Menschen? Das ist ja auch nur buntes Papier und Metallscheibchen.

Ich glaube an einen Gott doch dieser ist NICHT "der Gott" denn die meisten Monotheistischen Weltreligionen verehren. Ich sehe meinen Gott als meinen Schöpfer und habe einen direkten Bezug zu ihm weil ich mich mit ihm unterhalten kann und auch eine direkte Kommunikation da ist. Außerdem habe ich schon oft gemerkt wie ich ihn um etwas gebeten habe und er es dann auch so gelenkt hat dass es auch so eingetroffen ist.

Wie stark? Der Glaube muss uneingeschränkt sein, sonst ist es kein Glaube. An einen Gott "glauben" bedeutet, uneingeschränkt einem Gott zu vertrauen, nicht ein bisschen. Verlangt wurde dieser uneingeschränkte Glaube bereits in der römischen Mythologie:

Der Glaube heisst auf lat. die FIDES = Vertrauen, Treue, Glaube.

In der römischen Mythologie ist die FIDES personifiziert als die Göttin FIDES, die Göttin der Treue und des Vertrauens. Sie wurde auch unter dem Namen Fides Publica Populi Romani (= allgemeine Vertrauenswürdigkeit des römischen Volkes) verehrt. Die Göttin ist also eine Herrscherin, der die Untertanen ewig treu dienen müssen. An jährlichen Festspielen zu Ehren von FIDES, mussten die Römer mit bedecktem Haupt und bis zu den Fingern eingehüllter rechter Hand absolute Hingabe und ihr uneingeschränktes Vertrauen zu FIDES bezeugen.

Auf dieser Tradition beruht auch der christliche Glaubensbegriff.