Wie soll man mit Buddhismus anfangen?

9 Antworten

Eigentlich bin ich Christ, aber irgendwie glaube ich an all das nicht so sehr, für mich ist der Mensch selber für das verantwortlich, was er macht, und nicht Gott

Und warum folgt für dich denn gleich der Wechsel zum Buddhismus? Warum lebst du dann nicht einfach dein Christentum entsprechend, oder wirst Humanist(zumal der Humanismus die Verantwortung des Menschen als freies Wesen in den Mittelpunkt stellt)?

Tut mir Leid, aber ich verstehe deinen Gedankengang nicht und würde dir daher raten, ihn noch einmal zu überdenken.


Draggyblackdots  28.02.2014, 11:07

Wenn man den Gedankengang eines anderen nicht versteht, ist es nur eine Variante, den anderen aufzufordern, die Sache noch mal zu überdenken. Die andere Variante ist, sich selbst weiter zu informieren.

Es stimmt, dass sowohl Humanismus als auch Buddhismus die Verantwortung des einzelnen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Im Unterschied zum Humanismus lehrt der Buddhismus Methoden, wie man die Verantwortung für den eigenen Geist übernehmen kann. Wenn jemand z. B. Liebeskummer hat, geht es ja gar nicht darum, wie man in der Gesellschaft Verantwortung übernimmt. Da geht es einfach ums eigene Wohlbefinden. Man braucht einen trainierten Geist, um die Gedanken in dieser Situation in der Gegenwart zu halten und nicht ständig an eine abwesende Person zu denken. Nicht in selbst- quälerischer Weise an die Vergangenheit zu denken. Es ist auch ein Unterschied, ob es nur um das selbstverantwortliche Handeln geht, oder ob es auch darum geht, für das Verantwortung für das zu übernehmen, was im Kopf abgeht, während man z. B. abwäscht. Das Liebeskummer- Thema kommt hier auf GF net ständig. In dem Sinne, dass jemand an jemanden zwangsdenkt, der nicht anwesend ist.

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Es gibt im Buddhismus verschiedene Richtungen. Finde doch für Dich erstmal heraus, welche Richtung Dir am meisten liegt.

Die gängigen Richtungen sind:

Theravada-Buddhismus

Zen-Buddhismus

Tibetischer-Buddhismus

Amida-Buddhismus


Kemroy  25.02.2014, 12:47

PS: Wenn Du gleich etwas tun möchtest, dann beachte einfach folgende Regeln:

  1. Nicht töten.
  2. Nicht nehmen, was einem nicht gegeben wurde (nicht stehlen).
  3. Nicht lügen. Kein belangloses Geschwätz. Keine barsche oder grobe Rede.
  4. Kein Genuß von Alkohol oder Drogen.

Wenn Du das alles schaffst zu beachten, dann ist das schon sehr buddhistisch.

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Schmunzel: Nichts einfacher als das - mach' einfach was Buddha gesagt hat: Das ist der edle achtfache Pfad, der zur Aufhebung des Leidens führt. Er beginnt mit "rechter Erkenntnis".

Zu Zeiten des historischen Buddha war ein persönlicher Lehrer die einzige Möglichkeit, Kenntnisse über die Lehre zu erhalten. Heute haben wir zusätzlich schriftliche Quellen, womit ich auch und vor allem das Internet einschließe. Das sollte die erste Wahl sein. Hat man dann ein gewisses Grundwissen, wird man selbst darauf kommen, wie gut es ist, sich mit anderen darüber austauschen zu können. Immer versuchen, sich selbst ein Urteil zu bilden, nicht blind (gläubig :-)) einfach irgendwo bequem anlehnen - dann schadet nicht einmal ein Disput mit Gegnern des Buddhismus.

Im achtfachen Pfad sind des weiteren auch Lebensregeln (die man etwas einseitig auch als Ge- oder Verbote bezeichnen könnte) enthalten. Die Laienregeln sind zwar hinsichtlich der Anzahl weniger als die christlichen 10 Gebote, aber nicht unbedingt weniger weitreichend. Beim Stichwort "töten" beispielsweise ist nicht allein der Mensch gemeint, sondern jedes lebende Wesen.

Der achtfache Pfad ist aber kein Stufenplan, der Punkt für Punkt abgearbeitet wird. Mit dem "nicht-töten" und "nicht-stehlen" kann man selbstverständlich sofort anfangen, ohne daß man bereits die allerhöchste Erkenntnis gewonnen hat. Die Lehre erschließt sich auf dem Weg - und je nach aktueller gewonnener Einsicht handeln wir.

Ich habe versucht, mich kurz zu fassen. Falls es "zuuuuu kurz" war, einfach nachfragen.

Viel Glück und Erfolg.

Eigentlich bin ich Christ, aber irgendwie glaube ich an all das nicht so sehr, für mich ist der Mensch selber für das verantwortlich, was er macht, und nicht Gott.

Gerade im Christentum ist der Mensch selbst verantwortlich für das, was er macht. Gott lässt ihm die Freiheit dazu. Der Mensch ist frei, sich für Gott zu entscheiden oder gegen ihn. Er ist frei, Gutes zu tun oder Böses. Er ist frei, seinen Nächsten zu lieben oder ihn zu hassen.

Für all das ist der Mensch selbst verantwortlich, und er wird von Gott, seinem Schöpfer und Richter, dafür zur Verantwortung gezogen.

Was dein Interesse für den Buddhismus angeht: Zum Einstieg Informationen über den Buddhismus sammeln (z.B. Google, Wikipedia, etc.), also was wird wirklich gelehrt, welche Schriften gibt es (die dann beschaffen und lesen), Kontakt suchen zu Buddhisten.

Mit dem "niemandem mehr Leid zufügen" kannst du gleich mal anfangen, egal ob als Christ oder Buddhist ... :-)


Draggyblackdots  26.02.2014, 09:17

Es ist ohne buddhistisches Geistestraining sehr schwierig, ein besonders guter Mensch zu sein. Der Buddhismus ist eine Trainingsmethode, um das Ego aufzulösen. Das wird in allen Einzelheiten gelehrt. Das christliche Zöllibat funktioniert nicht, weil im Christentum keine Methoden gelehrt werden, WIE man die sexuelle Begierde herunterfahren kann. Bzw. den Trieb sogar ganz auflösen kann, wenn man das möchte. Man braucht Methode, wenn man z. B. eine Lebenslange Ehe führen will. Methoden, damit man sich nicht alle 7 Jahre neu verliebt und dann diesem Hormonstoß hinterherlaufen muss. Im Christentum wird die Lebenslange Ehe, oder das Zöllibat einfach " anbefohlen". Es wird aber nicht gesagt, WIE man das schaffen soll. Im Buddhismus wird es nicht verodnet,( niemand muss im Zölibat leben, Scheidungen sind erlaubt) aber es gibt das Angebot, die Methoden zu lernen.

Das Gleiche betrifft z. B. die Zufriedenheit mit wenig Besitz. Nicht der Protz- Bischhof hat schuld, sondern seine Religion lehrt keine Methode, wie man ohne Status und Geld glücklich sein kann.

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wieso glaubst du, dass es keine Lehrer gibt? du kannst hier in ein Forum kommen:

http://anfaengergeist.net/

dort werden deine Fragen beantwortet. Du kannst dort vielleicht auch andere junge Buddhisten kennenleren. Es ist normal, dass Jugendliche Buddhisten werden wollen. Daher wird das alles organisiert. Wenn du im Forum bist, bekommst du auch Beratung, wo du in der Nähe deines Wohnortes hingehen kannst. Buddhistische Zentren gibt es in allen größeren Städten. Momentan werden Zentren in kleineren Städen aufgebaut. Du bekommst Kontakt zu asiatischen Lehrern vermittelt, falls du das willst. Wenn du dich dort anmeldest, kannst du einen Tread eröffnen mit genau der Frage, die du gestellt hast. Ein nettes Buch, was man mit 14 verstehen kann ist: " Die Kuh, die weinte" ( Ajahn Brahm) Am Anfang machst du eine Atemmeditation. Das bekommst du da dann erklärt. Wichtig ist auch, sich zu informieren über die verschiedenen Richtungen des Buddhismus, die in Deutschland vertreten sind.


Draggyblackdots  24.02.2014, 18:59

oder gleich mit einem asiatischen Mönch telefonieren, einfach anrufen, da musst du aufs Band sprechen. Sag einfach auf Englisch, du bist 14, möchtest gerne Buddhistin werden, und hinterlass deine Nummer in Englisch. Der Lehrer freut sich. Er lernt auch Deutsch, aber hat erst damit angefangen.

http://palyul.eu/germany/

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