Wie soll das gelaufen sein dass Ragnar in einer Schlangengrube starb, wenn Schlangen das kalte skandinavische Klima nicht mögen und dort überaus rar sind?
Warum bitte sollten die Feinde von Ragnar sich die Mühe machen die Moore nach Kreuzottern ab zu suchen, der einzigen in Skandinavien heimischen Schlange, die weder besonders beißlustig noch irrsinnig giftig ist, von deren artgerechter Haltung sie zudem keine Ahnung hatten (Internetforen zur Haltung von Reptilien gab es damals noch nicht), statt ihn alternativ einfach ganz normal so lange zu foltern bis er sein Leben aushaucht???
4 Antworten
Die Schlangengrube ist eher als Metapher zu sehen, nicht als tatsächliches Geschehen. Die Fragen nach der Umsetzbarkeit in der Realität stellt sich so detailliert also gar nicht unbedingt.
Die Serie basiert auf historischen Texten, die viele Hundert Jahre alt sind und die ihrerseits auch erste viele Hundert Jahre nach dem möglicherweise historischen Ragnar entstanden sind.
Es ist sogar unklar, ob es überhaupt einen Ragnar Lodbrok gegeben hat oder ob im Laufe der Jahre nicht mehrere Personen in dieser Gestalt vereinigt wurden.
Die Erzählungen von seinem Ende in einer Schlangengrube sind also alles andere als eine historische Tatsache, so wie überhaupt die Verwendung von Schlangengruben als Hinrichtungs- oder Foltermethode kaum historisch belegbar ist.
Beste Grüße!
In Afrika wäre das praktisch durchaus umsetzbar, mit Schwarzen Mambas, die chronisch äußerst schlechte Laune haben
Genau, die Verfasser wussten mit Sicherheit, was eine Schlange ist. Aber es war schlicht nicht wichtig, ob diese Art der Tötung sinnvoll oder umsetzbar gewesen wäre. Die Botschaft der Geschichte stand im Mittelpunkt, nicht deren Realitätsgehalt.
Die Schlange (nur die Kreuzotter kommt in Frage) hat jedenfalls in der Sage kein besonders gutes Image. Das verblüfft ein bißchen, da man sie aufgrund ihrer angenomenen geringen Häufigkeit in Skandinavien wohl kaum als reale Gefahr für die damaligen Menschen betrachten kann. Sie kamen vermutlich nur in baumlosen Mooren vor
Um eine tatsächliche Gefahr ging es dabei nicht, sondern um die negativen Eigenschaften, die diesen Tieren mythologisch/kulturell zugesprochen wurden. In der nordischen Mythologie haben wir z.B. die Midgardschlange und Nidhöggr, schlangen- oder drachenartige Wesen, die am Untergang der Welt beteiligt sind. Außerdem waren die Aufzeichner der Geschichten um Ragnar selbst schon Christen und auch für diese war nach der Sache im Paradies das Verhältnis zu Schlangen etwas beschädigt.
Vermutlich hat man ihn nicht mit allen Ehren begraben, sondern ihn nur in einer Grube verscharrt wie einen Hund. Es gab also keine Begräbnisfeier und um ihn zu demütigen, hat man ihm eine tote Schlange in seine Grube geworfen um ihn noch im Tod zu demütigen. Daraus wurde dann mit der Zeit die "Schlangengrube".
is ja schon ne Weile her, die wird doch nicht etwa jmd ausgerottet haben :)
Es ist 1. eine überlieferte Geschichte, die in einem Film/einer Serie „nachgestellt“ wurde, 2. war es in England, 3. König Elle „stand“ auf die Schlangengrube, 4. wahrscheinlich machts die Menge und die Größe, 5. ging es den Schlangenhaltern wahrscheinlich weniger um „artgerechte“ Haltung. Hauptsache, die Schlangen haben überlebt, damit sie ab und zu mal jemand totbeissen konnten, 6. immer nur die Leute „normal“ foltern, ist auf die Dauer ja auch langweilig und den Blutadler kannte Elle (noch) nicht. Etwas später haben Ragnars Söhne ihm gezeigt, wie man jemand auf andere Weise „kreativ“ umbringt
Ich selbst bin sogar sicher, dass in der Figur des Ragnar Lothbrok mehrere historische Personen vereinigt wurden. Immerhin müssen die Verfasser oder Übermittler der Sage aber gewusst haben was eine Schlange ist, was zugleich ihr damaliges Vorkommen belegt