Wie sind die Chancen als Autor einen Verlag zu finden? Ist das nicht sehr schwer?
Wie sind heutzutage die Chancen als Autor einen Verlag (wenigstens einen kleinen Verlag) zu finden? Gleicht es nicht einem Lotto-Gewinn einen grossen Verlag zu finden und gelten da nicht strenge Regeln was Form, Stil, Inhalt anbelangt (zum Beispiel Rowohlt-Verlag,...), so dass kritische oder künstlerische Autoren oder Independent -Autoren (weil sie nicht in ihr kommerzielles Konzept passen) oder ältere Autoren oft aussen vor sind? Ist es besser ein Roman z.B. Krimi, Drama,... in einem Selbstverlag zu veröffentlichen oder in einem kleinen Verlag (z.B. Book on Demand) oder andere Wege zur Veröffentlichung wählen z.B. Internet,...? Was ist Eure Meinung?
10 Stimmen
4 Antworten
die großen Verlage sind sehr wählerisch und die Chance, dass gerade dein Buch interessant für sie ist, ist sehr klein. Es gibt aber auch Alternativen zum Großverlag. Der Book on demand- Markt ist groß und vielfältig. Es gibt mittlerweile viele Verlage, die auch unbekannte Autoren veröffentlichen. Für schmales Geld bekommst du dort ein Lektorat und den Service, dass der Verlag dein Buch in den Handel bringt. BoD in Hamburg ist ein gutes Beispiel für die Branche. Man erreicht nicht so viele Käufer wie bei einem bekannten Verlag, aber dieser Weg ist eine gute Möglichkeit, sich vorzustellen. Zusätzlich bieten manche Verlage auch die Vermarktung des Buches als E-Book an, ein Beispiel wäre Bookrix, das von Bastei-Lübbe betrieben wird. Hier kostet die Veröffentlichung gar nichts, der Verlag hat aber den Vorteil, sich über solche Plattformen Zugriff auf mögliche Erfolgsautoren zu sichern.
Literaturverlage wie Rowohlt oder Suhrkamp haben kein kommerzielles Konzept, es zählt einzig und allein die künstlerische Qualität eines Buches
Besser unabhängig sein und selbst finanzieren. Eigener Verlag oder Book on Demand oder Pressbooks. Oder kleiner "Fischerverlag "-aber da muss man zuzahlen -1000 Euro oder mehr....
Kommt darauf an ob Du damit Geld verdienen willst - Selbstverlag bedeutet auch selbst finanzieren
Ich gebe allerdings zu, dass nach dem großen Ausverkauf der Verlage an Bertelsmann und Holzbrinck, praktisch nur noch Profit eine Rolle spielt, Autoren nicht mehr aufgebaut werden und es nur noch um den schnellen Erfolg und Abverkauf geht; Suhrkamp und Rowohlt sind die letzten bedeutenden deutschen Verlage, die sich dagegen noch wehren - noch.
Wirklich die künstlerische Qualität? Gibt es nicht strenge Regeln was Form, Stil, Inhalt anbelangt?
1.) Verlage sind keine Wohltätigkeits-Organisationen, um die Wunschträume von Hobby-Autoren zu erfüllen ;-)
2.) Verlage sind Privat-Unternehmen, die ihre eigenen Geschäftsziele haben => Umsatz und Gewinne - um am hart umkämpften Buchmarkt zu überleben.
3.) Lotto-Gewinn klingt nach Zufall! Und Zufall ist es definitiv NICHT, wenn ein Manuskript angenommen wird von einem Verlag. Seriöse Verlage nehmen nur solche Werke an, bei denen sie davon überzeugt sind, dass sie hohe Verkaufszahlen und hohe Umsätze produzieren, damit die Kosten gedeckt und Gewinne erzielt werden.
Dass es für neue (Hobby-) Autoren immer schwieriger wird, von einem seriösen Verlag angenommen zu werden, hat folgenden Hintergrund:
Bücher Schreiben ist in letzter Zeit ein weit verbreitetes Hobby geworden.
Massen von Hobby-Autoren schreiben Bücher und drängen danach, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren.
- Ob sie wirklich Talent zum Schreiben haben,
- ob ihre Werke tatsächlich geeignet sind für eine Veröffentlichung
- ob sich wirklich Leser finden würden, die diese Werke gern lesen würden,
- ob sich wirklich Käufer finden würden, die Geld bezahlen für diese Bücher
...das ist bei vielen Hobby-Autoren nicht unbedingt der Fall.
Die seriösen Publikums-Verlage werden Tag für Tag überschüttet mit Manuskripten von hoffnungsvollen Hobby-Autoren ‒ so viele Lektoren gibt's gar nicht, um die alle zu lesen. Und meistens lohnt es sich auch gar nicht für die Verlage, Zeit zu investieren in die ersten Schreibversuche von unbekannten Hobby-Autoren.
An Erstlingswerken von unerfahrenen, unbekannten Hobby-Autoren haben seriöse Verlage deshalb kaum Interesse. Das lohnt sich nicht, weil da keine hohen Verkaufszahlen zu erwarten sind.
Und deshalb werden die meisten Manuskripte abgelehnt oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen.
Selbstverlag / Selfpublishing ist eine einfach realisierbare Alternative für Hobby-Autoren, um ihre Werke an die Öffentlichkeit zu bringen, aber ob sich dann wirklich Leser oder sogar Käufer finden, das ist fraglich.
Das Angebot an Selfpublishing Büchern / eBooks ist gigantisch groß und tagtäglich kommen neue Massen dazu. Wer soll die alle lesen?
Viele Hobby-Autoren bieten ihre eBooks kostenlos an, um überhaupt mal Leser zu bekommen. Z.B.bei Amazon werden über 50.000 kostenlose eBooks angeboten:
www.amazon.de/s?i=stripbooks&rh=p_36%3A0-0&field-binding_browse-bin=600849031&tag=aimchade-21
Da greifen Leser, die gern mal ein Selfpublishing Buch lesen wollen, doch lieber zu einem kostenlosen eBook, als dass sie Geld ausgeben für ein Buch/eBook, von dem sie gar nicht wissen, ob es überhaupt das Geld wert ist ;-)
Da Selfpulishing Bücher meistens kein Lektorat, keine Rechtschreib- und Grammatik-Prüfungen oder sonstige Qualitätschecks durchlaufen haben, ist das Risiko groß, dass es einfach nur belangloses Geschreibsel voller Fehler ist.
Warum sollte ein Leser für so ein "Risiko" Geld ausgeben, wenn es auch so viele kostenlose eBooks gibt?
Mein persönliches Fazit als Viel-Leser:
Ich lese gar keine Selfpulishing Bücher. Ich lese Bücher, die von seriösen Publikums-Verlagen veröffentlicht wurden, denn da kann ich mir relativ sicher sein, dass ich ein gewisses Maß an Qualität erwarten kann.
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Noch eine Ergänzung bzw. Warnung an Hobby-Autoren:
Aufpassen, dass man nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerät! Die geben sich aus als seriöser Verlag und machen den unerfahrenen Autoren große (falsche) Versprechungen über den (angeblich) erwarteten Erfolg des (angeblich) supertollen Buchs. Letztendlich wird der Autor abgezockt durch versteckte Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags und am Ende bleibt der Autor sitzen auf hohen Kosten im 5-stelligen Bereich und auf Kisten voller Bücher, die niemand haben will :-(
Ich kann der Antwort nur bedingt zustimmen. Deine Aussage klingt so, als wären alle Bücher, die im SP erscheinen, schlecht, während Bücher, die im Publikumsverlagen erscheinen, gut sind.
Das ist nicht der Fall.
Klar, es gibt tatsächlich Hobbyschreiberlinge, die eine Geschichte schreiben und sie auch veröffentlichen, ohne dass dieser vorher eine gründliche Überarbeitung zuteil geworden ist. Ich kenne allerdings auch Autoren, die schon bei großen Verlagen veröffentlicht haben (was Deinen Worten gleichzusetzen ist mit: Sie haben einen hohen Qualitätsstandard), die aber lieber auf SP gehen, weil sich der Markt gewandelt hat und die Verlage für das Manuskript keinen Platz freihaben.
Ist also das Buch dieses Autoren schlecht?
Ich bin so ziemlich sicher, dass es genug Autoren im SP Bereich gibt, die ihr Handwerk beherrschen und die sehr wohl ziemlich penibel darauf achten, dass der Leser eine Geschichte hoher Qualität bekommt.
Das stimmt. Ein guter Kommentar. Ich bin als Leser (ich schreibe aber auch) anders und lese auch selbst publizierte Buecher, habe mir auch Buecher von unbekannten Autoren gekauft. Ich bin kritisch und sage mir, dass Lektoren unvollkommene Menschen sind und dass nicht jedes Buch, das bei einem grossen Verlag rauskommt, automatisch gut ist oder Garant ist fuer Qualitaet. Das sehen viele andere geschulte Leser aus meinem Freundeskreis genauso. Vieles was so fuer die grossen Massen angeboten wird, langweilt mich, ist oft massentauglicher Kommerz...
Klar gibt es viele unfähige Hobbyautoren - aber auch schlechte Autoren bei einem grossen Verlag - obwohl es Rechtschreibkorrekturen gab....
Hey,
Leider ist das sehr schwer einen Verlag zu finden denn manchmal lehnen sie ab nur weil sie keine Ahnung einen schlechten Tag hätten oder so. Aber trotzdem viel Glück!
Ist es nicht besser im Internet einen Roman zu veröffentlichen oder im Selbstverlag?