Wie sieht der typische Wandaufbau ( in einer Kirche bzw. Basilika) in der Romanik und der Gotik aus?

1 Antwort

Romanik kannte zwar auch schon Kreuzrippengewölbe auf Pfeilern, aber die bewusste Auflösung der Wand- und Tragkonstruktion kam erst in der Gotik. Dort wurden die nichttragenden Wandfelder im gegensatz zur Romanik meist  aufgelöst und durch großflächige Fenster ersetzt. 

Kernunterschied ist also wohl die Lichtführung. Romanische Bauten sind meist ziemlich düster, weil die Fensterflächen anteilig sehr klein sind. In der Gotik wurde bewusst die Durchlichtung des Baus inszeniert, z.B. durch die Einführung der Lichtgaden. Lichtgaden sind ein Haupt über der Firstlinie der Schiffe einer Basilika, und besteht außer der vertikalen Tragstruktur quasi ausschließlich aus Fensterflächen. Folge ist das "Himmelslicht" in gotischen Kathedralen.

Möglich wurde die gotische Lichtführungstechnik allerdings (wie oben angedeutet) erst durch die Weiterentwicklung der Tragwerkstechnik, nämlich durch Auflösung/Skelettierung der massiven Wandkonstruktionen mit Einführung der Strebepfeiler, die üblicherweise durch das Gewicht krönender Fialen die nötige Stabilität erhielten.