Wie selbstbestimmt ist Gretchen und wie wird ihre Selbstbestimmung durch Gesellschaft u. Kirche beeinflusst?
Kann mir jemand vielleicht mit konkreten Textstellen helfen. Ich habe schon aufgeschrieben, dass Gretchen anfangs fremdbestimmt ist, sie tut alles was die Gesellschaft und Kirche ihr vorschreiben, sie geht zur Beichte etc., lästert über andere unverheiratete Schwangere... außerdem bringt sie den Schmuck zum Priester. Beim zweiten Mal aber bringt sie ihn ja nicht weg. Außerdem wehrt sie sich ja auch nicht gegen Faust... sie sagt nicht nein und tut sogar alles um mit ihm zusammen zu sein. Aber ist sie nicht da auch irgendwie von Faust bestimmt? Am Ende bringt sie ja ihr Kind um aber nimmt dann die Schuld auf sich. Sie könnte ja mit Faust abhauen aber bleibt sich lieber treu und handelt selbstbestimmt... oder wie würdet ihr das deuten?
Es geht um Faust von Goethe
1 Antwort
Die Ermordung des Kindes ist aber paradox genug:
Gretchen tut dies in einem Akt der Verzweiflung, um einer Stigmatisierung durch die Kirche zu entgehen, obwohl sie dadurch ein christliches Gebot mit Füßen tritt.
Zudem muss man ihr Alter und daraus resultierend ihre Unüberlegtheit bedenken, welche nahelegt, dass Faust dies (aus)zunutzen weiß.
LG