Wie schreibt man wenn eine Person denkt?

5 Antworten

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Puh. Ich finde es ehrlich gesagt etwas anmaßend zu behaupten, man könne Gedanken nur in Anführungszeichen zum Ausdruck bringen. Das ist Blödsinn. Das kann man machen, ja. Ich persönlich mag das beispielsweise nicht.
Der Dialog wird bereits durch Anführungszeichen gekennzeichnet, sodass man auf Begleitsätze definitiv nicht mehr verzichten verzichten kann, wenn man Verwirrungen vorbeugen möchte. Das wiederum schränkt einen sehr in der Wahl seiner Formulierungen ein und kann zu einem eintönigen Schreibstil führen. Das ist natürlich auch abhängig davon wie viel man mit Dialogen und direkten Gedanken arbeitet.
In der Ich-Perspektive beispielsweise müsste man Gedanken gar nicht kennzeichnen, da das in der Regel selbsterklärend ist. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Nichtsdestotrotz gibt es verschiedene Möglichkeiten Gedanken darzustellen:

Man kann die Gedanken einer Figur direkt in den Fließtext einbauen:
Laut fluchend feuerte sie ihre Tasche durch den Raum und stampfte in die Küche, während sie darüber nachdachte in was für einem Albtraum sie gelandet war. Das konnte doch gar nicht wahr sein! ...

Mann kann einfache Anführungsstriche verwenden:

'Das kann einfach nicht wahr sein! Das ist ein Albtraum! Ein einziger Albtraum!' Laut fluchend feuerte sie ihre Tasche durch den Raum und stampfte in die Küche...

Man kann Kursivschrift verwenden:

Das kann einfach nicht wahr sein! Das ist ein Albtraum! Ein einziger Albtraum! Laut fluchend feuerte sie ihre Tasche durch den Raum und stampfte in die Küche...

Einige Hobbyautoren haben das auch mit anderen Sonderzeichen gelöst:

//Das kann einfach nicht wahr sein! Das ist ein Albtraum! Ein einziger Albtraum!// Laut fluchend feuerte sie ihre Tasche durch den Raum und stampfte in die Küche...

*Das kann einfach nicht wahr sein! Das ist ein Albtraum! Ein einziger Albtraum!* Laut fluchend feuerte sie ihre Tasche durch den Raum und stampfte in die Küche...

[Das kann einfach nicht wahr sein! Das ist ein Albtraum! Ein einziger Albtraum!] Laut fluchend feuerte sie ihre Tasche durch den Raum und stampfte in die Küche...

Ich persönlich bin da kein so großer Fan von und diese Varianten eignen sich auch nur für den hobbymäßigen Gebrauch (zum Beispiel für Online-Portale wie Wattpad), aber Möglichkeiten gibt es genug. Da die letzten drei Varianten nicht gerade typisch sind, kommt auch hinzu, dass man das vielleicht vorab ankündigen/erklären müsste.
Ich für meinen Teil bevorzuge die gute, alte Kursivschrift für Gedanken. Eine festgeschriebene Regel gibt es hierfür allerdings nicht.

LG


EmiliaJackson 
Beitragsersteller
 09.02.2022, 14:22

So eine ausführliche tolle Antwort bekommt natürlich den Stern , vielen Dank !! :)

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Das, was sie denkt, setzt du in die Zeichen der wörtlichen Rede.

"Das ist gut", so dachte sie.

Andersrum. Sie dachte: "Das ist gut".

Komma und Punkt kommen NICHT mit in die wörtliche Rede. Sondern dahinter oder davor.

Gedanken gehören beim Niederschreiben zu wörtlicher Rede.

Ich erkläre es im Satz. Einfach weil sie ja nicht spricht Und das dann nur das Doppelpunktzeichen unterscheiden würde.

Kim suchte sich ihre Sachen zusammen, irgendwann, wenn nicht heute, erfährt es Michael.

"Irgendwann, wenn nicht heute, erfährt es Michael."

Kim sah die fünf an: "Irgendwann, wenn nicht heute, erfährt es Michael."

Tendenziell auch mit ", aber sehr viele Autoren machen das auch ganz anders. George R. R. Martin z. B. schreibt Gedanken kursiv.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gehe selbst noch zur Schule

Nein genau so. Mit anführungs und schlusszeichen nur wenn jemand etwas sagt zb. So

Meine Mutter sagte: „Ruf noch deine Schwester an.“

so geht das