Wie schlimm ist ein Verkehrsunfall mit dem Fahrrad?

4 Antworten

Bei solchen Dingen kann man keine allgemeingültigen Antworten geben. Es kommt so, wie es eben im Einzelfall kommt. Beispiele für Faktoren, die das Ergebnis deutlich beeinflussen können:

  • Wie schnell sind die beiden Fahrzeuge bei der Kollision? 5 km/h mehr oder weniger können einen riesigen Unterschied machen.
  • Was für eine Form hat das Auto? Ist es ein flaches Coupé oder was höheres wie z.B. ein Minibus?
  • Trifft der Radfahrer die Ecke des Autos oder mittig am Kühlergrill?
  • Wie groß und schwer ist der Radfahrer?
  • Trägt der Radfahrer einen Helm oder gar weitere Schutzkleidung?
  • Klickpedale oder normale Pedale?

Und so kommt eben von Fall zu Fall ein anderes Ergebnis zustande.

Um das mal zu verdeutlichen: Stelle dir vor, ein 40 km/h schnelles Auto trifft den stehenden Radfahrer seitlich mit der Mitte des vorderen Stoßfängers. Das Ganze mal mit einem flachen Sportwagen, einem SUV und mit einem Van.

  • Beim Sportwagen landet der Radfahrer etwa im oberen Bereich der Windschutzscheibe bzw. vorne auf dem Dach und rutscht dann einmal längs übers Auto, fällt hinten auf die Straße. Das heißt, dass nicht seine komplette Bewegung beim ersten Aufprall gestoppt wird.
  • Beim SUV fällt der Radfahrer etwa auf den hinteren Teil der Motorhaube bzw. den unteren Teil der Windschutzscheibe und bleibt dann dort liegen. Das heißt, dass seine Bewegung an genau dem Punkt gestoppt wird, an dem er das Auto trifft.
  • Beim Van wird der Radfahrer eher mit dem Kühlergrill bzw. der vorderen Motorhaube erwischt und dann nach vorne weggeschleudert. Das heißt, dass seine Bewegung nicht nur gestoppt wird, sondern er sogar in die Gegenrichtung "gekegelt" wird.

Nochmal: Wir gehen von der gleichen Geschwindigkeit aus. Aber allein durch die Form des Fahrzeuges wirken ganz unterschiedliche Kräfte auf den Radfahrer. Und je stärker diese Kräfte sind, desto schwerer die Verletzungen.

Aber ja: Generell ist anzunehmen, dass bei einem frontalen Unfall die Verletzungen schwerer gewesen wären.

Zu den Kommentaren hier: Es ist äußerst gefährlich, sich nach Gehör im Straßenverkehr zu bewegen. dawdaw schreibt 'ohne zu gucken' - Das ist der entscheidende Punkt. Er hat nicht geguckt, deshalb ist der Unfall passiert.

Zur Frage: Ja, höchstwahrscheinlich wäre der Unfall noch schlimmer gewesen. Ich habe einmal einen Jungen in drei Metern Höhe 15 Meter weit fliegen sehen. Frontal erwischt. Ist 50 Jahre her, doch ich werde es nie vergessen. Der Junge war schwer verletzt, hat es aber überlebt. Er war sehr lange im Krankenhaus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

Hatte 2018 einen Frontal Zusammenstoß bin in die Windschutzscheibe geknallt, Autofahrerin hatte mich beim links abbiegen übersehen. Ergebnis Platzwunde am Hinterkopf und die linke Schulter fünffach gebrochen. Mein Schutzengel hat ganze Arbeit geleistet hätte schlimmer auch ausgehen können.

ja bestimmt. kopfhörer sollte man beim fahrrad fahren grundsätzlich nicht im ohr haben.


dawdaw 
Beitragsersteller
 07.06.2021, 10:24

und kann man dann unterm Auto landen, oder wäre er auch nach oben und aufs Auto drauf gefallen ? Wieso ist er überhaupt in die Luft geschleudert worden weil ja der Widerstand war konnte er nicht nach vorne oder wie ?

Und was ist mit Schaden am Auto ? Er ist noch minderjährig.

0
Dibo123y  07.06.2021, 10:25
@dawdaw

das kann beides passieren, je nachdem wie er getroffen wird und wie hoch die motorhaube von dem auto ist. auf dem auto ist auf jeden fall besser für ihn.

0