Wie schafft es ein Psychologe mit den ganzen Problemen seiner Patienten klar zu kommen.? Ohne diese Probleme mit nach Hause zu nehmen?
5 Antworten
Als Psychotherapeut kann ich dazu sagen, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass mir da ein Mensch mit Problemen gegenübersitzt, ich diese aber nicht für ihn/sie lösen muss, sondern (nur) dabei helfe, dass er/sie diese Probleme selbst zu lösen lernt.
Es gibt schon Erfahrungen und Schicksale von Patienten, die mir nahe gehen, aber auch da hilft es nicht, sie zu meinen eigenen zu machen. Wenn alles nicht funktioniert, gibt es noch meine kollegiale Intervisionsgruppe.
Gibt verschiedene Situationen:
- Einfache "Probleme" sind für ihn Alltag, für die hat er einfach "PlanA"
- Er kann sich mittels Verstand/Techniken von den Problemen der Patienten distanzieren
- Er macht Supervision - das heißt, er geht zu einem anderen Psychologen und redet mit ihm darüber (der wiederrum kann auch zu einem anderen Psychologen gehen...)
- Er kommt damit - trotz Supervision - nicht vollständig damit klar und es verändert seine Persönlichkeit ( Ein Kumpel der überlegt hatte, Psychiater zu werden ist davon abgekommen, als er Psychiater in einer Psychiatrie erlebt hat - weil die wohl hinter den Rücken der Patienten sehr zynisch waren... er vermutete, dass das eine verkappte Verarbeitungsmethodik ist)
- Er kommt damit gar nicht klar (wohl eher selten)
Indem er es als Krankheit einordnet und innerlich weiß, dass er nichts damit zu tun hat. Es gibt auch Techniken, die es einem ermöglichen, Abstand zu gewinnen (z.B. bestimmte Rituale).
So ganz wird er es nicht verarbeiten können, Psychologen sind darauf Spezialisiert. Du musst bedenken, ein Psychologe mangelt es nicht an so welche Problem eines Patienten, dadurch wird er nicht schnell Labil, wie man denkt.
der muß sich ein dickes fell antrainieren und nicht an eine seele glauben.