Wie sah essen aus den 50 er Jahren aus (Verpackung)?

8 Antworten

deutlich anders als heute, aber glaubst du wirklich, dass hier jemand ein bild-archiv über solche sachen vorhält?

verpacktes speiseeis wurde erst in den 60er jahren auf den markt geworfen


Da in früherer Zeit die Geschäfte in der Regel keine Selbstbedienungsläden waren (diese gab es in Deutschland schon ab 1938, waren aber bis Mitte der 50er total selten), wurde die Ware vom Händler an den Kunden gereicht, in der Regel durch ein Theke getrennt.

Kunststoffverpackungen waren eher die Ausnahme. Wurst wurde vor Ort geschnitten und in Papier eingepackt verkauft. Milch kaufte man lose, d.h. man ging mit der eigenen Milchkanne zum Laden und ließ sie dort füllen. Schokolade wurde in Aluminiumfolie und Papier verkauft, ähnlich wie heute. Obst und Gemüse waren NIE verpackt, sondern wurden in Papiertüten gepackt. Weine wurden wie heute in Flaschen verkauft, Bier und Limonaden in Mehrweg-Glasflaschen. Kekse wurden in Pappkartons mit Zellophan oder Blechdosen verpackt. Es gab Gläser für Honig, Marmelade etc., Salzgurken und Sauerkraut wurden aus dem Fass verkauft. Konservendosen waren weit verbreitet. Reis, Nudeln oder Haferflocken wurden in Papier oder Zellophan verpackt.

Wenn ich mir durchlese, was ich so geschrieben habe, muss ich sagen, damals war man, was Verpackungen betrifft zukunftsweisend und umweltschonend. Aber nur da. Die Müllentsorgung lief folgendermaßen ab:

Loch in Landschaft gleich Müllkippe!

Meine Großtante hatte früher einen kleinen Laden, bis so gegen Ende der 70er.

Da gab es nur sehr bedingt Selbstbedienung und viele Sachen wurden in mitgebrachte Gefäße abgefüllt (Mehl, Zucker etc.). Vieles wurde in großen Deckelgläsern aufbewahrt und in Blechdosen, was man haben wollte wurde abgewogen oder gezählt. Bonbons und solche Nadchereien z.B. Ich hatte lange eine (leere)10l Villosa Hustinetten Dose die glaub ich heute noch bei meinen Eltern als Box für Hundeleckerchen dient^^.
Das Sortiment war auch noch etwas anders, so hatte sie nur Lebensmittel die nicht gekühlt wurden (und später Eis am Stiel), Fleisch gab es beim Metzger, Backwaren beim Bäcker, Milch, Butter und Eier kamen per Wagen 2-3x die Woche durchs Dorf.

Den Eiermann und den Milchwagen kenne ich auch noch gut aus der Kindheit, genau wie den Fischwagen. Einen Eiermann gibts bei uns im Dorf seit neuestem wieder, die mobile Version vom Hofladen.

Verpackungen waren aus Papier, Wachstuch, Glas, Keramik, Sackleinen etc. Kunststoff war noch nicht so weit verbreitet, besonders nicht als Wegwerfverpackung.

Teigwaren (Spaghetti) kamen erst in den späten 60ern vermehrt auf den deutschen Tisch. Vorher gab es eigentlich nur breite Nudeln und Makkaroni aus Halbweizen welche dann noch "matschig" gekocht wurden. Al Dente kam erst mit den italieischen Gastarbeitern.


Gib einfach mal Verpackung 50er Jahre in die Google Bildersuche ein.

Spaghetti und Speiseeis wirst du dort allerdings vergeblich suchen. Das haben erst die italienischen Gastarbeiter ab Mitte der 50er Jahre aus ihrer Heimat mitgebracht. Als Industrieprodukte gibt es das erst ab den 60ern in Deutschland.