Wie rum drehen sich die Sterne?
Hallo,
also die Sterne drehen sich ja nicht wirklich, sondern es scheint nur so durch die Erdrotation und die Rotation der Erde um die Sonne. Nun dreht sich die Erde gegen den Uhrzeigersinn, also von Westen über Süden nach Osten. Dann wäre es für mich logisch, wenn es scheint als würden sich die Sterne in entgegengestezte Richting drehen. Also im Uhrzeigersinn von Westen über Norden nach Osten. Aber das Internet sagt immer das Sternenbild "Großer Wagen" würde sich gegen den Uhrzeigersinn drehen, aber das ergibt für mich keinen Sinn. Kann das jemand erklären und mir sagen wierum sich die Sterne und Sternenbilder wirklich drehen, zum mindestens in welche Richtung es den Anschein danach hat.
Danke schonmal im voraus
5 Antworten
"die Sterne drehen sich ja nicht wirklich"
Jeder einzelne Stern kann natürlich eine Eigenrotation haben, die nichts mit der Erdrotation zu tun hat (welch letztere wir als "Drehung des Himmels um die Erde" sehen können).
Hallo,
aufgrund der Erdrotation gibt es auf der Nordhalbkugel eine scheinbare Drehung des Sternenhimmels um einen Punkt in der Nähe des Polarsterns. Dabei erreichen die Sterne im Norden ihren niedrigsten, im Süden ihren höchsten Stand über dem Horizont. Es geht von Norden aus in Richtung Osten, weiter über Süden und Westen wieder zurück zum Nordpunkt. Nur Sterne, die nahe genug am Himmelsnordpol sind, gehen dabei nicht unter, sondern zeigen eine vollständige Kreisbahn.
Wenn Du diese Bahn auf ein Blatt Papier zeichnest mit Norden oben, Osten rechts, Süden unten und Westen links, dreht sie sich in der Tat im Uhrzeigersinn.
Blickst Du dagegen am Himmel in Richtung Norden, liegt der tiefste Punkt der Bahn unten, der höchste oben und es geht von unten über rechts nach oben, dann nach links. Das ist eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn.
Gemeinhin betrachtet man den Sternhimmel aber eher mit dem Blick nach Süden, weil die Sterne hier ihren höchsten Stand erreichen und man hier auch Sterne sieht, die in nördlicher Richtung niemals über den Horizont kommen. Nun gehen die Sterne im Osten auf (linkerhand mit Blick auf Süden), erreichen ihren höchsten Punkt im Süden und gehen im Westen unter (oder vollenden ihren Kreis im Norden).
Da es nun von links über oben nach rechts geht, scheinen sie sich nun im Uhrzeigersinn zu drehen.
Es ist also alles eine Frage des Blickwinkels.
Auf der Südhalbkugel läuft es übrigens umgekehrt. Da haben die Sterne ihre tiefste Stellung im Süden, die höchste im Norden, bewegen sich aber auch von Ost nach West.
Herzliche Grüße,
Willy
das Sternenbild "Großer Wagen" würde sich gegen den Uhrzeigersinn
wenn man auf der Nordhalbkugel nach Norden schaut, drehen sich alle Zirkumpolarsternbilder gegen den Uhrzeigersinn. Die, die auf etwas zu niedrigen Deklinationen liegen, gehen dann unter dem Horizont durch Norden durch und kommen im Osten über den Horizont (dh sie gehen auf) etc.
Das mit dem Uhrzeigersinn ist leider immer von der eigenen Position und Blickrichtung abhängig. Wer im Inneren einer Uhr sitzt, wird sagen dass die Zeiger sich gegen den Uhrzeigersinn drehen, und den Himmel sehen wir von unten, nicht von oben.
diese scheinbare drehung von west nach ost ergibt sich nur, wenn du sternbilder unterhalb des polarsterns verfolgst.
da der große wagen ein sog. "zirkumpolares" sternbild ist, also eins, dass nie untergeht und über das ganze jahr am nachthimmel steht, sich daher sichtbar um 360° um den polarstern dreht, bewegt der sich augenscheinlich von ost nach west, wenn er sich "oberhalb" des polarstern befindet.
und beide blickwinkel sind im grund nur von deiner position auf der erde abhängig, die drehrichtung ändert sich niemals.
tipp: besuche mal ein planetarium, in dem alles am himmel simuliert und studiert werden kann.
Die Sterne drehen sich scheinbar um die verlängerte Erdachse. Diese zeigt einigermaßen in Richtung des - deswegen - so genannten Polarsterns.
Um diese gedachte Achse herum bewegen sich die Sterne gegen den Uhrzeigersinn.
Sterne, die nicht zirkumpolar sind, bewegen sich scheinbar von Ost nach West über den Himmel genauso wie Sonne und Mond.
Mach es doch nicht komplizierter als es ist. Wenn du dich hier in Deutschland eine klare Nacht lang hinstellst und mit Blick in Richtung Polarstern die (scheinbare) Bewegung der Sterne beobachtest, so bewegen diese sich gegen den UZS um Polaris herum.
Wenn ich aber etwa einen Tag lang die Sonne betrachte oder den Mond von seinem Aufgang bis zum Untergang, dann muss ich dazu im Wesentlichen an den südlichen Himmel schauen und sehe jeweils "Trajektorien", die ganz offensichtlich im Uhrzeigersinn durchlaufen werden. Es ist also wirklich wesentlich, auf die Blickrichtung (oder Richtung der Drehachse) hinzuweisen.
Als ich vor Jahren mal in Australien war, dauerte es auch einige Zeit, bis ich bemerkte, dass dort die Sonne "von rechts nach links" über den Himmel zog, anstatt wie hier "von links nach rechts" .....
Daher hab ich meinen letzten Absatz über die nicht zirkumpolaren Himmelskörper so formuliert. Ost und West dürfte eindeutig sein und nicht von der Blickrichtung abhängen.
"Um diese gedachte Achse herum bewegen sich die Sterne gegen den Uhrzeigersinn."
Die Drehachse allein legt noch ger keinen Drehsinn fest. Um einen solchen zu definieren, kann man der Achse im vektoriellen Sinn noch eine Richtung zuordnen. Zeigt diese vom Südpol in Richtung Nordpol, dann "drehen" sich die Gestirne in Bezug auf die Erde im Gegenuhrzeigersinn.