Wie realistisch sind die Bodenrichtwerte?

6 Antworten

Verbindlich erfährst Du es bei der Landwirtschaftskammer. Evtl. weiß auch der Bürgermeister mit Auskunft zu helfen, wenn es eine kleine ländliche Gemeinde ist.


jenshiller 
Beitragsersteller
 09.09.2022, 21:31

Ich bedanke mich, echt hilfreich. *dh*

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Land verkauft man nicht ohne Not. Wenn du es verpachtest bekommst jedes Jahr Geld über die Zeit mehr als beim Verkauf. Mit viel Glück wird es vielleicht sogar irgendwann zum Gewerbegebiet oder Windpark erklärt, spätestens dann beißt du dir richtig in den Hintern, wenn du es jetzt verkauft hast.

Wenn alle Stricke reißen kannst du dir immer deine Kartoffeln selber anbauen.

Ansonsten ist der Bodenrichtwert schon die Verhandlungsbasis für Ackerland. Beim Kartasteramt sollte es jemanden geben der den kennt.

Am besten, dem bewirtschaftenden Landwirt anbieten? Wie erfahre ich denn, wer das ist *grübel*

Im Nachlass müsste eigentlich irgendwo ein Pachtvertrag zu finden sein, sonst würde der Landwirt das Land ja illegal beackern.


jenshiller 
Beitragsersteller
 09.09.2022, 21:33

*öhm*, ja, ich stimme dir zu und um der Wahrheit die Ehre zu geben, nicht ich habe geerbt, ein Bekannter hat geerbt. Ich wollte aber nicht "für einen Freund fragen".

Er selbst ist schon älter und mit der Sache maßlos überfordert, für mich ist es etwas schwierig zu helfen und nicht zu drängen.

Der Gedanke mit dem Windpark bzw. Bauland ist natürlich spannend.....ich danke dir ganz herzlich.

Ach ja, das Land wird wohl seit etlichen Jahren illegal beackert.

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Blumenacker  09.09.2022, 12:48

Langjährige Pächter haben auch Vorkaufsrecht.

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jenshiller 
Beitragsersteller
 09.09.2022, 21:34
@Blumenacker

Ernsthaft?

Okay, aber das Land scheint seit Jahren illigal bearbeitet/ beackert zu werden.

Danke dir

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wer Eigentümer bestimmter Flächen ist, erfährst Du im Grundbuch - das wird bei dem zuständigen Amtsgericht geführt

die Flächen könnten aber auch verpachtet sein

am einfachsten wäre es vermutlich irgendjemand (Landwirt) vor Ort zu fragen - die wissen wer was bewirtschaftet


jenshiller 
Beitragsersteller
 09.09.2022, 21:31

Vielen Dank, guter Gedanke.

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Und schon wieder wird Land unter Wert verkauft.

Das Land dem Pächter anzubieten, ist der denkbar schlechteste Weg, das Feld zu verkaufen.

Der 1. Weg führt ins Finanzamt. Dort sind alle Pachtverträge registriert. Dort kannst du deinen Pächter herausfinden. Name, Anschrift, Pachthöhe, ev. Kopie vom Vertrag.

Im gleichen Amt kannst du beim Gutachterausschuß den Verkehrswert erfragen.

Auch die Kontoauszüge durchsehen, ob Pacht Zahlungen eingegangen sind.

Falls es keinen schriftlichen oder gar keinen Pachtvertrag gibt, freue dich, dann kannst du das Land ohne Vertrag verkaufen und der Käufer, sofern aktiver Landwirt kann sofort mit der Bewirtschaftung beginnen. Dieser Umstand läßt einen höheren Verkaufpreis zu.

Mögliche Käufer bei Kleinflächen sind die Grundstücksnachbarn, die so ihre Fläche vergrößern können und dessen Wert damit steigt.

Die Nachbarn kannst du als Eigentümer beim Grundbuchamt erfragen.

Falls es sich um größere (ab 1 ha) Flächen handelt, sollte man viele Interessenten ansprechen, damit man einen hohen Preis erziehlt. (Nicht nur den einen Pächter)

Eventuell Anzeige im Gemeindeblatt. Oder Internet.

Generell ist es zu empfehlen, sich bei einem Verkauf Zeit zu lassen. Denn man verkauft nur einmal.

Und es gibt kein Vorkaufsrecht für den Pächter, solange der Pachtvertrag nicht notariell beglaubigt ist.


jenshiller 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 16:50

Vielen Dank für die ausführliche Antwort, das mit dem FA hatte ich nicht auf dem Schirm.

Eine gute Antwort, ich danke dir ganz herzlich.

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DerJens292  10.09.2022, 16:57
@jenshiller

Pachtverträge sind beim Landwirtschaftsamt/Kammer anzuzeigen, dort gibt es eine Kopie, falls es kein mündlicher Vertrag ist.

In Ostdeutschland zahlt generell der Pächter die Grundsteuer, deshalb ist das Finanzamt in Ost-D informiert.

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jenshiller 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 17:49
@DerJens292

*wow*, du bist wohl gut im Stoff, sehr hilfreich, ich danke dir ganz herzlich.

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Man kann Ackerland auch verpachten. Gibt lebenslang einen Zustupf in die Kasse.

Den Boden zu bewerten würde ich einer entsprechenden Fachfirma überlassen, welche Bodenanalysen macht. Richtig wertvoll ist halt nur BIO Boden mit Kleinstrukturen darauf. Nur so gibt es die beliebten Subventionen.


jenshiller 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 17:04

Na es ist so, das nicht ich erbe, ich frage ernsthaft für einen Bekannten und er ist selbst schon älter und maßlos überfordert.

Kennst du denn deine Tabelle, in der realistische Pachtpreise zu ersehen sind?

Ich danke dir.

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