Wie präsent sollte man Stoff aus vergangenen Semestern haben ( Studium)?
Ich habe mein erstes Semester hinter mir, merke aber jetzt in den Semesterferien, dass vor allem aus den Nischen-Modulen, also den Modulen, die man als Nebenfächer bezeichnen könnte, das Wissen bereits wieder zu verblassen beginnt. Mit den Hauptfächern habe ich das Problem weniger, weil diese mich sehr interessieren und ich durch stetige Anwendung da auch größtenteils nichts abbaue.
Meine Frage wäre nun, wie präsent sollte das vermittelte Wissen aus vergangenen Semestern sein ? Klar, neue Semester bauen vermutlich auf dem der alten Semester auf, aber ist es "in Ordnung", Randwissen nicht sofort abrufbar zu haben ? Was sind eure Erfahrungen in dieser Richtung, vor allem, was spätere Semester und das spätere berufsleben angeht ?
4 Antworten
Die Frage ist ein wenig heikel.
Generell gilt: In der Uni ist es nicht mehr wie in der Schule, wo du viel vergessen kannst, sobald die Klausur geschrieben ist. Schließlich bist du an der Uni, um irgendwann auch mal dein erworbenes Wissen anzuwenden. Nach deinem Abschluss wird vorausgesetzt, dass du über ein einigermaßen stabiles Wissen in deinen Studienfächern verfügst bzw. zumindest über das, was du im Berufsleben brauchst.
Jetzt könnte man natürlich sagen: Gut, X und Y, das sind Bereiche, mit denen ich später wahrscheinlich nichts zu tun haben werde, da kann ich das Wissen versanden lassen.
Nun kommt aber die Krux: Man kann sich nach dem Studium nicht immer aussuchen, in welchem Bereich man landet. Unter Umständen bekommst du genau dort eine Stelle, wo Wissen vorausgesetzt wird, das du als irrelevant abgehakt hattest.
Du solltest also versuchen, möglichst viel Wissen zu behalten. Klar, es kann nicht alles im aktiven Speicher bleiben, aber wiederhol einfach gelegentlich die Dinge, bei denen du merkst, dass sie gerade verschwinden, damit du sie bei Bedarf wieder vernünftig aktivieren kannst.
Hallo Crysali,
am besten ist es, wenn du deine Lernzusammenfassungen das Studium über behältst. Je nachdem welches Fach das ist, wird in den folgenden Semestern ja darauf aufgebaut.
Ich kann dir von meinen Erfahrungen im Politikwissenschafts- und Geschichtsstudium berichten:
In Politik hatten wir verschieden Fächer die auf wissenschaftliches Arbeiten ausgelegt waren und natürlich die Grundlage für das ganze Studium gebildet haben.
In Geschichte hingegen, konnte man aus den Hauptvorlesungen theoretisch alles vergessen, weil man sich jedes Semester mit einer anderen Epoche beschäftigt hat.
Ich würde sagen, es kommt darauf an wie sehr in Zukunft die Nischen-Module auf den vorherigen aufbauen. Ansonsten kannst du den Stoff dann sicher mit etwas Hilfe schnell wieder ins Gedächtnis rufen, wenn du ihn schon einmal gelernt hast.
Prinzipiell musst du selber entscheiden können was extrem wichtig ist, also was du auswendig können musst und was auch ausreichend ist, wenn du es einfach nachschaust.
Hoffe das hilft
LG
In Geschichte hingegen, konnte man aus den Hauptvorlesungen theoretisch alles vergessen, weil man sich jedes Semester mit einer anderen Epoche beschäftigt hat.
Na super, und was machst du dann hinterher damit?
Sicher, wenn für dich Geschichte nur ein Nebenfach war, reichen ein paar Happen. Aber sobald du damit arbeiten willst, sollte gerade das Gegenteil der Fall sein, schlimmer noch: Du solltest auch in Bereichen Wissen haben, die im Studium nur gestreift wurden.
Es ist völlig normal, dass fast alles sofort nach der Klausur wieder weg ist. Darauf ist das Studium in seiner heutigen Konzeption leider ausgelegt. Wenn du früheren Stoff in einem Nachfolgermodul wieder brauchst, dann guckst du ihn dir eben nochmal an und rufst ihn wieder in Erinnerung, was natürlich dann einfacher und schneller geht als bei völlig neuem Stoff.
Du kannst die ganzen Inhalte überhaupt gar nicht parat haben. Das ist völlig unmöglich. Das merkst du ja jetzt schon nach dem ersten Semester und das ist ja nur ein Sechstel des Stoffes, den du im ganzen Bachelor machen wirst.
Naja, Sinn macht das wohl kaum.
Zu mindestens solltest du Grundwissen immer haben und ansonsten wissen wo es steht, wie man so schön sagt.