Wie oft Kontakt zu Eltern?
Seit ich (jetzt 23) 18 bin, lebe ich in einer eigenen Wohnung die zuerst ein paar 100 km war, dann 1 Autostunde von meinen Eltern entfernt ist. Ich sehe sie alle 4 - 6 Wochen, wir telefonieren eher unregelmäßig, ca. alle 2 Wochen oder wenn etwas passiert ist oder ich verreise auch Mal öfter. Meistens bin ich diejenige, die aktiv den Kontakt sucht.
Nun bin ich für ein paar Tage mit meiner ein Jahr älteren Freundin (Partnerin) verreist und ihre Mutter hat entweder sie oder mich mehrere Male am Tag angerufen und sogar meine Eltern angerufen und über unseren Verbleib ausgefragt.
Es kann ja sein, dass meine Eltern in diesem Bezug sehr liberal sind, aber was denkt ihr, ist ein gesunder Mittelweg für die Eltern-Kind Beziehung?
Fürs Protokoll: Zwischendurch habe ich von 19 bis 20 ein Jahr wieder Zuhause gewohnt.
14 Antworten
Ich vermute, was gesund ist, fühlt sich für jedes Ahnensystem anders an.
Wichtig ist, dass ein Kind sich von den Eltern ablöst, sobald wenn es ernste Partnerschaften eingeht. Das ist innerlich ein Prozess, bei dem sich das Kind umdreht und nach vorne schaut, statt ständig auf die Eltern zu schauen.
Das gelingt aber nur, wenn die Liebe zwischen Eltern und Kindern ungestört fließen kann. Nur dann kann sich das Kind frei bewegen und muss nicht ständig anrufen oder angerufen werden, denn das Band der Liebe mit seiner Bindung ist extrem elastisch.
Ich habe seitdem ich 22 war 300 km von zu Hause weg gelebt und bin etwa 2 mal im Jahr zu meiner Mutter gefahren, obwohl mein Vater schon gestorben war. Als das Telefonieeren immer preiswerter wurde habe ich sie einmal in der Woche angerufen.
Die Frau, die ich zwei mal im Jahr besucht habe, war meine Mutter! Nicht meine Geliebte...
Das Christliche Gebot heißt übrigens: Du sollst Vater und Mutter ehren... und nicht, du sollst Vater und Mutter lieben... was aber nicht ausschließt, dass ich meine Eltern liebe.
Stimme dir vollkommen zu! Danke für dein Kommentar
Ach meine Güte, komme mir nicht mit Christentum an. Was interessiert mich deine Bibel. Sag ehrlich, du liebst deine Mutter nicht und Punkt. Bist auch nicht verpflichtet, da stimme ich zu, absolut. Aber sage das dann ehrlich
Ich habe meine Mutter immer geliebt und kann sagen, dass ich eine glückliche Kindheit hatte. Sie ist leider schon gestorben.
Das Gebot wird zwar im Christentum genannt, gilt aber weltweit und unabhängig von jeder Religion. Jeder Therapeut weiß, dass die Ursache und auch die Lösung bei Menschen mit schwerem Schicksal fast immer in der Eltern-Kind-Beziehung zu finden ist.
Und wenn wir schon bei dem Gebot sind, mag ich dir sagen, dass es als einziges Gebot auch ein Versprechen enthält: "Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl gehe und du lange lebest auf Erden".
Wie kraftvoll dieses Gebot positiv oder auch negativ wirkt, erfährst du bei jeder Familienaufstellung usw.
Ich kenne die Unterteilung in 3 unterschiedliche "Arten zu lieben" die erotische Liebe (Partner), die Freundschaftliche und die mütterliche.
Die Art und Weise, wie deine Eltern und du miteinander umgehen, erinnert mich an die Zeit, als ich in deinem Alter war. Ich/wir fanden das sehr vernünftig, angenehm und absolut ausreichend.
Die Eltern deiner Freundin halter ich für echte "Helikopter-Eltern". Die würden mir mit ihrer Einstellung gewaltigst auf den Zeiger gehen ....
Ich würde mir diese Anrufe energisch verbitten: auch deine Eltern damit zu belästigen, geht gar nicht!
Deine Freundin ist 24 Jahre alt und kein 12jähriges unbedarftes Kleinkind!
Ja ich finde es sehr entspannt, sie besuchen mich manchmal in meiner "Studien"Stadt, dann komme ich heim und besuche Familie und alte Freunde, es hat sich ganz gut eingependelt.
Wir gehen mittlerweile gar nicht mehr dran, am Anfang als ich mitten in der Nacht angerufen wurde, war ich noch total verunsichert und erschrocken
Ich hatte viel zu lange eine viel zu enge Bindung an mein Elternhaus. Selbst große räumliche Distanzen haben das nicht verhindert. Erst als sie eine spätere Partnerwahl von mir nicht akzeptieren konnten und sogar den Kontakt abbrachen, änderte sich das und ich nabelte mich endlich ab.
Mein Vater ist tot und ich vermisse ihn. Meine Mutter lebt noch und meine seltenen Besuche sind mehr Pflichtveranstaltungen. Ich liebe sie trotzdem, aber eben auf Entfernung.
Ich habe es wohl kaum besser gemacht, denn meine Kinder pflegen auch nur wenig Kontakt mit mir. Die Liebe ist dennoch auf beiden Seiten da, aber sie müssen noch nachreifen und ich will ihnen gerne diesen Raum geben. Irgendwann werden wir schon ein gesundes Maß finden :)
Ich hätte der Mutter mal eine klare Ansage gemacht, wenn sie mich oder meinen Freund ständig angerufen hätte.
Ich telefoniere einmal oder zweimal im Monat mit meiner Mutter. Uns trennen 600 km.
Und wenn etwas wichtiges ist, auch mal öfter.
Aber ich bin auch schon älter:-)
meine eltern leben ca. 8 min. fußweg von mir weg und meine schwester ebenfalls die andere richtung. meine schwester sehe ich 2-3 mal die woche wenn sie ihre kinder abholt von mir, wenn sie länger arbeiten muss.
meine eltern spreche ich 2-3 mal die woche telefonisch. wir sehen uns seit dezember aufgrund meines umzugs fast täglich oder derzeit 1-2 mal die woche für kleinigkeiten. ansonsten sehen wir uns auch mal 2 wochen garnciht, wenn ich mich völlig in meiner arbeit verliere und nebenbei noch kind und haushalt habe. ich melde mich auch nicht für ein wochenede zur städtebesichtigung offiziell ab. wenns mal ne woche ist, dann gibts nen kurzen anruf, dass wir x tage nicht im lande sind und in stadt oder land xy unterwegs sind und sagen bescheid wenn wir wieder da sind.
hat oma wieder was tolles für ihre enkel gefunden, ruft sie auch selbst mal an oder steht kurzfristig vor der tür.
Das ist ja eine tolle Liebe. Wenn man so mit einem Ehemann umgehen würde, wäre es auch toll? Zwei mal pro Jahr besuchen. Was man alles Liebe nennt....