Wie nicht aufregen, wenn die Kollegin dumm ist und unsere Arbeit sabotiert?

10 Antworten

Hast du sie schon mal gefragt, warum sie diese Fehler macht? Wo sie vielleicht noch nicht ganz durchschaut hat, was wieso so und nicht anders gemacht werden muss? Sind ihre Fehler vielleicht gar keine Fehler, sondern einfach eine andere Herangehensweise, die aber halt nicht zu dem passt, was "hinten raus" mit ihren Arbeitsergebnissen noch gemacht werden muss? Wurde sie gründlich und sinnvoll eingearbeitet? Könnte es ihr vielleicht helfen, eine passende Weiterbildung zu machen?

Ich finde halt, dass man Kollegen nicht als Feinde betrachten und sie als "dumm" abtun, sondern sich gegenseitig unterstützen sollte. Dazu gehört eben auch, dass man einander dabei unterstützt, eventuelle Verständnisprobleme auszuräumen, neuen Kollegen zu erklären, wie der Hase so läuft und gemeinsam versucht, den "Knoten im Kopf" zu finden, der sauberen Arbeitsergebnissen im Weg steht.

Zudem schreibst du ja, dass sie immer wieder nachfragt. Das ist für mich ein Zeichen, dass es bei ihr nicht an fehlender Motivation scheitert. Und genau das ist schon die halbe Miete - dass sie lernen möchte! Darauf kann man doch prima aufbauen.

Erkläre es ihr immer wieder. In Ruhe. Oder willst du sie loswerden?


WanderingFlames 
Beitragsersteller
 27.07.2019, 06:58

Ich rede die ganze Zeit mit ihr. So oft, dass ich meine eigene Arbeit nicht mehr machen kann. Es ist lästig und ich kriege Kopfschmerzen davon.

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loema  27.07.2019, 07:05
@WanderingFlames

Da du sie nicht anschwärzen willst, kannst du sie fragen, wie sie sich Dinge am besten merken kann. Durch Vormachen oder Listen zum abhaken oder Fotos, wie es sein soll und die dann aufhängen, da wo sie arbeitet.

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Wenn sie alle 2 Minuten die gleiche Frage stellt, hat sie die Antwort vermutlich nicht verstanden oder sich nicht merken können. Nimm' Dir die Zeit, ihr so zu antworten, dass sie es versteht oder achte darauf, dass sie sich die Antwort notiert.

Unter dem Strich hast Du dann gut investiert. Bitte sie, dafür mindestens 30 Minuten nichts mehr zu fragen, weil Du Dich konzentrieren möchtest.

Vielleicht kannst Du auch mit Deinem Chef sprechen. "noch stressiger" sagst Du. Offenba sollst Du neben einem full-time-job noch Einschulung machen. Das braucht mehr Zeit statt weniger. Sage dem Chef, dass unter dem Strich die gute Einschulung in einer Woche mehr wert ist, als fehlerhafte Arbeit "bis heute abend".

und: Fehler sind auch ein Übungsmangel. Habe Geduld, bis sie genug geübt hat.

Immer weider erklären. Wenn es immer wieder die selben Fehler sind, dann mal eine "To-Do-Liste schreiben was in welcher Reihenfolge zu machen ist.

Diese Liste abspeichern.

Bessert sich die Situation nicht, dann das Vier-Augen-Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Klipp und klar ansprechen (Beispiele aus der aktuellen Arbeit dabei haben!) dass die ständig wieder kehrenden Fehler die Arbeit massiv beeinträchtigen. Sagen, du hast schon alles versucht, um die Fehleranzahl zu minimieren udn der Kollegin auch Mittel an die Hand gegeben (Die To-Do-List) um die Fehler zu vermeiden.

Bitte um Intervention, weil es nicht sein kann, dass du permanent ihre Fehler abfangen musst, weil dadurch DEINE Leistung und auch DEIN Pensum massiv leiden.

WICHTIG: Das Ganze sachlich und ohne jede Schuldzuweisung vortragen. Emotionslos bleiben! Achte auf die Wortwahl!

DANN ist der "schwarze" Peter beim Vorgesetzten.

DU führst weiterhin ein "Tagebuch" über wiederkehrende Fehler (Häufigkeit, Art) die DU korrigieren musst/die die Arbeit beeinträchtigen.

Nach 4-6 Wochen hake nach. Passiert wieder nichts, dann schriftlich (!) an den nächsten Vorgesetzten wenden, weil DEINE Leistung dauerhaft leidet. Höflich um Versetzung der Kollegin in eine andere Abteilung/einen anderen Aufgabenbereich bitten.


WanderingFlames 
Beitragsersteller
 27.07.2019, 07:05

Das ist gut, Danke. Das mit der To-Do Liste habe ich schon probiert. Bin dann einen Schritt weiter gegangen und habe jeden Schritt einzeln erklärt mit Bildern und Kommentaren. Man muss nur das befolgen. Aber auch das funktioniert nicht. Sie findet nicht einmal diese Schritt für Schritt Anweisung.

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HappyMe1984  27.07.2019, 07:13
@WanderingFlames

Wenn sie die Anleitung nicht findet, wie soll sie ihr dann helfen? Druck sie ihr aus, schick sie ihr per Mail, zeig ihr, wie sie den Ordner im Netzwerk findet, wo die liegt!

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Dea2010  27.07.2019, 09:41
@HappyMe1984

GENAU!

Ich habe mir als Neuling solche "Schritt-für-Schritt-Anleitungen" angelegt und ausgedruckt, dann hatte ich sie griffbereit neben der Tastatur.

Dass "ach, da musst du "nur" auf den Button "komischerName" klicken und dann findest du das dann scho"... mögen einem, der das System bereits kennt klar sein, nicht aber einem Neuling, der sich erst einfuchsen muss.

Und genau an dem Punkt liegt der Hase bei Einarbeitungen im Pfeffer. Durch diese Grundlagen wird "durchgaloppiert", der Neuling KANN sich das gar nicht alles merken... und dann scheitert alles andere daran, dass er schon am ersten Schritt "hängenbleibt" und sich scheut, nachzufragen...

Selber mehrfach erlebt.

Ich mache Screenshots von der allerersten Maske, wie sie am Monitor auftaucht. Dann wird alles (ausgedruckt) rot eingekreiselt und nummeriert.

Dann kommt eine Liste was passiert bei welcher Nummer.

In die "Wie mache ich diesundjenes" steht dann: Beginne auf dem Startbildschirm mit Nummer "XYZ". Dann öffnet sich dioese Maske (Screenshot), da muss man dann Button (genaue Beschriftung wiedergeben!) klicken.

Ja, das ist mühsam, solche Anleitungen zu erstellen. ABER das macht man EINMAL, speichert das als Einarbeitungsunterlage ab. Und die gibt man dann allen Neulingen zur Hand!

Mit dem Erstellen so einer Unterlage kann man bei den Vorgesetzten gut Bonus-Punkte sammeln! Wenn man hingeht und sagt: Chef, da gibt es ein Problem.... blablabla.... ich habe mir da eine Lösung überlegt:.... UND DANN PRÄSENTIERT MAN DIE UNTERLAGE!

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HappyMe1984  27.07.2019, 11:17
@Dea2010

Jups, eine gute Prozessdokumentation ist wirklich eine sehr wertvolle Angelegenheit in Betrieben! Kostet zwar einmalig richtig Zeit, lohnt sich aber langfristig enorm. Übrigens auch für Mitarbeiter, die schon länger im Unternehmen sind, weil selbst diese so jederzeit die Chance haben, Zuständigkeiten und Abläufe, mit denen sie eher selten in Kontakt kommen, nachzuvollziehen.

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Auch wenn Handlungsbedarf besteht, würde ich keinen Kollegen drohen.

Ich würde ihn oder sie jedoch genau erklären, wie ich die ganze Sache betrachte, was das alles um mich herum und in mir auslöst, und was es mit mir macht.

Ansonsten würde ich die Teile auseinander halten.