Wie müssen die Pfeifen einer großen Orgel hergestellt sein um einen Symphonischen Orgelklang zu erzielen?

1 Antwort

Es ist weniger die Konstruktion der Pfeifen, mehr trägt hier die Disposition der Orgel zum Klangbild bei.

Symphonische Orgeln wurden um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert gebaut. Ideal des Klangbildes war nicht mehr die gute Durchhörbarkeit der einzelnen Stimmen und des Gesamtklanges sondern die Vermischung.

Wurden vorher Register aller Fußlagen vom 16' bis zur Mixtur im Gleichgewicht gebaut, baute man nun vermehrt Register der 16'- und 8'-Lage. Vier, fünf oder sechs 8'-Register in einem Manualwerk sind keine Seltenheit. Dazu in geringer Zahl 4'-Register, nur noch in großen Orgeln höhere Fußlagen und Mixturen, die jedoch nur noch relativ schwach intoniert wurden.

Was nun die Konstruktion der Pfeifen betrifft: Die Vielzahl der 8'-Register kommt erst dadurch zur Geltung, dass alle diese Register verschiedene Klangfarben haben, die durch verschiedene Materialien (Metall, Holz), verschiedene Formen (zylindrisch, konisch) und verschiedene Mensuren (weiter oder enger) erreicht werden.
Neben dem Prinzipal findet sich immer ein Gedackt, dazu diverse Flöten- und streichende Register (Viola da gamba, Salicional, Quintade etc.).

Durch die Registrierung vieler Grundstimmen, auch entsprechend intonierter Zungenstimmen, und das Koppeln der Manuale entstand und entsteht das als „symphonisch” empfundene Klangbild.