Wie mit ungleichen finanziellen Mitteln in der Beziehung umgehen?
Hallo,
Ich bin frisch in einer Beziehung und wir sind beide Studenten. Ich bin schon immer ziemlich sparsam (wurde so erzogen, obwohl immer genug Geld da war) und habe momentan nicht viel als Studentin, die nicht mehr bei den Eltern wohnt, verdiene nicht so viel nebenbei.
Mein Freund hingegen hat mehr als doppelt so viel Geld und mir ist das total unangenehm, weil ich irgendwie nicht immer die Sachen kann, die er machen möchte, weil ich es mir nicht leisten kann. Gleichzeitig möchte ich nicht, dass er finanziell für mich sorgt, da ich nicht abhängig sein möchte und mir das sowieso unangenehm ist.
Kennt das jemand und wenn ja, wie geht ihr damit um?
Danke:)
8 Antworten
Schwierig wird es in einer Beziehung erst, wenn man sich um das Geld streitet, einer also verschwenderisch und der andere geizig ist.
Unterschiedlicher Wohlstand hingegen müssen nicht zwangsläufig zu Differenzen führen. Beim Zusammenleben kann man die unterschiedliche Leistungsfähigkeit durch unterschiedliche Einzahlungen in die gemeinsame Kasse ausgleichen. Man nennt das Solidarprinzip.
Bei gemeinsamen Unternehmungen funktioniert das im Prinzip auch. Man muss sich über diese Dinge vorher unterhalten. Und Geld ist in einer Beziehung nun mal ein unangenehmes Thema. Muss aber Thema sein.
Es ist einerseits sehr unangenehm, sich immer wieder Ausreden suchen zu müssen dergestalt, dass "keine Zeit" eher "kein Geld" meint, und andererseits ist es fast noch unangenehmer, wenn der leistungsstärkere Partner gönnerhaft das Portemonnaie zückt. Ich kann dich hier sehr gut verstehen.
Wenn ihr etwas gemeinsam unternehmen wollt, das mehr Geld kostet als zu dir leisten kannst, spricht nichts dagegen, dass dein Freund einen größeren Anteil übernimmt, aber das muss vorher geregelt sein in Form eines Budgets, das ihr gemeinsam beschließt.
Das ist auch eine gute Übung, wenn eure Beziehung vielleicht einmal in eine lebenslange Beziehung mit Familienzuwachs münden sollte. Auch dann ist ein gemeinsamer Haushalt etwas, das gut beredet sein sollte, damit es nicht zum Streit kommt.
Und letztlich musst du auch den Mut haben, gelegentlich zu sagen, dass du dir dieses oder jenes nicht leisten kannst oder willst.
Kenne ich und bei uns wars von Anfang an so, dass wir entweder nur das gemacht haben, was beide sich leisten konnten oder der eine den anderen dann eingeladen hat, wenn er das unbedingt machen wollte.
Ich hab eingeladen werden nie als Abhängigkeit gesehen. Der Andere macht das ja, weil er es möchte, nicht weil ich es von ihm gewollt habe.
Und dann ging es ganz schnell, dass wir nicht mehr getrennt gerechnet haben, alles in einen großen imaginären Topf geschmissen haben und nicht mehr dachten "kann ich mir das auch leisten?" sondern "können wir uns das leisten".
es ist doch nicht schlimm, wenn er dich zb mal ins Kino einläd oder so. Du sollst nur nicht absichtlich sein Geld wollen. Der Rest ist doch vollkommen normal in einer Partnerschaft.
sag ihm das doch einfach mal. So kannst du Missverständnisse aus dem Weg räumen
Also meiner Meinung nach solltest du das einfach ansprechen. Finde das ist ein guter Charakterzug , dass du unabhängig sein willst und er dich nicht finanziell ,,aushalten" muss ( hab eine Freundin die das genaue Gegenteil von dem ist) . Sprich ihn einfach offen drauf an, er sollte dafür Verständnis haben.
Gruß :)
Ich glaube nicht, dass du dich in Abhängigkeit begibst, nur weil er ab und zu etwas für dich bezahlt. Stell dir vor, es wäre umgekehrt: Du hättest genug Geld um auszugleichen, was ihm fehlt. Würdest du dann meinen, ihn gekauft zu haben? Oder würdest du dich nicht freuen, ihm manchmal ein Geschenk machen zu können?