Themenspecial 07. Juni 2024
Themenspecial: Künstliche Intelligenz (mit Michael Förtsch von 1E9) 👾
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Wie mit Jobverlusten umgehen?

2 Antworten

Ja. Mögliche Lösungsansätze sind eine Erhöhung der Grundsicherung oder Mindestlohn. Ebenso soll KI in Kompetenzzentren genutzt werden sowie in Bewerbungsverfahren. Der berufliche Werdegang soll mit KI motorisiert werden.


geheim007b 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 10:35

Höherer Mindestlohn führt zu noch schnellerer Ersetzung von Jobs durch KI. Grundsicherung muss finanziert werden können, das ist jetzt schon ne riesen schieflage.... gibt es weniger Einzahler und mehr Bezieher kippt es noch mehr.

Was meinst du mit motorisiert werden?

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Benedikt581  08.06.2024, 11:14
@geheim007b

Angetrieben. Die Zeit, einen arbeitsfähigen Menschen berufstätig zu machen soll verkürzt werden, berufliche Orientierung und Umorientierung optimiert werden. Die Ersetzung von Jobs wird nirgendwo dringender benötigt, als im Mindestlohnsektor, denn dort sind die Personalkosten besonders hoch. Ich denke, dass KI die Schieflage eher vergrößern wird.

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geheim007b 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 11:20
@Benedikt581

ich bin sehr für eine viel früheren hebel durch die Stützung des Schulwesens mit vielen Mrd. Euro. Umorientierung wäre sehr wichtig, aber was mir fehlt ist eine Gesamtstrategie. Wärend jetzt kurzfristig LKW Fahrer/Lockfahrer usw. gesucht werden wird es in naher Zukunft zu einem massiven Stellenabbau dort kommen. Insg. wird aber auch die Umschulung nicht klappen weil einfach nur noch ein viel kleinerer Teil Arbeitsplätze da sein werden. Ich rechne mit (reine schätzung) ca. 50% weniger arbeitsplätze.... und evt. 5% neue stellen (bleiben 45% Arbeitslose aus dem Pool der heutigen arbeitenden). Zum Teil wird das abgefangen durch die geringere Geburtenrate, aber nicht komplett. Und hier geht die soziale Rechnung dann überhaupt nicht mehr auf, daher muss einfach ein neues Wirtschaftssystem erdacht werden welches nicht mehr primär auf Versteuerung der menschlichen Arbeitskraft basiert. Das sagt sich zwar einfach, ist in der Realität aber dramatisch komplex.

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Dies wird zu etlichen Millionen Arbeitslosen führen, nur ein Bruchteil neue Jobs werden entstehen

Wie kommst du auf die Idee? Seit Erfindung des Rads, seit Erfindung der Dampfmaschine, seit Erfindung der Eisenbahn, des Autos, des Flugzeuges, des Telefons usw. sind viele Jobs entstanden - mehr als diese Errungenschaften Jobs gekostet haben.

Alex


geheim007b 
Beitragsersteller
 09.06.2024, 17:19

Diese Revolution wird erstmalig das Gegenteil machen weil sie in quasi allen Bereichen gleichzeitig angreift. Ganz klar, es entstehen neue jobs, allerdings eben nur ein bruchteil derer die Wegfallen. Nimm heute:

50 z.B. Aldi im Umkreis einer Stadt mit 300.000 Einwohner + Vororte. Pro filliale brauchst du in 2 Schichten mind. 6 Leute. Sindd 300 Vollzeitjobs. Dazu Regaleinräumer und Putzkräfte... nochmal 2 Minjobs pro filiale = 100 minijobs.

Künftig ersetzt man das ganze durch ein zentrales hochautomatisiertes Lager am Stadtrand welche selbst kommisioniert und die Waren an rollende Packstationen bringt welche 5min bevor sie am Bordstein stehen per App den Kunden sagen sie mögen bitte raus kommen.

Für das Betreiben brauchst du z.B. 2 Verwaltungskräfte, 5 Techniker für die Autonomen Packstationen und 3 Techniker für die automatisierungstechnik im Lager... und nochmal 5-10 Leute für die Wareneinsortierung und sonstiges. wären wir bei bei ca.. 20 Leuten. Wären von ehemals umgerechnet 333 Vollzeitjobs nur noch 20 Vollzeitjobs. Und das wird so kommen und ist nur ein kleines Beispiel.

Oder nimm was kreatives: Filmbrache. Erst vor kurzem wurde der neubau eines 800 Mio $ Filmstudio gecancelt wg. SORA. Für dinge für die heute ettliche hundert Leute Arbeit hatten (vom Designer, Setbauer, Maskenbildner, Beleuchter, Kameramann, Tonmann, Regieassistent usw. usw.... braucht man künftig noch so 10 Leute. Das kannst du nicht ausgleichen und ich könnte so beispiele in allen Branchen nennen.

Ich arbeite selbst daran und ersetze mit KI und automation Arbeitsplätze. Bei mir sind es eher noch mal ne Halbtagskraft hier, mal nen Minijob dort.... aber es läppert sich.

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EinAlexander  09.06.2024, 17:37
@geheim007b
Ganz klar, es entstehen neue jobs, allerdings eben nur ein bruchteil derer die Wegfallen.

Ja. Wenn man das so.kurzfristig sieht wie in deinem Beispiel genannt. Das aber ist unsinnig.

Bleiben wir bei ALDI: das Unternehmen beschäftigt heute doppelt so viele Mitarbeiter wie vor 50 Jahren - obwohl Scannerkassen, computergesteuerte Disposition und Logistik, effektivere Hubwagen, Reinigungsgeräte usw. zahlreiche Arbitsplätze ünerflüssig machte. Hätte man dich vor 50.Jahren gefragt, hättest du auch gesagt "die Computer kosten Arbeitsplätze"?

Oder nimm was kreatives: Filmbrache

Auch.dir beschäftigt heute Unmengen mehr Menschen als vor 50 Jahren. Damals hättest du gesagt "Computer und Special FX kosten Arbeitsplätze"?

Das kannst du nicht ausgleichen

Nun, ALDI und die Filmbranche konnten die durch Computer verschwundenen Arbeitsplätze mehr als ausgleichen. Und daher wird auch KI - in der Summe - keine Arbeitsplätz kosten sondern mehr schaffen.

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geheim007b 
Beitragsersteller
 09.06.2024, 19:33
@EinAlexander

Ok, rollen wir es mal anders auf. Welche neuen Jobs wird es denn geben?

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geheim007b 
Beitragsersteller
 09.06.2024, 19:38
@EinAlexander

was du übrigends vergisst... 1 Aldi hat zahlreiche Tante Emma Läden kaputt gemacht in dem jeweils 1-2 Leute gearbeitet haben. In Summe hat also auch Aldi stellen gekostet. Die Expansion ist der Grund warum heute mehr leute da Arbeiten. Computer kosteten arbeitsplätze, haben aber auch neue geschaffen (meinen job z.B.), das ding ist dass KI nicht arg viel neue Arbeitsplätze schaffen wird. Prompt Engineer, KI Entwickler, Hardwareentwickler usw... ganz klar. Oder in dem hochautomatisierten Lager beispiel techniker für die Wartung. Alles eher high end berufe, aber im Verhältnis 1:10 oder noch schlechter.

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