Wie mit jemandem mit ängstlich-vermeidendem Bindungsstil verbunden bleiben (Dating)?
Hallo ihr Lieben,
Ich bräuchte ein paar Erfahrungswerte. Und zwar geht es darum, dass ich schon seit längerer Zeit jemanden mit ängstlich-vermeidendem Bindungsstil date.
In letzter Zeit zieht sie sich allerdings unglaublich zurück und hält mich sehr auf Abstand. Die ständigen Schwankungen sind mir von Anfang an aufgefallen... Nichtsdestotrotz haben wir es immer wieder auf einen gemeinsamen Nenner geschafft.
Ich weiß, dass emotionale Nähe ihr auch wahnsinnige Angst macht und sie manchmal ebenfalls Angst davor hat, mich eh wieder zu verlieren. Ich habe in letzter Zeit wirklich mein Bestes gegeben, ihr einerseits viel Zeit und Raum zu geben, aber andererseits auch ab und zu zu versichern, dass ich noch da bin und auch da bleibe.
Allerdings macht es auch viel mit mir. Es ist definitiv verletzend, dass ich jetzt schon seit einigen Wochen gar nichts mehr von ihr gehört habe. Ich weiß, dass der Auslöser dafür etwas war, was nicht mit uns zu tun hatte, und sie sich momentan auf allen Ebenen radikal zurückzieht.
Aber wie gesagt...ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich die Situation gerne mit ihr besprechen möchte. Ich habe bereits eine Nachricht vorformuliert und bin am Überlegen, sie morgen abzuschicken. Darin bin ich auf die jetzige Situation und die Ambivalenz, die ich wahrnehme, eingegangen und habe sie vor allem gefragt, wie ich am Besten mit allem umgehen kann und was sie momentan braucht (eben weil sich ihre Bedürfnisse auch manchmal so wahnsinnig schnell zu verändern scheinen). Gleichzeitig habe ich auch betont, was ich brauche, nämlich offene Kommunikation, weil ich natürlich langfristig mit ihr verbunden bleiben möchte.
Gleichzeitig weiß ich nicht, ob sie emotional gesehen immer noch 'deaktivitiert' ist (ich habe die letzten Wochen wie gesagt nichts mehr von ihr gehört). Und deshalb kann ich auch gar nicht einschätzen, ob so eine Nachricht momentan passend wäre oder ob sie mich dann nur noch weiter wegstößt.
Ich will sie so gerne erreichen und schauen, wie wir das zukünftig vllt anders handhaben können. Aber ich merke, dass ich Dinge momentan auch komplett zerdenke. Gleichzeitig versuche ich auch, so gut es geht, bei mir zu bleiben und auf meine Bedürfnisse zu achten. Nur merke ich, dass es sich momentan auch wenig wie 'walking on eggshells' anfühlt und ich mich wirklich sehr unsicher fühle.
Soll ich es trotzdem probieren oder habt ihr noch bessere Ratschläge?
3 Antworten
Hey Leonie! 👋
Das Problem ist natürlich, dass jemand, der ängstlich-vermeidend ist, das nicht einfach ablegen wird. Diese Person wird so bleiben.
Auch die Schwankungen und die schwierige Kommunikation wird nicht einfach wie weggeblasen sein.
Deshalb mache ich mir Sorgen, dass du mit deiner Nachricht einfach weiterhin "ins gleiche Horn stösst" und dich weiter vorausgabst, ohne dass die Situation befriedigender wird.
Was ich glaube, was dir am meisten helfen würde, ist zu erfahren, ob sie sich denn selber auch wünscht, weiter mit dir in Kontakt zu sein.
Mir ist nicht ganz klar, ob dieser Wunsch tatsächlich aktiv auf Gegenseitigkeit beruht.
Erst wenn das geklärt ist, kannst du sie bitten dir zu erklären, wie du mit ihren Rückzügen umgehen solltest. Will sie einfach in Ruhe gelassen werden? Ist es ihr wichtig, dass du trotzdem weiter Kontakt aufnimmst?
Eine andere Möglichkeit ist auch, dass ihr eine feste Frequenz abmacht: Ihr könntet zum Beispiel alle zwei Wochen einander schreiben. Das nimmt euch beiden den Druck raus, weil schon vordefiniert ist, wann der nächste Kontakt stattfindet.
Lg, LastDayofEden
Tut mir echt leid, das klingt wirklich anstrengend, kompliziert und belastend. 😥
Ja, ich würde jetzt wirklich erst auch mal Zeit nehmen für dich und dich regenerieren. Lass dir Zeit und bau dich erst wieder auf, ich glaube, das alles hat dich auch recht ausgezehrt.
Danke dir! Ich denke, ich lasse es echt erst mal unkommentiert und schaue nun vor allem, was mir momentan gut tut🙏🏻🍀
Das klingt wirklich hart. Ich bin ebenfalls ein ängstlich-vermeidender Bindungstyp (leider) und kann beide Seiten sehr gut verstehen.
Meiner Ansicht nach, ist, wie du schon sagst, offene Kommunikation extrem wichtig, gerade bei ängstlich-vermeidenden Personen. Also das du deutlich sagen musst, was dich belastet, aber vor allem muss SIE deutlich sagen was sie braucht und auch was sie sich zurückziehen lässt.
Sag ihr sehr klar, was du für sie empfindest und was du brauchst. Beende die Nachricht positiv, ohne Druck, so dass sie von sich aus merkt, dass sie dich an ihrer Seite behalten möchte. Gib ihr Zeit zum antworten, es wird vermutlich eine Weile dauern.
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Ich persönlich brauche jemanden, der aktiv auf mich zugeht, sehr deutlich sein Interesse zeigt (sexuell und romantisch). Gleichzeitig muss es ausgewogen und authentisch wirken und wenn ich das Gefühl habe, dass etwas nicht passt, distanziere ich mich emotional, um nicht verletzt zu werden. Es ist, als wäre das Herz ein Reh, immer bereit beim geringsten Anzeichen von Gefahr zu flüchten.
Das macht es sehr schwer sich zu binden, denn anständige Männer zeigen ihr Interesse nicht so offensiv und ziehen sich respektvoll zurück, wenn sie merken, dass man sich zurückzieht. Dadurch landet man oft bei toxischen Männern. Diese zeigen den Einsatz, den man braucht, aber rennen jede Grenze nieder, die man aufzeigt, und schaden einem enorm.
Deshalb ist es so unglaublich wichtig, dass sie sagt, in welchen Situationen sie ein forsches Vorgehen von dir braucht, und in welchen Situationen du dich zurückziehen solltest. Und das musst du ihr klarmachen. Aber mach auch deutlich, dass du bleiben willst, dass du an euch glaubst.
Vielen lieben Dank für deine Worte! Ich hatte ihr vor einigen Wochen einen Brief geschrieben, aus dem genau das hervorgegangen ist: wie wichtig sie mir ist und dass ich sie genau so, wie sie ist, also mit all ihren Stärken, Verletzlichkeiten und Herausforderungen schätze. Sie hat mir geschrieben, dass sie das sehr berührt hat und dass sie sowas gar nicht kennt... Sie meinte im Übrigen tatsächlich auch mal, dass sie bis jetzt leider nur toxische Beziehungen hatte, die sie natürlich weiter in all ihren negativen Glaubenssätzen bestätigt haben...😔
Und gerade, weil ich auch öfter mitbekommen habe, wie viel Angst unsere Verbundenheit bei ihr ausgelöst hat und wie sie dann automatisch davon ausgegangen ist, nicht liebenswert und gut genug zu sein, bricht es mir auch das Herz... Ich will ihr so gerne zeigen, dass ich 'eine sichere Person' bin. Aber so lange sie nicht offen und ehrlich mit mir ist (ich würde das so gerne ansprechen!), sehe ich wirklich keinen Weg, wie man das hinkriegen kann. Momentan bin ich leider die einzige von uns, die kämpft... Ich glaube um ehrlich zu sein, dass sie nach wie vor 'deactivated' ist...🤔 Sie hat jedenfalls sehr deutlich gemacht, dass sie momentan - ich zitiere - nicht das geringste Bedürfnis nach Kontakt verspürt und im nicht-getriggerten Zustand ist sie sehr warm und empathisch...
Und so sehr ich ihr sagen möchte, dass ich noch an uns glaube (ein Teil von mir tut das tatsächlich immer noch...), so sehr sehe und fühle ich auch, dass ich hier auch Grenzen setzen muss... bei der Formulierung hat sie wirklich null auf meine Gefühle geachtet... Ohne Witz, ich habe danach geweint, weil es wirklich hart rübergekommen ist. Und an sich kann ich mich 'gut genug' von sowas abgrenzen, da ich weiß, dass es ihr dann super schlecht geht und dass ihre Worte nichts mit mir zu tun haben... Aber das heute war wirklich ein bisschen too much...
Deshalb werde ich das jetzt sowieso erst mal ein paar Tage 'sacken lassen' und schauen, was mir gut tut. Und danach denke ich noch mal darüber nach... Das Ding ist, dass das Thema Grenzen auch eines ihrer 'Kernthemen' ist und wie du schon sagtest...anständige Leute ziehen sich dann respektvoll zurück... Und bei der Ansage würde es sich für mich auch 'grenzüberschreitend' anfühlen, dann noch mal den Kontakt zu suchen. Hinzu kommt, dass ich auch Selbstrespekt habe.
Du merkst, ich bin heute selbst so hin- und hergerissen und egal, wie ich mich entscheide (ob ich das, was du beschrieben hast, doch noch einmal versuche umzusetzen) - ich muss sowieso erst mal schauen, wie ich mich erst mal ein wenig regenerieren kann... Aber ich danke dir sehr für deine offenen und ehrlichen Worte! Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen und wünsche dir, dass du jemanden findest, der dir genau dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben kann!🙏🏻🍀
Du scheinst wirklich ein guter Mensch zu sein, der ihr das geben kann, was sie braucht. Aber sie muss bereit sein an sich zu arbeiten - am Besten in einee Therapie. Sonst wird es nichts, denn niemand kann erwarten, dass immer nur du Einsatz zeigst.
Es tut mir sehr Leid, dass ihre Worte dich verletzt haben. Das du nun auf deine Grenzen achten möchtest, finde ich sehr vernünftig.
Auch ich habe diese kalten Momente, es ist interessant zu hören, wie es der "Gegenüber" empfinden kann. Ich hoffe sehr, dass sie erkennt, dass auch sie sich um dich bemühen muss.
Alles Gute dir!
Danke dir! Sie geht bereits zur Kunsttherapie. Aber ich frage mich, ob eine ergänzende Therapieform nicht vllt noch unterstützend wirken könnte...aber das muss sie natürlich entscheiden.🤔🤷🏽♀️
Tatsächlich habe ich mich bereits wieder gefangen - ich denke, dass das gestern nur so unerwartet kam!
Daher habe ich auch beschlossen, mich in ein paar Tagen noch einmal bei ihr zu melden und dabei deine Tipps zu berücksichtigen. Das zeigt ihr, dass ich zwar Grenzen setze, aber die Tür eben nicht verschließe. Und dann liegt es an ihr, was sie daraus macht.🙏🏻🍀
Würdest du inhaltlich gesehen eigentlich auch darauf eingehen, dass sie mich nach eigenen Angaben vor allem 'wegen der Situation auf der Arbeit' auf Abstand hält; ich aber nicht denke, dass dies das Kernproblem ist? Oder wäre das zu forsch?🙈 In dem Fall würde ich es positiver formulieren und z.B. ansprechen, dass ich mir für uns wünsche, dass wir so offen und ehrlich wie möglich miteinander kommunizieren, auch/vor allem in schwierigen Situationen... Eventuell würde ich dann auch selbst mit 'positivem Beispiel' vorangehen, sodass sie sieht, dass wir den sicheren Rahmen dafür haben/kreieren können.🤔🤷🏽♀️
Und darf ich fragen, wie du dich 'in diesen kalten Momenten' fühlst und wie du dein Gegenüber dann wahrnimmst? Und was hilft dir, wieder Abstand von diesen kalten Momenten zu bekommen? Ich stelle diese Fragen, weil ich mir das nur schwer vorstellen kann, es mich aber wahnsinnig interessiert und ich es gerne besser verstehen möchte (auch wenn das natürlich von Person zu Person ganz unterschiedlich ist).
Habe mich entschieden, nicht auf die Sache mit der Arbeit einzugehen; ich glaube, dass das kontraproduktiv wäre🙏🏻
Eine Kunsttherapie ist schon mal gut, aber es hilft eher dabei ruhiger zu werden, ein Hobby zu finden, nett zu sich zu sein. Bei der Beziehungsproblematik hilft nur eine gute und lange tiefenpsychologische Therapie.
Ich finde es gut, sie damit sanft zu konfrontieren. Aber natürlich darf sie nicht den Eindruck bekommen, du würdest sie belehren oder dergleichen. Es ist ein recht schmales Brett, außer sie ist generell offen bei dem Thema.
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Hm, was ich in diesen "kalten" Momenten fühle, ist schwer zu sagen. Im Grunde fängt es mit einer unterbewussten Angst an. Davor, nicht zu genügen, abgewiesen zu werden oder dass der Gegenüber sich negativ entwickelt und man Schaden davon trägt. Dadurch zögert man, legt jedes Wort und jede Geste auf die Goldwaage. Vielleicht kennst du es von Hunden, die einen abwägend beobachten, um zu entscheiden ob sie näherkommen oder weggehen sollten. So ähnlich ist das.
Und dann verschließt man sozusagen das Herz, legt eine Schutzschicht drüber. Das passiert automatisch, ungewollt. Dadurch empfindet man wenig bis gar nichts mehr für die Person. Der Verstand sagt "es passt super" oder "ich mag ihn sehr gerne, ich könnte mich verlieben", doch man fühlt einfach nichts. Es ist wirklich unangenehm, weil da nur Leere zu sein scheint. Keine Emotion, keine tiefergehenden Gefühle, als wäre man nur ein Klon / eine K.I.
Wenn man Kontakt hat, dann ist das meistens nicht so. Dann spürt man die Schmetterlinge, die Wärme für den Gegenüber und die Hoffnung, bzw Zuversicht, dass es mehr wird. Aber bei Kleinigkeiten weicht man zurück, die Schranke geht runter, die Schutzschicht legt sich wieder drüber. Desto länger kein Kontakt besteht, desto mehr überzeugt man sich davon, dass man eh nichts fühlt und der Andere auch nicht, dass der Schritt zurück gut war.
Ich habe mir bereits ein paar Stichpunkte gemacht und werde die Tage mal schauen, wie ich meine Gedanken und Gefühle sanft und liebevoll zum Ausdruck bringen kann.✨️
Dankeschön auch für deine ausführliche Beschreibung, ich weiß deine Offenheit und Ehrlichkeit sehr zu schätzen. Und puh, ich muss sagen, dass mich das wirklich sehr berührt...es klingt sehr belastend und erdrückend! Ich kann mir nur vorstellen, was es bedeutet, für mehrere Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate in so einem "Zustand der Leere" gefangen zu sein...und eigentlich konstant mit dieser Ambivalenz, dieser Angst zu kämpfen. Hast du denn das Gefühl, dass es mit der Zeit etwas erträglicher und "einfacher" wird?
Und dass mit der Zeit hatte ich mir auch schon mal gedacht... Ich kann mir vorstellen, dass ihre letzte Nachricht deshalb auch noch mal deutlich kühler klang🤔
Es wird besser, desto sicherer ich mir seiner Gefühle bin. Es braucht relativ viel offene Zuneigung, viel körperliche Nähe, damit ich die Ängste ablegen kann. Ansonsten hilft natürlich auch die Therapie es etwas in den Griff zu kriegen. Und das ich weiß, dass ich mit meinem Date darüber reden kann, bzw er offen dafür ist, auf mich einzugehen, so wie ich mich bemühe auf ihn einzugehen.
Ein kurzes Update: ich wollte mir Zeit für meine Nachricht nehmen und wirklich erst einmal spüren, was ich ihr wie sagen möchte.🙏🏻 Habe es inzwischen aber geschafft, die Nachricht abzuschicken und sie hat eigentlich unmittelbar reagiert, womit ich absolut nicht gerechnet hatte. Sie ist zwar nicht auf alles eingegangen (ich habe wirklich versucht, alle Themen, die mir wichtig waren, auf liebevolle und sanfte Art anzusprechen - wusste aber, dass sie dafür sowieso ein wenig Bedenkzeit brauchen würde...), hat jedoch sehr deutlich gemacht, dass sie mich keineswegs verletzen wollte/will und sich mehrmals aufrichtig entschuldigt. Zudem meinte sie, dass sie momentan vor allem zur Therapie geht und wieder genug Energie verspürt, ab und zu schon mal wieder mit ihren besten Freundinnen zu reden. Ansonsten hat sie noch betont, dass sie meine warmen und lieben Worte sehr zu schätzen weiß. Ich sehe, dass sie nach wie vor noch 'weiter weg' ist als sonst, aber gleichzeitig weiß ich ihren effort auch sehr zu schätzen. Somit denke ich, dass es auf jeden Fall schon mal in die richtige Richtung geht und werde ihr nun einfach weiterhin die Zeit geben, die sie braucht, und hoffe, dass sie sich von sich aus melden wird, wenn sie bereit dazu ist.🙏🏻 Noch mal vielen Dank!
Das ist großartig! Freut mich sehr für euch, dass ihr so gut darüber reden konntet. Dass du so sanft und wertschätzend mit ihr umgehst, bedeutet ihr vermutlich mehr als sie sagen kann. Und es ist schön, dass sie dir auch zurückmeldet, wie es ihr geht, dass sie deine Gefühle anerkennt und dass sie sich freut über deine Art zu kommunizieren. Das ist eine sehr gute Basis für euch.
Ich drücke euch beiden die Daumen, dass es sich weiter positiv entwickelt!
Darf ich vllt noch eine Frage stellen?🤔 Ich hatte die letzten Tage nämlich erneut mitbekommen, dass sie auch weiterhin häufiger mit anderen Kollegen telefoniert etc. - genau das (also dass ich sie an die Situation auf der Arbeit erinnern würde) aber eben auch weiterhin als Hauptargument nimmt, weshalb sie mich momentan auf Abstand hält. Ich verstehe rational gesehen, dass das alles rein gar nichts mit mir zu tun hat, aber gleichzeitig verletzt es mich schon, immer wieder diesen "double standard" mitzukriegen/zu fühlen. Sie kann sich ja auch denken, dass ich das ebenfalls mitbekomme und dass mich das trifft... Ich weiß wirklich nicht so gut, wie ich damit auf Dauer umgehen soll/kann?
Ich würde dir raten mit ihr darüber zu reden, ihr zu sagen wie du dich fühlst und zu fragen, wie sie fühlt.
Die Frage ist, wenn du dich schon dich mit dieser Thematik auskennst, überhaupt mit so jemanden zusammen bist, der dieses Problem hat. 😅
Dann bist du wahrscheinlich der Gegenpart bzw der Gegenpol der so eine Beziehung überhaupt anzieht.
Übriges man zieht sollche Mensch nicht an wenn man nicht selber ein Nähe-Distanz oder besser gesagt Vertrauensproblem hat.
Denn die Frage die man sich stellen sollte ist, wie es aussehen würde, wenn sie Plötzlich deine Nähe suchen und regelmäßig Zeit verbringen wollen würde. Vielleicht tendenziell würdest du an einen Punkt kommen, dass es zu viel für dich wird und das Interesse verlieren...🤔
Das ist oft so bei diesen Nähe-Distanz Konflikten. Beide können oft mit Nähe tendenziell schwer umgehen. Der eine sucht die Flucht und der eine will angeblich die Nähe aber sucht sich unbebewusst Leute die in die Flucht gehen oder weit weg sind um sich auch zu schützen. Das ist ein komplexes Thema...
Muss aber bei dir nicht der Fall sein aber es ist möglich.
Ich weiß nicht ob du das Buch kennst es lautet:
"Jeder ist Beziehungsfähig" von Stefanie Stahl. Da wird noch deutlicher auf das Nähe-Distanz Probem hingewiesen.
LG
Sandy
Liebe Sandy,
danke für deine Nachricht.
Wir sind tatsächlich nicht zusammen. Und bis vor Kurzem kannte ich mich auch noch nicht mit dieser Thematik aus; ich habe mich die letzten Monate allerdings sehr intensiv eingelesen und eben vor allem versucht, sie besser zu verstehen.
Aber danke für den Buchtipp, ich werde das auf jeden Fall mal googeln, es klingt interessant!
Ganz liebe Grüße zurück
Habe mir das Buch soeben bestellt!!🙏🏻
Dankeschön für deine ausführliche Antwort, das weiß ich sehr zu schätzen!
Ich bin mir dessen bewusst, dass sie das nicht einfach so ablegen wird. Allerdings sehe ich auch, dass es momentan wirklich extrem ist. Das liegt daran, dass eine Person/eine Situation auf der Arbeit sie so getriggert hat, dass sie komplett dekompensiert und inzwischen seit zwei Monaten ausgefallen ist. Aber ich verstehe schon, worauf du hinaus willst und habe mir um ehrlich zu sein auch schon dieselbe Frage gestellt. Auch vor ihrem Zusammenbruch fühlte sich die Situation häufig schon sehr verletzlich an... Sie hat zwar aktiv und auch zum wiederholten Male zum Ausdruck gebracht, dass sie den Kontakt wünscht, mich beispielsweise vermehrt zu sich nach Hause eingeladen und auch so häufig gefragt, ob wir abends noch telefonieren etc. Generell hat sie sehr meine Nähe gesucht und immer wieder betont, wie gut ihr das tut. Aber gleichzeitig hat sie ebenfalls erwähnt, wie viel Angst ihr eben genau dieser Kontakt macht, da sie wie gesagt oft die Sorge hatte, dass sie eh 'nicht gut genug' für mich wäre und dass ich das irgendwann erkenne und sie fallen lasse.
Unser letztes Gespräch war allerdings wieder richtig gut...weshalb dieser absolute Rückzug auch so überraschend für mich kam! Sie hatte mir erklärt, dass sie temporär 'deactivated' ist, und sich daher zeitweise aus dem Kontakt zurückzieht. Und ich hatte auch mitbekommen, dass sie wirklich nur noch am Weinen oder Schlafen war, und daher auch einfach logischerweise keine Kapazitäten für unseren Kontakt hatte. Da ich sie in dieser Phase natürlich unterstützen, aber auch ihr Bedürfnis nach Abstand respektieren wollte, habe ich andere (indirekte) Wege gefunden, ihr zu zeigen, dass ich für sie da bin, was sie nach eigenen Angaben auch sehr geschätzt hat.
Da ich nun seit mehreren Wochen absolut gar nichts mehr von ihr gehört hatte, hatte ich mich gestern nun letztendlich doch dazu entschieden, mich noch einmal vorsichtig zu melden. Sie hat auch bereits geantwortet, allerdings fand ich die Art und Weise, wie sie kommuniziert hat, schon wirklich...sehr kalt und verletzend. Es ist so, dass wir momentan auch (noch) Kollegen sind und sie meinte wortwörtlich, dass sie vorübergehend kein Bedürfnis nach Kontakt verspürt, weil es sie an die Situation auf der Arbeit erinnert. Dabei hat sie zwar betont, dass es nichts mit mir oder uns zu tun hat, aber naja, wirklich empathisch war das Ganze trotzdem nicht formuliert. Und besonders glaubwürdig fand ich es auch nicht, da ich weiß, dass sie ab und zu noch mit zwei anderen Kollegen telefoniert, zu denen sie wirklich nur eine kollegiale Verbindung hat. D.h., dass ich vermute, dass ihr Verhalten auch noch andere Beweggründe hat.
Unabhängig davon werde ich das natürlich respektieren; frage mich allerdings, wie sie sich das mit dem "vorübergehend" vorstellt... Hast du sonst noch einen Tipp, wie ich mit der Nachricht umgehen soll? Ich weiß nämlich tatsächlich auch leider gar nicht, ob und wie ich darauf noch mal reagieren soll. Ich hab das Gefühl, dass mit der Art und Weise wie das kommuniziert wurde, auch meine Grenzen überschritten wurden. Deshalb denke ich, dass ich mich jetzt auch erst mal komplett auf mich fokussieren sollte. Was für eine komplexe Dynamik😔