Wie mit Depersonalisation anderer umgehen?
Hallo liebe Leute,
mein Mitbewohner leidet unter Depersonalisation (oder Derealisation).
Natürlich ist das für Ihn eine ziemlich blöde Angelegenheit - für mich aber auch. Ich bin nämlich ziemlich überfordert mit der Geschichte. Ich würde gerne helfen, oder wenigstens nichts falsches machen im Umgang mit seiner Situation. Hat da jemand Erfahrungen und Rat für mich? Ich habe jetzt schon das ein oder andere über das Thema gelesen, bin aber trotzdem nicht schlauer als vorher, wenn es um die Frage geht wie man als Außenstehender mit der Sache umgeht. Ich glaube aber schon verstanden zu haben wie er sich fühlt und wie es ihm geht, nicht aber wie zu helfen ist...
Zum Betroffenen: Er gibt an das Gefühl von Depersonalisation ungefähr im Abstand von 2 Jahren immer wieder zu bekommen. Dieses würde dann immer für ca. 1 bis 2 Wochen anhalten und dann wieder verschwinden. Nun hat er es aber schon das zweite Mal innerhalb von 3 Monaten und ist dementsprechend beunruhigt. Der "Ausbruch" des ganzen wurde wohl durch eine Samstag-Nacht Tour durch Kneipen etc. begünstigt - also Alkohol, laute Musik, keine anderen Drogen.
5 Antworten
Hallo, eine bekannte von mir hat das durch exzessiven Drogenkonsum selbst erlebt. Eine Depersonalisation kann aber behandelt werden! Schau dich mal mit ihm nach einer Therapie um, es soll auch helfen wenn er viele soziale Kontakte hat, also man ihn sozusagen wieder ins Leben zurückholt.
ich habe auch depersonalisation und derealisation. ich weiß ncicht ,wie es deinem freund geht, aber mein größtes problem ist, dass ich mir nie 100% sicher bin, ob das, was ich erlebe real ist. für mich ist es wichtig, dass die leute in meiner umgebung mir sicherheit geben. dass ich jeden tag einen ähnlichen tagesablauf habe UND dass ich keinen alkohol trinke. denn sowie ich alkohol trinke, kriege ich ein flshback von dem erlebnis, dass die entfremdung ausgelöst hat. laute musik und party ist wiederum kein problem, weil es ablenkung ist. weil lcih gar keine zeit habe, darüber nachzudenken, ob das was geschieht nun real ist oder nicht
jeder leidenszustand fühlt sich mit verständnis, bzw dem aktiven versuch davon, besser. versuche vllt ihm zu helfen, sich zu erden. also indigene trommelmusik, kreatives werken, vllt ne massage. dinge die seinen körper diese welt deutlicher fühlen lassen, ohne dass er durch komische melodien oder zusammenhänge oder assoziationen in trance gerät udn den boden unter den füßen verliert. ... ausdruckstanz? lg
ps. das zb ist schmanische musik, sie helfen soll die gedanken/wahrnehmung zu ordnen. mir hilfts, hab aber selbst derealisation nur so gering, dass ichs eigentlich eher lustig finde. versuch das vllt mal. aber schau obs nicht kontraproduktiv ist. rückmeldung würde mich interessieren
ich denke nciht, dass du wirklich eine derealisation hast. selbst nur ein wenig, ist es kein stück witzig. kann mir keiner erzählen
es ist einfach nur schrecklich, dass ich es meinem größten feind nciht wünschen würde
In diesen Momenten braucht der Betroffene Schutz und umgängliche Mitmenschen. Also kein Bedrängen, nur ruhige Sicherheit. Dein Kumpel sollte das Trinken unterlassen.
Diese Zustände erlebt doch nur der Betroffene und er wird doch (hoffentlich) gelernt haben, mit diesen Situationen umzugehen. Und wenn Alkohol diesen Zustand anstößt, sollte er es einfach meiden. Du selbst brauchst doch gar nichts tun, dich ganz normal benehmen.
Die Frage ist ja auch wie ich damit umgehen soll ... hab ich nämlich noch nicht gelernt.
ganz normal, bei der Depersonalisierung ist es ein Gefühl wie sich selbst von Außen beobachten/erleben, bei der Derealisation bezieht sich das Gefühl auf die Umgebung, was viele bei Müdigkeit zb. Tagträumen ebenso erleben. Du selbst brauchst da überhaupt nicht besonders reagieren oder handeln. Die Person ist sich dessen bewusst und handelt auch ganz normal, weil sich dieses Gefühl innerlich abspielt, er wird doch wohl nicht dir alles mitteilen, warum sollte er auch. Wenn seine Lebensweise negative Auswirkungen zeigen, ist es sein Ding etwas dagegen zu tun. Du bist da außen vor. Wie ich oben schrieb: Du selbst brauchst doch gar nichts tun, dich ganz normal benehmen.
Als Auslöser einzelner Depersonalisationserlebnisse oder -phasen gelten extrem stressauslösende und lebensbedrohende Erlebnisse (wie z. B. ein Autounfall). Ferner kommen auch Substanzmissbrauch (z. B. Cannabis, Ecstasy, Alkohol), bestimmte Vergiftungen, emotionale Vernachlässigung, Adoleszenz, Prämenstruelles Syndrom sowie Schlafmangel in Betracht.
Wie du ja selbst darauf hinweist, Wikipedia - warum sollte man bei eigenen verschuldeten Auslösen da noch mitfühlend sein. Scheint ja alt genug zu sein, die Konsequenzen tragen.
Danke für die hilfreiche Antwort. Das sollte sich einrichten lassen ;)