Wie mit Beten anfangen?
Salamu‘alleikum,
Ich bin 13 und schon in der Pubertät. Ich hab schon oft versucht mit Beten anzufangen. Aber immer nach ungefähr 3-4 Wochen höre ich auf. Der Grund dafür ist, dass ich oft die Gebete verpasst habe und dann 1- 2 zusammen gebetet habe. Ich kann mir nicht vorstellen wie schlimm die Höllenstrafe sein soll. Ich bin sehr gläubig. Ich komme aus einer gläubigen Familie. Mein Vater hat gebetet, meine Mutter betet meine Tanten und Onkel beten. Immer wenn ich denke „ich muss mal anfangen“, kommt diese Stimme: „fang doch morgen an“ oder „irgendwann fängst du schon an“ und so verschiebt sich das immer. Hat jemand einen Tipp?
Bitte nur richtige Antworten
danke im Voraus
BerndAna
Du kommst aus einer gläubigen Familie und dann betet ihr nicht zusammen?
doch manchmal schon
4 Antworten
Ich bin kein Moslem, finde aber die Antwort von Blabla nicht so ganz hilfreich.
Gerade in der jetzigen Coronasituation sollte man sich nicht noch zusätzlich unter Stress setzen. Schon gar nicht täglich mit seinem morgigen Tod rechnen!
Psychologisch wäre es hilfreich, wenn du die Sache entspannt angehst. Du hast in der Regel ein langes Leben von mehreren Jahrzehnten. In dem Leben kann viel vorkommen. Wird Allah da nicht vergeben, wenn du von mehreren Jahrzehnten mal ein paar Tage formale Fehler begangen hast?
Psychologisch wäre es am besten, sich einen Plan zu machen, in dem man einträgt, wann man gebetet hat oder wie viel. Ziel wäre jedes vorgegebene Mal. Wenn aber eines wegfällt, weil man es vergessen hat oder anderweitig eingespannt war, wäre es psychologisch gesehen besser, NICHT sofort Stress zu bekommen und das nachzuolen en masse, sondern entspannt sich vorzunehmen, am nächsten Tag alle Gebete zu vollrichten. Und das so lange, bis man eine Woche jeden Tag alle Gebete vollzogen hat. Man notiert sich nur Erfolge, nicht Misserfolge. Man fokussiert sich auf das, was man geschafft hat.
In der Antwort von Blabla fällt mir das Wort "schaffen" auf. Das klingt nach Arbeit, nach Hetze, nach Stress. Besser wäre es, sich auf die Gebete zu freuen, etwas Positives darin zu sehen und sich darüber zu freuen, wie viele man schon "geschafft" hat, nicht daran zu denken, wie viele man "schaffen" muss. Erfolg statt Druck.
Sobald du die Gebete in deinem Tagesablauf fest verankert hast UND sie als etwas Positives wahrnimmst, auf das du dich freust, wirst du automatisch jeden Tag beten, an dem nichts dazwischenkommt. Bei großer Aufregung wie der Frage, ob man coronapositiv ist oder nach einem Unfall etc. ist es völlig normal, dass man auch fest eingefahrene Gewohnheiten mal vergisst.
Du solltest beten wollen, weil du damit etwas Schönes verbindest, nicht, weil du Angst vor einer Strafe hast. Im letzten Falle würdest du dir damit dein irdisches Leben versauen, das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein!
Es gibt so viele Menschen, die wirklich Böses tun, schwere Straftaten begehen, anderen Menschen Leid zufügen etc. Die werden, wenn überhaupt, als Erstes in die Hölle kommen. Jemand, der sich bemüht hat aber ein paar Startschwierigkeiten hatte, dürfte da eher unter den Tisch fallen, wenn man mal von einem gerechten Gott ausgeht. Meine persönliche Überzeugung ist, dass die Erbsenzählerei in dem Bereich eine menschliche Erfindung ist, keine göttliche! Bürokratie wurde von Menschen erfunden. Dabei ist Formales wichtiger als Menschlichkeit. Bei einem Gott kann das mMn nicht der Fall sein, wenn es sich wirklich um ein Allmächtiges, weises Wesen handeln würde!
Alleykum Salām
Ehrlich gesagt, geht’s mir im Moment genau so Ich versuche mich immer wieder aufzuraffen, dann geht’s auch und ich fühle mich supergut. Aber dann....... ja, dann kommt diese Stimme, wie du sagst.
dann denke ich aber auch, dass allah uns so erschaffen hat, wie wir nun mal sind. Das meine ich nicht als Freibrief, aber Er wird auch Bemühungen schätzen
Man muss nicht immer alles machen, was die Eltern machen. Man entwickelt sich weiter und stellt fest, dass die Eltern auch mal falsch liegen können. Leb dein Leben also einfach frei und ohne Angst vor einer imaginären Instanz. Ich finde es schade, dass sie dir eingetrichtert haben vor sowas Angst zu haben.
Ich schreibe diese Antwort, um einen anderen Standpunkt darzulegen. Häufig werden Gläubige so sehr indoktriniert, dass sie sich über Alternativen keine Gedanken machen.
Man muss sich das doch mal vorstellen. Eine 13 Jährige Person, die einfach frei sein kann und mit Freund*innen spielen sollte, macht sich Gedanken, dass sie nach ihrem Tod an den sogenannten schlimmsten Ort der Welt kommt. Wie krank ist das denn. Ich habe mir als Kind über sowas keine Gedanken machen müssen. Solch eine Indokrination, diese Angstmacherei zur Kontrolle der Handlungen und Gedanken ist einfach unhaltbar. Das kann ich nicht einfach so stehen lassen. Und es passiert definitiv nicht freiwillig.
Er erinnert mich ein bisschen an die DDR Diktatur, wo die Gedanken und Handlungen der Menschen kontrolliert und bei "Fehlverhalten" sanktioniert wurden. Das ist einfach nicht richtig, da muss ich was sagen.
Natürlich gibt es andere Standpunkte, aber wenn sie sich dazu entscheidet, den zu nehmen, den ihre Eltern haben und sie das später auch so macht, dann ist es ihre freie Entscheidung.
Und wieso sollte sie denn keinen Freiraum haben? Sie betet doch nicht 24/7 am Tag. Das sind zsm gerechnet vllt maximal 1- 1 1/2 std täglich.
Und schaden tut sie auch niemandem damit. Ich musste mit 13 Jahren auch nicht an sowas denken. Hatte endlos Freizeit :D
Wir wissen nicht, WAS genau die Eltern gesagt haben. Also können wir beide das nicht verurteilen. Man sollte aus liebe zu Gott damit anfangen und nicht aus " Angst" sage ich mal.
So die Erfahrungen habe ich gemacht. Ich wurde zu nichts gezwungen. Dennoch respektiere ich alle anderen, auch wenn sie schlechtes sagen. Das sollte auch so sein. 🤷🏻♀️
"Sanktionieren" tut keiner im islam/ Christentum etc außer Gott. Bzw " richten ".
Und wenn es Leute doch tun, machen sie es falsch oder interpretieren die Religionen falsch.
Wenn es um die Standpunkte geht, dann sollte man auch bereit sein, die von anderen zu verstehen und zu respektieren.
Ich kann gut nachvollziehen, wie das rüberkommen, für unwissende. Aber wenn man sich intensiv und richtig damit auseinandersetzt, dann weiß man mehr und hat natürlich einen anderen Blickwinkel darauf. Und ist nicht so "geschockt ".
Hallo,
zuerst danke für deine Antwort.
Meine Eltern haben mich nie zu etwas gezwungen. Mein Vater hat bis zu seinem Tod gesagt, dass ich schon meinen Weg finde.
Aleykum selam.
Also wichtig ist, dass du weißt das Gott deine Absicht kennt. (Niyet)
Wenn du mit der Absicht damit anfängst, dann ist es schon mal sehr gut. Und man kann die Gebete ja auch nachholen. Also, bete in den Zeiten, wo du es schaffst und hol die verpassten nach.
Also mit der Absicht, es wirklich durchzuziehen, schaffst du es auch. Denk immer daran, vllt es Morgen schon zu spät. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Wir können nur planen und hoffen.
Ich hoffe ich konnte dir helfen. 😊
(Ohne es böse zu meinen)
Sie WILL es ja freiwillig, sagt sie.
Und wenn sie es WILL, hat es nicht was mit "einrichtern" zu tun. Und jeder von uns wurde anders erzogen.
Warum kann man das nicht einfach akzeptieren? Lasst den Gläubigen doch einfach ihren Glauben. Niemand zwingt euch doch mitzumachen. Wir machen uns ja auch nicht darüber, wie ihr lebt.
Es ist von meiner Seite aus kein Angriff, aber letztlich beantwortet das ihre Frage nicht wirklich. Ich verstehe das einfach nicht.