Wie macht man gute Nachtaufnahmen/Sternenbilder?

Sternenhimmel - (Foto, Fotografie, Canon)

6 Antworten

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Die Belichtungszeit lässt sich einfach errechnen... Max Belichtungszeit = 300 / Brennweite Sek.

zB: 18mm: 300 / 18 = 16,67 Sek. - sprich 15 Sek. an der Kamera einstellen!

Dann sollte man mit max. Offenblende fotografieren. zB f/3.5 oder f/2.8!

Zu guter letzt würde ich die ISO-Werte so um die 1.600 - 3.200 ISO einstellen.

Wichtig ist:

  • Verwende ein Stativ und zwar ein stabiles und kein 20 EUR Hama-Dingens
  • Verwende den Timer oder einen Fernauslöser (Funk oder IR oder Kabel)
  • Achte darauf, dass keine anderen Lichtquellen (Scheinwerfer, Laternen, etc.) die Aufnahme überbelichten
  • In der Stadt kann man das vergessen da gibt es viel zu viel Lichtverschmutzung. Am besten macht man sowas "fern ab der Zivilisation" ;-)

Solche Aufnahmen sind nur unter sehr guten Standortbedingungen möglich:

  • Geringes bis kein Streulicht. Das größte Problem bei guten Aufnahmen vom Nachthimmel ist diffus reflektiertes Licht vom Boden (Straßenlampen, Neonreklame bzw. beleuchtete Reklametafeln, Hausbeleuchtung, etc.) Je weiter Du von jeglicher Lichtquelle entfernt bist, desto besser.

  • Geringe Luftfeuchtigkeit: Zum einen filtert Luftfeuchte das einfallende Sternenlicht, zum anderen streut es das Licht vom Boden. Je geringer die Luftfeuchte, desto besser die Fotos.

Aus beiden Gründen befinden sich Höchstleistungsobservatorien meist in abgelegenen, ariden Gegenden (z.B. Atacama-Wüste oder auf Berggipfeln). In Deutschland wirst Du kaum solche guten Bedingungen finden.

Außerdem benötigst Du ein Objektiv mit möglichst großer Lichtstärke und - falls Du die Bildempfindlichkeit hochdrehst - eine Sensorkühlung gegen das Rauschen (Je höher die Empfindlichkeit, dest mehr unerwünschtes thermisches Rauschen hast Du auf dem Bild.

Trotzdem werden die Belichtungszeiten eigentlich immer in einem Zeitraum liegen, in dem aus Sternen Striche statt Punkte werden (auf Grund der Erdrotaton). Wenn Du diesen Effekt aus künstlerischen Gründen vermeiden willst (manche setzen ihn auch gezielt ein), dann muß ein Stativ mit Nachführung eingesetzt werden.

Weitere Hilfe bekommst Du beim nächsten Astronomie-Verein. Die haben idR das nötige Equipment und zeigen Dir die nächsten Schritte.

Dein Foto ist übrigens mMn eine Montage, bei der das "untere" Ende der Milchstraße (das meist unterhalb des Horizonts liegt) abgeschnitten ist und duch die Waldsilhouette "kaschiert" wird.

Hallo,

mit der 600d kann man schon schöne Aufnahmen vom nächtlichen Himmel machen, allerdings nicht solche Aufnahmen wie du sie hier gezeigt hast. Der Grund dafür liegt aber nicht an der Kamera, sondern an der Erdrotation.

Um die Milchstraße schön abzulichten kannst du entweder lange belichten sofern der Himmel mitspielt oder du machst mehrere Aufnahme eines Himmelsabschnittes und stackst die Bilder im Anschluss per SW. Die meist genutzte SW ist Deepskystacker.

Nun zu den Gründen warum die Bilder nicht so werden: Wenn du zu lange belichtest, dann werden aus den Sternen aufgrund der bereits genannten Erdrotation Striche, der Vordergrund (hier der Wald) bleibt dir aber erhalten. Machst du mehrere Aufnahme oder sogar nachgeführte Aufnahmen, dann bleibt die Kamera auf einen Himmelsabschnitt ausgerichtet, bewegt sich mit diesem mit, dafür verwischt aber der Vordergrund.

Mit Bildbearbeitungsprogrammen kannst du nun aber so ein Bild anfertigen. Mach ein Bild bei dem der Vordergrund die Hauptrolle spielt. Den Rest schneidest du weg. Nun legst du den Vordergrund auf die gestackten Bilder und schon hast du so ein Bild.

Für schöne Aufnahmen sind stabiles Stativ bzw. stabile Montierung für die Nachführung und genaue Einnordung der Montierung sehr entscheidend. Sehr hilfreich ist auch ein Fernauslöser - optional Funk oder Kabel. Die Objektive sind auch entscheidend - sehr vorteilhaft sind natürlich lichtstarke Objektive. Beim ISO-Wert musst du ein wenig experimentieren - angefangen bei 800 bis hin zu 3.200 dürften aber schöne Bilder bei rauskommen. Bei Brennweiten um die 18 mm werden aber bereits bei 30 Sekunden die Bewegungen der Sterne sichtbar...

Da man eine lange Belichtungszeit wählen muss, um überhaupt was draufzubekommen, erscheinen die Sterne als Streifen, weil sich die Erde während der Belichtung weiterdreht. Die Kamera müsste synchron zur Erddrehung nachgeführt werden.

Möglich ist es, du brauchst aber ein Stativ, welches die Erddrehung ausgleicht, sonst haste nur schöne Streifen aufm Bild. :)


Scheibes 
Beitragsersteller
 09.06.2014, 11:51

Das mit der Erdrehung ist mir bewusst, nur sind solche stative ausserhalb meiner finanziellen Möglichkeit ;-)

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floppydisk  09.06.2014, 11:46

kann man mit entsprechend kurzer verschlusszeit gut genug kaschieren. man muss ja keine minute belichten :D

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